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|4|12|Heute Barbarazweige schneiden! Blüten gibt es dann zu Weihnachten.  :)

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Autor Thema: Andenbeere - Physalis  (Gelesen 123799 mal)

Witan

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #570 am: 19. Oktober 2021, 16:39:14 »

Zitat
Dieser Sommer war nicht nur für Tomaten eine Katastrophe, auch meine Andenbeeren haben kaum Früchte. Welche Sorten haben sich dieses Jahr bewährt und welche nicht?

Da ich dieses Jahr zum allerersten Mal wirklich im größeren Stil Physalis ausprobiert habe, kann ich kein grundsätzliches Urteil sprechen, aber ich gehe Mal davon aus, dass es wie du auch schon andeutest eh kein gutes Jahr für Physalis war und dementsprechend auch der Geschmack der Früchte im Vergleich zu anderen Jahren dieses Jahr auch etwas verfälscht ist.

Wie auch immer haben von meinen 4 Auslesen, die ich inzwischen angesammelt habe, nur 2 getragen (Beas Dicke und Andenbeere großfurchtig), dann noch 2 weitere Auslesen der Pruinosa (Geltower Selektion und Goldie) Es wurde zwar einiges, aber doch sehr vieles nicht reif, insbesondere draußen, wo die Pflanzen sehr klein blieben und kaum etwas ausreifte. Ich sollte dazu erwähnen dass ich alle Physalis in Kübeln angebaut habe, meistens so um die 40 Liter groß, für die Pruinosa deutlich kleinere.

Im Gewächshaus wucherte die "Andenbeere Großfruchtig" förmlich, einige wurden bei mir tatsächlich bis zu 5 Meter hoch, setzen aber viel zu spät Früchte an, weswegen die Ernte hier besonders gering ausfiel.  Die Früchte waren deutlich kleiner als jene von Beas Dicke, die Reife war aber leichter zu erkennen als bei Beas Dicke die durchaus gerne länger etwas grünlich blieb. Der Geschmack der "Andenbeere Großfruchtig" ähnelt etwas dem von handelsüblichen Physalis, nur dass die Bitternote durch das harzige Sekret am Lampion noch etwas mehr ausgeprägt war und die Früchte interessanterweise ein für viele hier merklichen Beigeschmack von Topinambur hatten.

Beas Dicke war auch im Gewächshaus deutlich kleinwüchsiger und bildete schneller zahlreiche Früchte, die auch größer ausfielen. Die Früchten schmeckten meiner Meinung saftiger als bei den sonst so handelsüblichen Physalis und waren auch größer. Jedoch war es für mich oft schwer die richtige Reife zu erwischen und viele Früchte hatten einen sehr unangenehm muffigen Nachgeschmack.

Grundsätzlich war ich also mit dem Geschmack der beiden Physalis Peruviana nicht so zufrieden, es könnte am Jahr gelegen haben oder aber an den Auslesen, doch tatsächlich hat mir zumindest eine verkaufte Auslese aus dem Supermarkt viel besser geschmeckt als die eigen angebauten, was schon etwas traurig war. Ich werde es dennoch Mal weiter versuchen, auch mit anderen Auslesen.

Beide Physalis Pruinosa Auslesen hatten für mich keinen wirklich großen Geschmacksunterschied. Entscheidend und überraschend war aber, dass die wenigen Früchte die draußen ausgereift sind, wirklich gut ausgereift abgefallen sind und einen deutlich besser Geschmack hatten als jene aus dem Gewächshaus, die fast immer grünlich abgefallen sind und für mich durchaus gerade in der Nachreife einen unangenehmen Nachgeschmack von Fisch oder Kaviar hatten so merkwürdig dies klingen mag.



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martweb

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #571 am: 19. Oktober 2021, 16:58:48 »

Danke für Deinen Bericht, war sehr aufschlussreich. Ich werde nächstes Jahr nochmal mehrere Sorten vergleichen. Aber eine Größe von 5 m, das ist absolut krass. Das habe ich noch nirgendwo gesehen.
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thuja thujon

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #572 am: 19. Oktober 2021, 23:47:29 »

Harzig-muffiger Geschmack ist für mich ein Zeichen von zuwenig Sonne. Grün abfallen sollte eigentlich garnichts. Bei 5m Pflanzenhöhe würde mich die Blattgröße und Internodienlänge der Pflanzen interessieren.

Beas Dicke ist tatsächlich etwas anfälig für den unvollkommenen Geschmack. Evtl kommen die Pflanzen mit der Fruchtgröße nicht klar weil sie zuwenig Laub dafür bilden oder allgemein nicht vital genug sind. Das Problem haben die anderen Sorten eher weniger.

Und ansonsten war es dieses Jahr auffällig: viel Wasser im frühen Stadium bedeutet auch größere Früchte. Trockenperioden verzögern bzw bremsen die Fruchtentwicklung.
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Inachis

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #573 am: 20. Oktober 2021, 09:22:10 »

Meine überwinterte (Baumarkt-) Physalis hat von unten neu getrieben und den ganzen über den Winter gebrachten Rest abgeworfen. Jetzt ist sie riesig, buschig und voller unreifer Früchte... Das war wohl nix!

