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Autor Thema: Welche Sauerkirsche ?  (Gelesen 109783 mal)

leonora

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #150 am: 03. Mai 2017, 19:53:50 »

Kürzlich ist aus der Baumschule eine 'Ostheimer Weichsel' bei mir eingezogen. Veredelt. Steht noch im Kübel. Nun weiß ich nicht, wie hoch der Baum mal wird, das dürfte ja vermutlich von der Unterlage abhängen, die ich aber nicht kenne.  ::) Wohin also pflanzen und mit wieviel Abstand? Brauche ich auch noch eine spezielle Befruchtersorte? Und gibt es hinsichtlich der 'Ostheimer Weichsel' vielleicht sonst noch etwas, das man unbedingt beachten sollte?

Ich hoffe, ihr könnt mir mit ein paar Tipps weiterhelfen. Danke vorab schon mal. :)

LG
Leo
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Hemsalabim

Aromasüß

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #151 am: 21. Mai 2017, 10:43:14 »

Hallo Leo,

Nun weiß ich nicht, wie hoch der Baum mal wird, das dürfte ja vermutlich von der Unterlage abhängen, die ich aber nicht kenne.  ::) Wohin also pflanzen und mit wieviel Abstand?

Du solltest in der Baumschule fragen, auf welcher Unterlage Deine Ostheimer Weichsel steht. Anders ist Deine Frage nicht zu beantworten.

Ansonsten kann ich sagen: Meine Oma hatte Ostheimer Weichseln, über Jahrzehnte - eine super Sorte, ein Kindertraum der Sauerkirschen! Kinder mögen gern saftig-süß mit Säure! Robust, wüchsig, pflegeleicht, sehr lecker auch zum Sofortnaschen oder in Quarkspeise oder auf Tortenboden mit Schlagsahne ... Den größten Teil der Ernte hat meine Oma eingekocht (einmal jährlich hat sie mich als Enkel-Helfer bestellt und ich kam extra für ein Wochenende angereist), heute würde sie teilweise einfrieren.
Ihre Ostheimer Weichseln standen auf Halbstamm (wahrscheinlich auf eigener Wurzel): mehrere Bäume ziemlich dicht nebeneinander auf durchschnittlichem Gartenboden, direkt an der Westseite des Hauses, bekamen also erst ab mittags Sonne, dann aber richtig.

Wenn ich mir die heutigen Sorten ansehe - in die besseren ist Ostheimer Weichsel eingekreuzt, damit sie vor lauter Krankheiten überhaupt lebensfähig im Hausgarten sind - dann werde ich mir jetzt das Original besorgen.
Ein "Achat", den ich mir vor 2 Jahren auf Empfehlung der Baumschule "als Standard" mitgenommen habe, ist nach 2 Standjahren kläglich eingegangen. (Das ist eine neuere Sorte ohne Ostheimer Weichsel, auf der schwerkranken Schattenmorellen-Grundlage, also mit Gift-Junkies als Eltern.)

Befruchtersorten sollten für die Ostheimer kein Problem sein, wenn es Kirschbäume in der Umgebung Deines Gartens gibt: Als Befruchter in Frage kommen mittelfrüh blühende Süß- und Sauerkirschen, vor allem Rote Maikirsche, Schattenmorelle, Schneiders späte Knorpelkirsche, große schwarze Knorpelkirsche u. a.

Genau genommen handelt es sich um einen Ostheimer Formenkreis mit mehreren Typen, bei meiner Oma stand vermutlich Typ "Kochs verbesserte Ostheimer". Seit 1714 in Deutschlands Haus-, Selbst- und Lokalversorgergärten bewährt.
 - Weitere Infos: Gerhard Friedrich / Herbert Petzold "Handbuch Obstsorten", Arche Noah-AT, Obstsortendatenbank-DE, gaertnerei-rintisch-DE
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Rasen macht mich rasend (Karl Foerster)

Sternrenette

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #152 am: 21. Mai 2017, 11:50:51 »

Die Morina hat das bescheuerte Wetter fast unbeschadet überstanden, zwei der drei nachveredelten Sorten, von denen riesige uralte Bäume hinter dem Dorf stehen, sind komplett eingegangen :(, eine hats genauso problemlos überstanden ???

