Dieser Sommer war nicht nur für Tomaten eine Katastrophe, auch meine Andenbeeren haben kaum Früchte. Welche Sorten haben sich dieses Jahr bewährt und welche nicht?
Da ich dieses Jahr zum allerersten Mal wirklich im größeren Stil Physalis ausprobiert habe, kann ich kein grundsätzliches Urteil sprechen, aber ich gehe Mal davon aus, dass es wie du auch schon andeutest eh kein gutes Jahr für Physalis war und dementsprechend auch der Geschmack der Früchte im Vergleich zu anderen Jahren dieses Jahr auch etwas verfälscht ist.
Wie auch immer haben von meinen 4 Auslesen, die ich inzwischen angesammelt habe, nur 2 getragen (Beas Dicke und Andenbeere großfurchtig), dann noch 2 weitere Auslesen der Pruinosa (Geltower Selektion und Goldie) Es wurde zwar einiges, aber doch sehr vieles nicht reif, insbesondere draußen, wo die Pflanzen sehr klein blieben und kaum etwas ausreifte. Ich sollte dazu erwähnen dass ich alle Physalis in Kübeln angebaut habe, meistens so um die 40 Liter groß, für die Pruinosa deutlich kleinere.
Im Gewächshaus wucherte die "Andenbeere Großfruchtig" förmlich, einige wurden bei mir tatsächlich bis zu 5 Meter hoch, setzen aber viel zu spät Früchte an, weswegen die Ernte hier besonders gering ausfiel. Die Früchte waren deutlich kleiner als jene von Beas Dicke, die Reife war aber leichter zu erkennen als bei Beas Dicke die durchaus gerne länger etwas grünlich blieb. Der Geschmack der "Andenbeere Großfruchtig" ähnelt etwas dem von handelsüblichen Physalis, nur dass die Bitternote durch das harzige Sekret am Lampion noch etwas mehr ausgeprägt war und die Früchte interessanterweise ein für viele hier merklichen Beigeschmack von Topinambur hatten.
Beas Dicke war auch im Gewächshaus deutlich kleinwüchsiger und bildete schneller zahlreiche Früchte, die auch größer ausfielen. Die Früchten schmeckten meiner Meinung saftiger als bei den sonst so handelsüblichen Physalis und waren auch größer. Jedoch war es für mich oft schwer die richtige Reife zu erwischen und viele Früchte hatten einen sehr unangenehm muffigen Nachgeschmack.
Grundsätzlich war ich also mit dem Geschmack der beiden Physalis Peruviana nicht so zufrieden, es könnte am Jahr gelegen haben oder aber an den Auslesen, doch tatsächlich hat mir zumindest eine verkaufte Auslese aus dem Supermarkt viel besser geschmeckt als die eigen angebauten, was schon etwas traurig war. Ich werde es dennoch Mal weiter versuchen, auch mit anderen Auslesen.
Beide Physalis Pruinosa Auslesen hatten für mich keinen wirklich großen Geschmacksunterschied. Entscheidend und überraschend war aber, dass die wenigen Früchte die draußen ausgereift sind, wirklich gut ausgereift abgefallen sind und einen deutlich besser Geschmack hatten als jene aus dem Gewächshaus, die fast immer grünlich abgefallen sind und für mich durchaus gerade in der Nachreife einen unangenehmen Nachgeschmack von Fisch oder Kaviar hatten so merkwürdig dies klingen mag.