Eine Freundin hat Schönbrunner Gold im Kübel ins Wohnzimmer geholt, weil auch noch alles grün war. Die dort nachgereiften Früchte haben mir sehr geschmeckt.

Falls wir nächstes Jahr nicht unseren Garten verlieren, probiere ich gerne nochmal mehr Physalis Sorten.
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cydorian

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #574 am: 20. Oktober 2021, 10:57:27 »

Mit Physalis gehts wie mit ein paar anderen Sachen, die sich nie richtig durchgesetzt haben. Der Verlauf des Threads ist ein Musterbeispiel dafür. Hoffnung, Aufbruch, man sucht sich Sorten und hofft auf "Verbesserung", eine weitere Fruchtart, toll. Dann kommt die Frustphase, weil das Jahr in Mitteleuropa trotz verändertem Wetter einfach einige Vegetationsmonate zu kurz ist, sich das nicht ändert und die zweijährige Kultur viel Aufwand, aber ansonsten auch nicht mehr bringt. Abschwung. Und dann wieder Entdeckung, Sorten, Versuche. Das Rad wird immer wieder neu erfunden. Bin selber schon durch zwei solche Zyklen, jeweils mit einer Latte von angeblichen Sorten.

Beas Dicke taugt im Geschmack nichts und auch sonst nicht viel. Mit kommt sie in vielem vor wie wenn sie einen Genanteil von p. philadelphica im Stammbaum hätte. Zuckergehalt unterdurchschnittlich, offene Lampions (willkommen, Kirschessigfliege), instabile Pflanze, Gesamterträge Gewicht pro Fläche genauso elend schlecht wie bei den anderen Sorten.
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Floris

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #575 am: 20. Oktober 2021, 11:23:05 »

Mit den Aussagen des ersten Abschnitts stimme ich überein, dieses Jahr war für die Physalis suboptimal.
In den Jahren davor haben wir sie eimerweise gegessen.

Zum zweiten Abschnitt kann ich nur wiederholen, dass ich staune, wie unterschiedlich sich manche Pflanzen an verschiedenen Standorten verhalten.
Bei 'Beas Dicke' habe ich allerdings die meisten Probleme mit dem nicht zu diagnostizierenden Triebsterben.

Ich werde heute wohl auch die unreifen zum Einlagern ernten, es soll kühl werden...

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cydorian

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #576 am: 20. Oktober 2021, 11:57:55 »

"Eimerweise" gilt eben für 99% der Standorte nicht. Und was auch gerne unterschlagen wird: Die guten Aromen gibts nur im Sommer bei den ersten Früchten. Meine stehen jetzt auch noch, klar, da kann man sogar noch was ernten. Aber sie sind langweilig, nicht mehr richtig süss, ein Aroma das sehr viel weniger wert ist wie die aus der Spätsommersonne. Und die "Eimer" kommen dummerweise erst am Schluss, gegen Frost zu.

Die Besten hatte ich immer unter den unzähligen wild versamten Pflanzen, denn Physalis verschiedener Arten ist auch ein selbst versamendes Unkraut. Sorten hielten nie, was sie versprachen. "Sorten" ist eh Übertreibung, wahrscheinlich sinds nur Auslesen, gezüchtet hat da niemand.
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Floris

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #577 am: 20. Oktober 2021, 13:04:30 »

gezüchtet hat da niemand.
...außer vielleicht bei Beas Dicker, da hatte ich auch schon den Gedanken, dass vielleicht Tomatillo drinsteckt, im Geschmack irgendwie gemüsiger, umso wichtiger, dass sie zur Reife gut durchgeglüht wird.

Auf den Anbau von Physalis kam ich, weil Fläche übrig war. Ich suchte was, was über Sommer wenig Arbeit macht und wollte nicht noch mehr Kürbis anbauen. Ich muss halt Pflanzen vorziehen (die Selbstaussaaten sind  hier zu spät) und im Herbst das Gestrüpp wieder entfernen, dazwischen nur gießen (ich lasse Wasser in einen Graben zwischen den Pflanzen laufen). Ich geize nicht aus und schneide auch keine Bodentriebe zurück.
Die Früchte sind auch als Mitbringsel gut geeignet.

Es ist halt wirklich so, dass beim ersten Frost noch sehr viel dranhängt, schade, ist aber bei Tomaten, so man sie wachsen lässt, auch so.


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martweb

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #578 am: 20. Oktober 2021, 13:12:59 »

Beas Dicke taugt im Geschmack nichts und auch sonst nicht viel. Mit kommt sie in vielem vor wie wenn sie einen Genanteil von p. philadelphica im Stammbaum hätte.
P. philadelphica ist nicht sehr wahrscheinlich, könnten es nicht Gene von P. angulata sein?