Verstehe ich nicht, werde ich mit dem örtlichen Obstexperten besprechen müssen (der sie auch veredelt hat).
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Rib-Johannisbeere

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #153 am: 21. Mai 2017, 12:41:39 »

Sauerkirschen gehen bei euch durch das Wetter ein? Waren das junge Veredelungen? Da würde ich erst an einer starken Monilia-erkrankung denken oder sehr starke Spätfröste.

Eine kleine interessante Frage nebenbei; Leidet die Sauerkirschbefruchtung auch unter den Sterilitätsfakoren (S-Allele), wie die Vogelkirsche? Bei den selbstbefruchtenden Sorten denke ich das zwar nicht aber es gibt auch selbstunbefruchtende Sorten.
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leonora

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #154 am: 21. Mai 2017, 13:18:56 »

Unterlage
Du solltest in der Baumschule fragen, auf welcher Unterlage Deine Ostheimer Weichsel steht. Anders ist Deine Frage nicht zu beantworten.
 

Da habe ich mind. dreimal nachgefragt, aber keine Antwort bekommen. Vielleicht haben sie die Bäume von anderswo bezogen und nur weiter verkauft. Ich werde mal auf ausreichend Abstand achten, vorsichtshalber. ;)

Ansonsten kann ich sagen: Meine Oma hatte Ostheimer Weichseln, über Jahrzehnte - eine super Sorte, ein Kindertraum der Sauerkirschen! [...]

Wenn ich mir die heutigen Sorten ansehe - in die besseren ist Ostheimer Weichsel eingekreuzt, damit sie vor lauter Krankheiten überhaupt lebensfähig im Hausgarten sind - dann werde ich mir jetzt das Original besorgen. [...]

Befruchtersorten sollten für die Ostheimer kein Problem sein, wenn es Kirschbäume in der Umgebung Deines Gartens gibt [...]

Eine gute robuste und sehr schmackhafte Sorte also, so haben wir uns das auch gewünscht.  :D Befruchtersorten muss man schauen, ob es genügend gibt. Notfalls wird ein Ast aufgepfropft.

Genau genommen handelt es sich um einen Ostheimer Formenkreis mit mehreren Typen, bei meiner Oma stand vermutlich Typ "Kochs verbesserte Ostheimer". Seit 1714 in Deutschlands Haus-, Selbst- und Lokalversorgergärten bewährt.
 - Weitere Infos: Gerhard Friedrich / Herbert Petzold "Handbuch Obstsorten", Arche Noah-AT, Obstsortendatenbank-DE, gaertnerei-rintisch-DE

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.  :D Deine Begeisterung für die 'Ostheimer Weichsel' ist richtig ansteckend. :D :D

Es hängen z.Zt. 2 kleine grüne Kirschlein am Bäumchen. Ich kann die 1. Ernte kaum erwarten...  ;D ;D
LG
Leo
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Konterkater

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Re: Kirschrekordernte 2017
« Antwort #155 am: 01. Juli 2017, 08:49:05 »

Hallo liebe Sauerkirschfreunde,

etwas noch benommen und erschöpft nach einem langen Arbeitstag und dem Ernten von Kirschen gestern kann ich mein diesjähriges Glück bei den Sauerkirschen und Süßkirschen noch nicht vollkommen beschreiben. Aber einen Vorbericht will ich schon einmal posten, bevor ich über Einzelheiten bei der Ernte der Jade, Morina, Safir und Ungarische Traubige berichte.

Erstmals ist es mir gelungen alle Sorten im perfekt reifen Zustand zu ernten, selbst gestern die Kirschen der Ung. Traubigen (7. Kirschwoche = 01. bis 125 August). Die anderen habe ich letzten Samstag geerntet (überwiegend 6. Kirschwoche = 15. bis 31. Juli).

Das subtropische Klima der letzten Wochen und zwei Vogelabwehrmaßnahmen haben gewirkt.

Nicht mehr zu gebrauchende CDen hingen erst eine Woche in der Süßkirsche, dann ab letzten Samstag in der Ung. Traubbige. Die Cden hingen fast fliegend in der Luft, da sie mit einem nicht ganz billigen, sehr dünnen und sehr biegsamen Draht befestigt waren.

