Also - Dachrinnen sind gewöhnlich nicht aus PE, sondern aus PVC. PVC kann man kleben - PE und PP praktisch nicht.
Polypropylen und Polyethylen sind chemisch praktisch dasselbe, aber PP hat längere Ketten und fühlt sich nicht so wachsartig an. Für Erzeugnisse mit höheren Belastungen wird eher PP genommen, da etwas fester, härter und temperaturbeständiger.
PE-HD bedeutet Polyethylen höherer Dichte (high density). Das unterscheidet sich in seinen Eigenschaften kaum von Polyethylen niederer Dichte (PE-LD - low density), im Prinzip in erster Linie durch verschiedene Herstellungsverfahren. PE-LD ist stärker vernetzt und deshalb etwas fester als PE-HD. Es gibt noch weitere PE-Unterarten, die sich meist durch Kettenlänge und Vernetzungsgrad bzw. Kristallisationsgrad unterscheiden. Das meiste PE in Deutschland ist meines Wissens nach PE-HD.
Ich habe schon Schweißdrähte im Baumarkt gesehen, z.B. bei Hornbach. Dort gab es Schweißdrähte für PVC, PE und PP. Niemals einen anderen Schweißdraht nehmen!
Ich möchte darauf hinweisen, dass PVC ein sehr problematischer Kunststoff ist, da aus mehreren Gründen gesundheitsschädlich und krebserregend. Deshalb ist PVC seit vielen Jahrzehnten in den USA grundsätzlich verboten.
In Deutschland ist PVC für alle Anwendungen verboten, wo Kontakt mit Lebensmittel, Trinkwasser, Schleimhäuten und Haut, also eigentlich auch für Spielsachen. Neben den bekannten Weichmachern sind insbesondere die Monomere sehr krebserregend. Die Monomere sind die nicht polymerisierten Grundbausteine des PVC, die immer im PVC enthalten sind, denn die Polymerisation des PVC ist eine Gleichgewichtsreaktion, d.h. diese Reaktion ist nie vollständig. Diese Monomere sorgen für die undurchsichtige rotbraune Naturfarbe des PVC, die aber oft durch Farbpigmente verändert wird, z.B. hellgrau für Regenrinnen und -rohre. Durch diese beiden Farbe ist PVC leicht erkennbar, da ich keine anderen Kunststoffe kenne, die so gefärbt werden (aus gutem Grund!).
Das Gesetz ist das eine - die Praxis eine andere. So werden in Deutschland z.B. Trinkhalme und Joghurt- bzw. Margarinebecher teilweise aus PVC hergestellt - obwohl eigentlich verboten. Deshalb lieber mal auf die Unterseite des Bechers sehen. Der Gesetzgeber fordert die Kennzeichnung des Kunststoffes durch eine Prägung. Wenn dort ein PP steht, ist der Kunststoff lebensmittelhygienisch ungefährlich. Bei PVC sollte man die Finger davon lassen. Auch Fußbodenbelag ist oft aus PVC, weil der Gesetzgeber davon ausgeht, dass man nicht barfuß darauf läuft - was insbesondere bei kleinen Kindern unrealistisch ist.
Es gibt nur eine speziell hergestellt Art von PVC ohne die krebserregenden Monomere und ohne Weichmacher, denn diese sind ohne Monomere nicht erforderlich. Dieses monomerfreie PVC erkennt man daran, dass dieses glasklar und auch eingefärbt klar und durchsichtig ist.
Wer also auch nur ansatzweise gesundheitsbewußt ist, hütet sich vor allen Arten PVC und Erzeugnissen daraus außer dem seltenen durchsichtigen PVC. Monomerfreies PVC hat übrigens die Konsistenz von neuen Benzinschläuchen - also recht elastisch, eher noch elastischer.
PVC in Dachrinnen- und Rohren ist auf den ersten Blick relativ ungefährlich, wenn man das Regenwasser nicht trinkt, zur Bewässerung nutzt oder die Wäsche damit wäscht. Trinkwasserrohre aus PVC sind dagegen sehr gesundheitsschädlich und eigentlich dürfte es keine geben, es sei denn Abwasserrohre, Regenrohre usw. werden zweckentfremdet. Aber letztlich gelangen die Monomere und Weichmacher auch über das Abwasser in großen Mengen in die Umwelt, da bei der Abwasserklärung kaum entfernbar.