Wer hat P. angulata schon probiert?
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thuja thujon

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #579 am: 20. Oktober 2021, 13:22:20 »

2018 war eigentlich eine gute Physalissaison. Da waren hier im September die Früchte auf 2/3 der Trieblänge gelb. Ende Juli die ersten reif, siehe Foto.

Es braucht also Wärme und Licht, nicht nur mehr Sommermonate.
Allerdings waren 2018 aufgrund der Wasserprobleme die Früchte klein.
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July

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #580 am: 20. Oktober 2021, 14:38:36 »

Mir schmeckt "Lucys Big" am besten. Grosse Früchte, nicht soviele, aberder Geschmack ist toll. Ein Jahr tragen sie besser, ein Jahr schlechter, ist halt so bei verschiedenen Sommern. Beas Dicke wurden hier im Norden gar nichts...LG July
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Witan

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #581 am: 20. Oktober 2021, 16:42:28 »

Zitat
Harzig-muffiger Geschmack ist für mich ein Zeichen von zuwenig Sonne. Grün abfallen sollte eigentlich garnichts. Bei 5m Pflanzenhöhe würde mich die Blattgröße und Internodienlänge der Pflanzen interessieren.

Den harzig-bitteren Geschmack hatte ich schon öfters bei Supermarktphysalis, bei Beas Dicke scheint er aber gar nicht oder kaum vorzukommen, dafür dort manchmal etwas muffig-kompostartiges. Grünlich abgefallen sind wie gesagt nur die Physalis Pruinosa und das scheint bei einigen ein Thema zu sein. Zuwenig Licht kann auf jeden Fall kein Thema sein, ich hatte alle meine Physalis da stehen, wo auch meine Tomaten wachsen und für dieses schlechte Jahr einen erstaunlich guten Ertrag geboten hatten und auch immer noch mehrheitlich gesund dastehen und tragen (auch wenn es wohl bald zu Ende gehen wird).

Mit der Blattgröße der "Andenbeere großfruchtig" konnte ich teilweise gut meinen Kopf abdecken, es gab aber auch deutlich kleinere Blätter, zu der Internodienlänge kann ich jetzt nichts mehr sagen, da ich bereits alles für die Überwinterung zugeschnitten habe.

Zitat
Beas Dicke ist tatsächlich etwas anfälig für den unvollkommenen Geschmack. Evtl kommen die Pflanzen mit der Fruchtgröße nicht klar weil sie zuwenig Laub dafür bilden oder allgemein nicht vital genug sind. Das Problem haben die anderen Sorten eher weniger.

Das kann ich so nur bestätigen. Beas Dicke hatte auch bei mir sehr kleine Blätter und wirkte an sich etwas blasser und viel kleiner. Interessant finde ich dennoch den hohen Ertrag und das saftige ohne die sonst wohl häufigen harzig-bitteren Noten. Wenn man dann aber Mal eine erwischt, die wie gesagt unvollkommen schmeckt oder auch muffig-kompostartig hat man leider auch keine Lust mehr.

Ich glaube zudem auch, dass in Beas Dicke etwas eingekreuzt sein muss, sie unterscheidet sich schon deutlich von anderen Physalis Peruviana.

Zitat
Mir schmeckt "Lucys Big" am besten. Grosse Früchte, nicht soviele, aberder Geschmack ist toll. Ein Jahr tragen sie besser, ein Jahr schlechter, ist halt so bei verschiedenen Sommern.

Diese Auslese plane ich 2022 Mal auszuprobieren, habe hier auch schon Saatgut bereitliegen.


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Floris

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #582 am: 20. Oktober 2021, 17:16:06 »

Hallo July, lange nichts mehr vor dir gelesen.
Meine "großfrüchtigen" stammen ja ursprünglich von einer deiner Früchte ab  :)

Diese Auslese plane ich 2022 Mal auszuprobieren, habe hier auch schon Saatgut bereitliegen.
Vorsicht mir solchen Äußerungen, die Entfernung zwischen uns beiden ist nicht sehr groß!  ;)
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cydorian

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #583 am: 20. Oktober 2021, 20:06:22 »

Mir schmeckt "Lucys Big" am besten.

Die hatte ich dieses Jahr. Abgesehen von den üblichen schon genannten Problemen war der Geschmack für eine grossfrüchtige Physalis fast so gut der Durchschnitt der Normalgrossen. Das ist also ein guter Pluspunkt im Vergleich zu Beas Dicke, die geschmacklich ziemlich unterklassig ist.
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martweb

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Re: Andenbeere - Physalis
« Antwort #584 am: 21. Oktober 2021, 07:20:41 »

2019 hatte ich P. pruinosa Izumii, Zolotya Rossip (Lampions hatten ständig braune Flecken), Goldie, Geltower und Biscuit getestet. Buscuit blieb ein Bonsai und ist nie gewachsen. Goldie hatte den besten Geschmack (etwas mehr Aananas) und Geltower die größten Beeren und den höchsten Ertrag. Allerdings war ich mit allen nicht zufrieden. Denkt Ihr, dass Aunt Molly oder Maja besser sind?
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