Hallo Dave,
die Ungarischen Traubigen haben dazu geführt, daß der hier diskutierte Kirschsaft deutlich weniger Zucker intus hat als andere Kirschsäfte.
Ich habe den Baum jedes Jahr geschnitten. anfangs ein sehr schöner schlanker Baum, jetzt bildet er kräftige und fast waagerechte Seitentriebe aus, die bei mir im Inneren verkahlen. Ich habe den Eindruck, daß ich hier schon mal üben kann, damit ich erfahren genug bin, wenn mein Apfelbaum Rubinola in die Ertragszeit kommt.
Ich traue mich aber noch nicht, die starken Seitentriebe zu entfernen, damit er neue bilden kann.
Die Safir wächst schön und bei weitem nicht so hoch wie die Ungarische Traubige, allerdings hat sie bei mir eine sehr hohe Empfindlichkeit gegenüber dem Sprühfleckenpilz als an anderen Standorten, die nicht so feucht sind wie bei uns aufgrund des Waldausläufers in 100 Metern Entfernung. Der an sich schöne Baum hat im zweiten und dritten Standjahr gut getragen, und danach nicht mehr. Sie verliert in der Regel Anfang August ihre Blätter und bekommt daher wohl nicht die notwendige Energie für die erneute Knospenausbildung. Zuccalmaglio zum Beispiel hat rund 50 km weiter südlich weitaus bessere Erfahrungen mit der Sorte gemacht.
Die Safirmarmelade allerdings schmeckt köstlich.
Die Stecklinge der Naumburger Ostheimer sind mir Ende Oktober per Post zugesendet worden, als die Sorte alle Blätter abgeworfen hat.
Sie haben (natürlich?) noch nicht geblüht. Sie sollen aber ähnlich sauer sein wie die Safir, und bislang machen sie von allen Sauerkirschbäumen den gesundesten Eindruck.
Der Absender hat mir berichtet, daß die Sorte sehr reich trägt und die Kirschen überdurchschnittlich gut schmecken. Im Internet habe ich gelesen, daß diese Sorte heute kaum noch angebaut wird, vor allem , weil sie sich nicht selbst bestäuben kann. Ich hoffe allerdings, daß Jade, Ungarische Traubige und Morina das Bestäubungsproblem lösen können, so daß ich hoffentlich auch eines Tages saure Sauerkirschen haben werde, wenn ich mal wieder Bienen züchte.
Ähnlich wie die Ungarische Traubige sollen auch Süßkirschen die Naumburger Ostheimer befruchten können.