Offensichtlich haben die Stare nicht damit gerechnet, daß die Süßkirschen jetzt schon reif sind.

Ab Sonntag war zusätzlich ein gekaufter Lautsprecher, der Angriffsrufe von Adler, Eule und Habicht aperiodisch und nur tagsüber sendete im Einsatz.

********

Zwei nette Vogelerfahrungen:

Als die CDen sich im Süßkirschbaum drehten und auch Lichtsignale über den Boden sendeten, ähnlich wie eine Discokugel, hockten am Montag Nachmittag rund sieben Meter vom Süßkirschbaum entfernt rund zehn kleine Vögel im Gebüsch und zwitscherten miteinander. Als sie mich kommen sahen, flogen sie im Gebüsch etwas unruhig hin und her und flogen anschließend weg. Ich hatte den Eindruck, daß sie sich aus gebührender Entfernung diese Lichtphänomen vorsichtig angesehen haben. Soweit ich es erkennen konnte, sind es Spatzen gewesen. 

Als ich mit meinem Vater den Lautsprecher am vergangenen Samstag an einer Holzwand befestigt habe, rund zehn Meter entfernt von der Ungarischen Traubigen, flog eine schwarze Amsel auf den Baum. Dort gab der Vogel die Warnrufe (Puk,Puk, Puk) aus, nahm sich eine Kirsche, während er uns immer beobachtete. Nach der dritten gefressenen Kirsche machte ich einen Schritt auf den Baum zu, da flog die Amsel mit großem Gezeter weg.

Ihn hätte ich in der Höhe nie erreichen können und die Kirschen in den oberen Ästen waren sowieso für die Vögel vorgesehen gewesen.

Ich hatte wirklich das Gefühl, daß die Amsel wußte, daß die Kirschen unseretwegen dort waren mit dem Ziel, von uns vernascht zu werden. Den Warnruf deute ich dahingehend, vielleicht Jungvögel mitzuteilen, ihm nicht zu folgen, da mit aggressiven Handlungen der beiden Menschen da unten zu rechnen sei.

Nach dem Abschalten der Warnrufe und der Entfernung der CDen hingen gestern noch geschätzt drei Kilo Kirschen aller Sorten in den Bäumen. Guten Appetit - liebe Vögel. 
« Letzte Änderung: 01. Juli 2017, 09:46:21 von Konterkater »
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schwarzes Däumelinchen

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #156 am: 01. Juli 2017, 18:40:31 »

Hallo!

Ich klinke mich mal als absoluter Neuling im Gartenbereich in die Diskussion ein. Wir wollen bei uns auf dem Grundstück eine Süß- und eine Sauerkirsche jeweils als Hochstamm pflanzen. Zwei Befruchterbäume können wir dann nicht noch dazupflanzen, weil leider der Platz fehlt, aber ich könnte mir vorstellen, zu diesem Zweck z.B. zwei Säulenkirschen auf dem Grundstück zu setzen, falls nötig.

Da hier so viel Begeisterung über die Ostheimer Weichsel geäußert wurde, habe ich mich im Internet umgeschaut, wo man diesen Baum bekommt. Unter anderem habe ich die Naumburger Ostheimer auf der Seite der Baumschule G. Frank (Link darf ich als Neuling nicht einfügen, aber man findet's über Google) gefunden. Was ich dort nicht verstehe - für die buschige Naumburger Ostheimer (und die anderen buschigen Kirschbäume) wird eine Veredlungsunterlage angegeben, für Halb- und Hochstamm aber nicht. Heißt das, dass die dort angebotenen Halb-/Hochstämme wurzelecht sind? Ich dachte, es verhalte sich eher umgekehrt, dass Züchtungen eher schwachwüchsig und buschig sind und daher nur auf einer starkwüchsigen Unterlage als Hochstamm wachsen. Habe ich das falsch verstanden?

