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Welche Sauerkirsche ? (Gelesen 119783 mal)
Moderator: cydorian
Re: Welche Sauerkirsche ?
Gärtnerei Rintisch hat mit meine Ostheimer zugeschickt.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Ich habe von Gärtnerei Rintisch auch die Antwort erhalten, dass ein Zusenden kein Problem sei, allerdings nur für einen Viertelstamm, da DHL nur Pakete bis 1,30 m transportiert. Vorrätig seien aber alle Größen. Plantboy, war es bei dir ein Viertelstamm?
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Und noch eine Frage: Warum ist eigentlich die Ostheimer Weichsel trotz ihrer guten Eigenschaften in Vergessenheit geraten und wird nur noch als Rarität angeboten?
- cydorian
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Wegen ihrer unterdurchschnittlichen Erträge.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Weil die Obstsortenwahl für den Garten in Deutschland sehr stark vom Erwerbsobstbau gesteuert wird - leider!
Für konventionellen Sauerkirschanbau zählt nur das Volumen (Konservenproduktion mit viel "Pflanzenschutz"), für den Frischobsthandel ist die Ostheimer zu weich, um wochenlang transportiert und gelagert zu werden.
Für konventionellen Sauerkirschanbau zählt nur das Volumen (Konservenproduktion mit viel "Pflanzenschutz"), für den Frischobsthandel ist die Ostheimer zu weich, um wochenlang transportiert und gelagert zu werden.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
schwarzes hat geschrieben: ↑4. Jul 2017, 21:52
nur für einen Viertelstamm, da DHL nur Pakete bis 1,30 m transportiert.
Viele Baumschulen nutzen GLS (max. 2 Meter, es kommt auf das Gurtmaß an), das geht für Halbstamm.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Eine Obstbaumschule in meiner Umgebung, die die "Ostheimer" im Sortiment hat (das kommt in zwischen Berlin und Linz öfters vor!), wird in 1-2 Jahren ein schönes Stämmchen für mich nach meiner Wahl gezogen haben (ähnlich wie eine Auftragsveredelung).
Aber wenn Du für einen großen Sauerkirschbaum entschieden bist, könnst Du ihn auch auf eine stärkere Unterlage setzen. Über zu wenig Ertrag (im Maßstab der Haus- und Obstgartens) braucht sich bei einer Ostheimer Weichsel niemand Sorgen machen!
Da Du Dich für einen herrlichen hohen Ostheimer Weichselbaum interessierst: google mal nach "Der saure Victor von Barenthin". Seine Besitzerin (vom Pomologenverein) wird wissen, ob der auf eigener Wurzel steht. Warum denn nicht?
Aber wenn Du für einen großen Sauerkirschbaum entschieden bist, könnst Du ihn auch auf eine stärkere Unterlage setzen. Über zu wenig Ertrag (im Maßstab der Haus- und Obstgartens) braucht sich bei einer Ostheimer Weichsel niemand Sorgen machen!
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Der Frischobsthandel nimmt praktisch keine Sauerkirschen ab, das ist nur was für den Wochenmarkt und Selbstvermarkter. In der Schweiz ist ihre Bedeutung sogar so gering, dass sie nicht mal in den Flächenerhebungen aufgeführt wird.
Bei uns hats grosse Sauerkirsch-Plantagen, das einzige Anbauzentrum des Landes. Produziert wird aber ausschliesslich für die Verarbeitung, z.B. für Fruchtzubereitungen, Marmelade. Es gibt Hersteller, die vorwiegend deutsche Ware wollen (z.B. Schwartau). Eigenschaften wie Säuregehalt (soll hoch sein!), maschinelle Beerntbarkeit, Erträge spielen dabei eine Rolle, die Ostheimer passt nicht zu diesen Anforderungen.
Bei uns hats grosse Sauerkirsch-Plantagen, das einzige Anbauzentrum des Landes. Produziert wird aber ausschliesslich für die Verarbeitung, z.B. für Fruchtzubereitungen, Marmelade. Es gibt Hersteller, die vorwiegend deutsche Ware wollen (z.B. Schwartau). Eigenschaften wie Säuregehalt (soll hoch sein!), maschinelle Beerntbarkeit, Erträge spielen dabei eine Rolle, die Ostheimer passt nicht zu diesen Anforderungen.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Aromas hat geschrieben: ↑5. Jul 2017, 00:10
Eine Obstbaumschule in meiner Umgebung, die die "Ostheimer" im Sortiment hat (das kommt in zwischen Berlin und Linz öfters vor!), wird in 1-2 Jahren ein schönes Stämmchen für mich nach meiner Wahl gezogen haben (ähnlich wie eine Auftragsveredelung).
[/quote]
Das klingt ja super, da kannst du dann die Stammhöhe selbst genau bestimmen. Ist das Bäumchen wurzelecht? Was ist denn so der Kostenpunkt für eine solche "Auftrags-Zucht", wenn ich fragen darf?
