Gerne möchte ich euch auch meine Erfahrungen mit der Yacon mitteilen, diese beschränken sich zwar nur auf eine Sorte, aber was solls
Gestern hab ich die Knollen aus dem Boden geholt. Der Ertrag war wieder sehr groß, wie auch im vergangenem Jahr. Ca. 4,5 kg pro Pflanze. Sie stand im Gemüsegarten, in entsprechend guter Erde, die ich nochmals mit Sand lockerer gemacht habe. Aufgrund der Trockenheit konnte ich sie so immer wieder mal mit Wasser versorgen.
Der starke Regen der letzten Woche hat die Knollen dann nochmals stark anschwellen lassen. Beim Schälen der Knollen, als die Spannung der Schale weg war, kam es zu schlagartigen Spannungsrissen. Viel mehr Wasser hätten die Knollen nicht mehr aufnehmen können
Geschmacklich fand ich jetzt meine Sorte ("Yacon weiß-süß" von Lubera) auch nicht so wirklich ansprechend, da gehts mir wohl ähnlich wie Cydorian. Vielleicht liegt es aber auch an der Sorte, ich werde da in den nächsten Jahren sicherlich noch ein paar andere ausprobieren. Über Sortenempfehlungen würde ich mich deshalb sehr freuen.
Der von Cydorian beschriebene Geschmack kommt wohl von den speziellen Zuckerverbindungen (FOS/Fructooligosaccharide) in der Yacon. Dieser wird durch Enzyme während der Lagerung abgebaut bzw. in anderen Zuckerverbindungen umgewandelt. Auch deshalb dürfte sich durch die Lagerung der süßliche Geschmack verstärken. Da dieser FOS anscheinend recht gesund sein soll, hab ich mal nachgelesen was man mit der Yacon so alles machen kann, um diesen zu bewahren. Frischverzehr ohne lange Lagerung natürlich, aber dafür schmecken mir die Knollen dann doch zu wenig.
Also hab ich gestern noch versucht Sirup daraus zu gewinnen, dadurch wrd der Abbau der FOS verhindert. Dafür hab ich ca. 1,5 kg der Knollen verarbeitet. Es kam ca. 600 ml Saft nach dem Pressen zusammen, habs aber nicht genau gemessen. Das Einkochen zu Sirup dauerte dann ewig, zumindest gefühlt. Am Ende blieben dann nicht mal 50ml Sirup übrig
Heute morgen beim Frühstück dann die Verkostung, nachdem ich den Sirup im Kühlschrank gelagert hatte war er doch sehr zähflüßig geworden. Ich hätte also das Einkochen früher abbrechen können und so eine größere Menge erhalten können.
Zum Geschmack, tja besser nichts dazu sagen... Trotz des Einkochens war kaum Süße wahrnehmbar, insgesamt ziemlich wenig Geschmack.
Aber vielleicht liegt es an der Sorte oder am Standort, ich weiß es nicht. July scheint ja von den Knollen begeistert zu sein.
Aus dem, nach dem Pressen, übrig gebliebenen Trester versuch ich noch ein Yaconpulver zu gewinnen, mal sehen was daraus wird.
Meine Eindrücke lesen sich jetzt doch sehr negativ, aber ich habe die Yacon noch nicht aufgegeben, dafür ist die Kultivierung zu leicht und der Ertrag zu hoch. Da muss einfach mehr möglich sein
Trotz der langen und warmen Vegetationsperiode hier in Südtirol, haben die Yacon leider noch nie geblüht. Hängt vielleicht der Geschmack auch mit der Blüte zusammen? Habt ihr dahingehend was feststellen können?
lg Flo