Alternativ hatte ich nach der Lektüre des Threads natürlich die Ungarische Traubige und Jade ins Auge gefasst, wobei ich etwas Angst habe, dass die Ungarische Traubige zu weit in den Süßkirsch-Bereich geht. Ich liebe Kuchen und Torten mit Sauerkirschen, gerade wegen des Kontrasts zwischen sauren Kirschen und süßem Teig... Wären die beiden genannten Sorten zu süß dafür?

Und eine weitere Frage hätte ich: Könntet ihr eine gute Süßkirsche empfehlen, bei der voraussichtlich eine gegenseitige Befruchtung mit der Ostheimer stattfinden würde? Oder eine andere widerstandsfähige und schmackhafte Süß-/Sauerkirsch-Kombination, bei der wenigstens in eine Richtung eine gute Befruchtung stattfände?

Grüße vom
schwarzen Däumelinchen
« Letzte Änderung: 01. Juli 2017, 18:42:29 von schwarzes Däumelinchen »
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Rib-Johannisbeere

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #157 am: 01. Juli 2017, 20:40:11 »

Willkommen im Forum!


In der genannten Baumschule wird die Ostheimer nur als Niederstamm angeboten. Die Unterlage ist Colt. (Soweit wie ich es gesehen habe).

Im Prinzip können sich Sauerkirsche und Süßkirsche befruchten. Du müsstes aber erst eine Süßkirschsorte nennen, damit wir das mit den Sauerkirschsorten vergleichen können.

Hast du Probleme mit der Kirschessigfliege? Wenn ja, dann brauchst du andere Sorten als wenn du keine Probleme hättest
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schwarzes Däumelinchen

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #158 am: 01. Juli 2017, 21:48:32 »

Danke für deine Antwort!

Wenn man auf der Seite herunterscrollt, dann kommt die Sorte noch einmal, diesmal nicht auf Colt, sondern als Halb-/Hochstamm. Ich hätte das auch fast übersehen.

Bis jetzt haben wir gar keine Kirschen auf dem Grundstück, daher kann ich zur Kirschessigfliege nichts sagen.

Mit Süßkirschen habe ich mich noch nicht beschäftigt, ich dachte, irgendwo muss ich ja anfangen und hab mich erstmal den Sauerkirschen zugewendet, wobei ich diesen Thread sehr hilfreich fand. Sollte ich lieber bei den Süßkirschen anfangen, weil bei ihnen die Befruchtung problematischer ist?
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Rib-Johannisbeere

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #159 am: 01. Juli 2017, 22:26:21 »

jetzt habe ich das auch gesehen ;D

Über die Unterlagen von Halb und Hochstamm werden keine Angaben gemacht.
Diese Größen muss man Vorbestellen. Colt ist eine starke Unterlage. Ich denke das der Hochstamm auch auf Colt veredelt wird. Für Halbstamm wäre es auch möglich. Du solltest aber nachfragen. Wohlmöglich bekommst du eine bessere Unterlage als Colt, die den Baum nicht zu groß werden lässt.

Auf folgendem Link findest du ein paar Unterlagen f. Sauerkirschen. Damit kannst du dich etwas vorbereiten o. infortmieren.

http://www.veredeln.info/unterlagen/sauerkirschenunterlagen/


Die Kirschessigfliege geht nicht nur auf Kirschen sondern auf alles was eine Rotfärbung zeigt, wie zB Holunder, Himbeeren, Brombeeren, Johannesbeeren usw.

Wenn Obst bei euch schnell an der Pflanze eingeht und madig ist, dann hast du Probleme. Aber keine Panik, Das bedeutet nicht das Ende unserer Weisheit :)


Zu den Süßkirschen: magst du feste Kirschen o. weiche Kirschen. Willst du sie einkochen, damit backen o. sie nur direckt essen?

« Letzte Änderung: 01. Juli 2017, 22:29:39 von Яib-Esel »
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schwarzes Däumelinchen

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #160 am: 01. Juli 2017, 22:53:54 »

Danke für den Link zu den Unterlagen. Dort steht ja, dass Colt eine geringe Frostresistenz aufweist. Da unser Standort eher Norddeutschland zuzuordnen ist, wäre das schon mal ungünstig, nehme ich an. Zu beachten wäre auch, dass wir schweren, lehmigen Boden haben. Im jetzigen Rasenbereich, wo die Bäume hin sollen, ist der Boden zudem stark verdichtet, im Frühjahr herrschte dort Staunässe vor (statt Rasen wuchs dort daher auch Moos). Durch Aerifizieren und Einarbeiten von Sand ist das jetzt schon viel besser geworden, das Wasser fließt wieder ab, aber die Bodenverdichtung bekommt man natürlich nicht in einem Sommer komplett weg und der Boden wird ja trotzdem lehmig bleiben.