Und: Du wohnst ja in der Nähe von Berlin, oder? Das wäre für mich im Zweifelsfall näher dran als Thüringen (falls ich den Baum selbst abholen muss) oder zumindest nicht weiter entfernt. Könntest du mir den Namen der Baumschule nennen?
[quote author=Aromasüß link=topic=Link entfernt!12906320#msg2906320 date=1499206220]
Da Du Dich für einen herrlichen hohen Ostheimer Weichselbaum interessierst: google mal nach "Der saure Victor von Barenthin". Seine Besitzerin (vom Pomologenverein) wird wissen, ob der auf eigener Wurzel steht. Warum denn nicht?
Die Besitzerin bietet die Sorte ja nicht kommerziell an. Wie kriegt man denn aus einem existierenden Baum einen neuen sortenechten Baum hin? Wäre das dann ein Fall für eine Auftragsveredelung?
Bei den Artikeln über die Ostheimer der Gärtnerei Rintisch war immer mal wieder die Rede davon, es handele sich um einen verbesserten Typ. Weiß hier jemand etwas darüber? Und wie sieht die Robustheit (Monilia, Sprühfleckenkrankheit) der Ostheimer Weichsel aus?
Das Gute ist, dass im Sortenblatt von Arche Noah ein paar Süßkirschenbefruchter für die Ostheimer Weichsel angegeben sind. Die Frage ist aber, ob die Befruchtung auch in die Gegenrichtung funktionieren würde. Gibt es Kriterien, nach denen man bestimmen kann, ob eine Sauerkirschsorte eine bestimmte Süßkirschsorte befruchtet (und umgekehrt)? Oder muss man das einfach ausprobieren, sofern man diese Angabe nirgends findet?
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Re: Welche Sauerkirsche ?
schwarzes hat geschrieben: ↑1. Jul 2017, 18:40
... Alternativ hatte ich nach der Lektüre des Threads natürlich die Ungarische Traubige und Jade ins Auge gefasst, wobei ich etwas Angst habe, dass die Ungarische Traubige zu weit in den Süßkirsch-Bereich geht. Ich liebe Kuchen und Torten mit Sauerkirschen, gerade wegen des Kontrasts zwischen sauren Kirschen und süßem Teig... Wären die beiden genannten Sorten zu süß dafür? ...
Wenn du einen sauren Gegensatz zu dem süßen Teig suchst, dann hat wahrscheinlich sowohl die Jade als auch die Ungarische Traubige zu wenig Säure dafür.
Über die Ostheimer Weichsel kann ich noch nicht sehr viel sagen, da ich vor drei Jahren zwei Stecklinge zugesendet bekommen habe. Die Bäume entwickeln sich sehr langsam, machen allerdings einen sehr gesunden Eindruck.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Die Ungarische Traubige trug reichlich.
Inklusive der Kirschen für die Vögel spendierte uns der sieben Meter hohe wurzelechte Baum etwas mehr als 12 Kilogramm süße Sauerkirschen - und das ohne Bienen bei der Bestäubung, allerdings in Tuchfühlung mit einer Jade und einer Safir.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Wer den Gegensatz von süßem Teig und sauren Kirschen nicht sucht, sondern eine äußerst wohlschmeckende saftige Kirsche mit wenig Säure im Kuchen sucht, für diejenige bzw. denjenigen ist die Ungarische Traubige und wahrscheinlich auch die Jade vielleicht die Kirsche der Kirschen.
Keine Kirsche spritzte stärker beim Entsteinen als die Ungarische Traubige - sie ist wirklich sehr, sehr saftig.
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Ich denke, ich werde letztlich tatsächlich eine wurzelechte Ostheimer Weichsel nehmen. Dazu würde ich gern eine Süßkirsche pflanzen, wobei es super wäre, wenn sich die beiden Kirschbäume gegenseitig befruchten würden. Laut Sortenblatt Arche Noah kommen Rote Maikirsche, Schneiders späte Knorpelkirsche und große schwarze Knorpelkirsche u.a. infrage, was auch immer zu diesem "u.a." gehört. Funktioniert auch die Befruchtung in Rückrichtung? Welche für die Befruchtung der Ostheimer Weichsel geeignete Süßkirsche würdet ihr empfehlen (eher fest, zum Frischverzehr, möglichst gesund)?
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Re: Welche Sauerkirsche ?
Die Ostheimer blüht früh bis mittelfrüh. Dazu passende Befruchtersorten findest Du in 'Befruchtertabellen Kirsche' (Internetsuche).
Andere Möglichkeiten:
- Gibt es Kirschbäume in Deiner Nachbarschaft (100 - 150 m Umkreis)?
- Du kannst auch einen Ast einer zweiten Befruchtersorte aufveredeln (von der Baumschule aufveredeln lassen).
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