Wir haben das Grundstück erst in diesem Frühjahr übernommen, und es gab dort vorher außer einem Apfelbaum nur Zierpflanzen. Wir haben dieses Jahr Johannisbeeren und Walderdbeeren gepflanzt, aber der Ertrag war natürlich zu klein, um das Vorhandensein oder Fehlen der Kirschessigfliege beurteilen zu können.

Süßkirschen würde ich in erster Linie direkt essen, am liebsten sollten sie eher fest sein. Sehr wichtig ist für mich die Robustheit des Baums. Ich möchte nach Möglichkeit keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen, daher sollte der Baum möglichst widerstandsfähig gegenüber Erkrankungen sein.
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plantboy

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #161 am: 01. Juli 2017, 23:22:47 »

badlangensalza.thueringer-allgemeine.de/web/badlangensalza/startseite/detail/-/specific/Warteliste-fuer-lang-verschollene-Kirschbaumsorte-83894150

...
gaertnerei-rintisch .  de

Da habe ich meine angeblich echte Ostheimer bekommen. Sie hat deutlich früher geblüht als die Jade...ist aber noch unter 150cm. Jade und Achat hatte  noch ein paar Blüten in der Nähe. Ich habe  versucht sie mit Hand zu bestäuben, da das Frühjahr nicht optimal für Insektenflug war. Anschließend kam der Frost mit mehrmaligen unter -3 bis -5°C Temp. Ich habe die Bäume mit Vliesdecken abgedeckt. Leider fielen alle Blüten der Ostheimer Weichsel zu Boden. Die der Jade  haben einige Früchte angesetzt, die leider von einer hungriegen Amsel innerhalb von Stunden im orangenen Stadium verputzt wurden >:( >:( >:(. Die Achat  ist noch jung (180cm). Sie hat komischerweise die Blüten immer am Ende der Zweige vom Vorjahr gemacht. Diese paar Büten sind dann auch abgefallen. Bisher wächst meine Achat sehr gut, ohne irendwelche Krankeitserscheinungen, was mich verwundert. Die Sorte Jade trägt wirklich sicher, aber gesunden starken wuchst zeigt sie nicht. Vielleicht liegt es an den Früchten, die sie immer trägt...dann wächst sie nicht so gut.

Alte Sorten haben ein Problem: viele wurden aus Kernen vermehrt. Dadurch sind einige Hybriden endstanden, die nicht die vollen Eigenschaften der echten Sorte hatten. Das mußte ich leider an meiner Süßkirsche Landele feststellen. Etwas anders beschrieben, als meine ist.
« Letzte Änderung: 01. Juli 2017, 23:29:39 von plantboy »
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Aromasüß

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #162 am: 03. Juli 2017, 22:37:02 »

Hallo schwarzes Däumelinchen,

da ich mich neulich erst mit Sauerkirsch-Unterlagen befassen musste, will ich Dir antworten.

Deine Skepsis gegen Colt teile ich! Diese Unterlage gilt inzwischen als veraltet (aber nicht wenige Gärtnereien haben sich, wie ich neulich feststellte, an sie gewöhnt, und empfehlen sie für alle Standorte).

Im Übrigen: Wer weniger als ein halbes Dutzend Sauerkirschen-Esser in seiner Familie oder Wohngemeinschaft hat, pflanze sie besser schwächerwüchsig in den Garten. Um dann auch genug Platz für anderes Obst zu behalten ...
Starkwüchsige Typen sind häufig faule Träger, warnt Arche Noah in ihrem Typenblatt zur "Ostheimer".

Für Ostheimer ganz besonders zu empfehlen: auf die eigene Wurzel! Also wurzelecht, ohne Typenunterlage.
So hat es sich Jahrhunderte lang bewährt und wird bis heute empfohlen (z. B. von Gärtnerei Rintsch und verschiedenen Beiträgen hier im Forum). Die Bäume leben auf eigener Wurzel am längsten. Bei meiner Oma standen ältere und gut tragende Ostheimer auf Halbstamm, die keinen besonderen Baumschnitt mehr benötigten.

  • "Günstig ist die wurzelechte Anzucht von Sauerkirschsorten zu bewerten, denn die Symptome der Schaderreger sind mit Ausnahme von 'Gerema' geringer ausgeprägt." Ergebnis eines Anpflanzversuchs ohne Fungizide oder Pflanzenstärkungsmittel der LWG Würzburg-Veitshöchheim 2001
  • "Wurzelecht" für Sauerkirschen empfiehlt die Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau Thüringen in ihrer "Sortenempfehlung Süßkirsche und Sauerkirsche".
  • "Neuerdings werden v. a. für kleinere Gärten auch wurzelecht angezogene Bäume verwendet sowie auf guten Böden die GiSelA-Klone 5 und 6." LWG Gartenakademie, "Schnitt der Sauerkirsche", aktualisiert Mai 2017

Wenn Du der Empfehlung "auf eigene Wurzel" nicht folgen möchtest, eigenen sich für Deinen schweren, feuchten Boden Prunus avium F 12/1 oder 'Alkavo' oder PiKu 1. Wenn Dein Lehmboden gut humos - also gut nährstoffhaltig - sein sollte, kommt auch die schwächerwüchsige GiSelA 5 in Frage.
Auf meinem trockenen und armen Boden (Geest auf norddeutsch) ist Maxma 14 optimal.
Bei den Kirsch-Unterlagen ist aktuell einiges in Bewegung - verständlich zusammengefasst in
(ich darf keine Internet-Links legen): hortipendium-DE / Süßkirschenunterlagen


Prinzipiell bevorzugen Kirschen etwas leichtere Böden. Wenn Du die Gelegenheit hast, den Lehm rund um das Pflanzloch mit Sand zu lockern, freut sich Deine Ostheimer Weichsel.
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schwarzes Däumelinchen

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #163 am: 04. Juli 2017, 20:16:51 »

Hallo Aromasüß,

danke für deine Tipps. Eine wurzelechte Ostheimer Weichsel scheint recht schwer zu bekommen zu sein - ich habe sie in keinem einzigen Onlineshop gefunden, und Gärtnerei Rintisch, die doch ein Stück von uns entfernt ist, betreibt, soweit ich es sehe, keinen Versandhandel (ich habe sie aber vorsichtshalber angeschrieben). Hinzu kommt, dass wir ja gern einen Hochstamm (oder "hohen Halbstamm", also 160 cm Stamm) haben wollten - ich vermute, das ist mit einem wurzelechten Kirschbaum schwieriger, weil er evtl nicht ausreichend starkwüchsig ist, oder? Aber verlockend wäre es schon...

Ich habe bei einem Anbieter, bei dem die Unterlage nicht dabei stand, angefragt, und sie meinten, sie würden Sämlinge als Unterlage verwenden. Was ist denn davon zu halten? Von dem, was ich im Internet gelesen habe, sind Sämlinge sehr starkwüchsig. Heißt das, der Ertrag wäre vergleichsweise gering? Andererseits braucht ein Hochstamm eine gewisse Wuchskraft, oder? Würdest du eine starkwüchsige, vegetativ vermehrte Unterlage wie die F12/1 einem Sämling vorziehen?
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Traubi

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #164 am: 04. Juli 2017, 21:19:00 »

Hallo Sauerkirsch-Liebhaber...
habe mir letzten Winter einen Sauerkirschbäumchen gekauft. Da ich nur einen Balkon habe, habe ich es in einem kleinen Kübel gepflanzt.Sie hat dieses Jahr ihren ersten Ertrag. Ich bin sehr zufrieden mit der Sorte. Sowohl mit Geschmack, hoher Ertag und Fruchtgrösse.
Keine Probleme mit Krankheiten,nichts gespritzt.
« Letzte Änderung: 04. Juli 2017, 21:27:41 von Traubi »
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