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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: risse in pe-regentonnen - wie reparieren?  (Gelesen 62576 mal)

bristlecone

  • Gast
Re:risse in pe-regentonnen - wie reparieren?
« Antwort #30 am: 08. März 2009, 12:14:04 »

Hart-PVC ist zwar weichmacherfrei, enthält aber trotzdem hochgiftige und krebserregende Monomere. In Presse und Fernsehen ist immer nur von den Weichmachern die Rede, aber praktisch nie von den Monomeren, obwohl diese mindestens genau so gefährlich sind, eher noch gefährlicher.

Wir sind zwar OT, aber das kann man nicht so stehenlassen.
Ich will hier weder der Verwendung von PVC das Wort reden noch dem Gegenteil.
Bei PVC, das Weichmacher enthält, sind in der Regel die derjenige Bestandteil, auf den man achten muss. Vor nicht allzu langer Zeit gab es da erhebliche Debatten über bestimmte Weichmacher, die aus Blutbeuteln ins Blut übergingen.

Vinylchlorid zählt zu den Stoffen, die eindeutig krebserzeugend sind, und zwar führt der Stoff beim Menschen erwiesenermaßen zu Leberkrebs.
Wie groß ist das Risiko? Dazu ein paar statistische Aussagen über die Größenordnung:

Wie ist eine Belastung von Roh- und Trinkwasser mit Vinylchlorid und 1,2-cis-Dichlorethen zu bewerten? (pdf).
Zitat daraus: "Eine solche gesundheitlich akzeptable Höchstkonzentration für VC [im Trinkwasser] beträgt 0,5 Mikrogramm/l und entspricht laut WHO (1993) bei lebenslanger Exposition einem Zusatzrisiko von 1:1.000.000, an Leberkrebs zu erkranken."

Anders ausgedrückt: Wenn eine Million Menschen ihr Leben lang jeden Tag etwa 2 l Wasser trinken, das diese Konzentration an Vinylchlorid enthält, dann geht rechnerisch ein Todesfall durch Leberkrebs statistisch auf das Konto dieser Belastung.

Was die Luft angeht: Hier ist statistisch damit zu rechnen, dass einer von 1 Million Menschen, die ihr Leben lang ständig Luft eingeatmet haben, die 1 Mikrogramm/m³ Vinylchlorid enthielt, an Leberkrebs stirbt.

In westeuropäischen Ländern liegt die Konzentration von VC in Luft durchschnittlich zwischen 0,1 und 0,5 Mikrogramm/m³. Auch in Innenräumen kommen nicht dauerhaft höhere Werte als diese vor.

Für einen gewöhnlichen Verbraucher, der mit PVC umgeht, ist das Krebsrisiko durch Vinylchlorid also recht gering.

Bei Arbeitern, die gewerblich regelmäßig immer wieder höhere Vinylchloridkonzentrationen einatmen (gesetzlich sind da heutzutage um etwa das Tausendfach höhere Konzentrationen zulässig als die genannten 0,1 - 0,5 Mikrogramm/m³), kann das anders aussehen.
« Letzte Änderung: 08. März 2009, 12:18:06 von bristlecone »
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Dietmar

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Re:risse in pe-regentonnen - wie reparieren?
« Antwort #31 am: 08. März 2009, 14:34:47 »

@bristlecone

"Die Dosis macht das Gift". Dies stimmt für die Chemikalien zu, die die Leber abbauen kann. Es gibt aber auch Chemikalien, die die Leber nicht abbauen kann und die sich oft lebenslang im Körper von Mensch, Tier und Pflanzen aufkonzentrieren und die z.T. in jeder Konzentration, also auch in extrem niedrigen krebserregend sind. Neben der direkten Exposition kommt also der Giftaufnahme über die Nahrungskette eine immer größere Bedeutung zu, z.B. bei Quecksilber schon die dominierende.

Zu solchen Stoffen, die quasi in jeder Dosis gefährlich sind, zählen z.B. Plutonium, Vinylchlorid u.a..

Die von Dir zitierte Quelle sagt schon im ersten Satz, dass der in Deutschland seit Jahrzehnten gültige Grenzwert von 2 Mikrogramm/l willkührlich gewählt wurde, weil damals die Nachweisgrenze der Messverfahren so war. Heute liegt die Nachweisgrenze bei ca. 0,5 Mikrogramm/l und deshalb soll der deutsche Grenzwert mittelfristig auf diesen Wert angepasst werden. Deutschland hat aber noch lange nicht den von Dir zitierten Grenzwert gesetzlich festgeschrieben!

Der WHO-Grenzwert wurde, soviel ich weiß, aus ebendiesen Grund der Nachweisbarkeit gewählt, d.h. er ist kein gesundheitsmäßig begründeter Grenzwert (woher soll der auch kommen?), sondern ein juristisch begründeter Grenzwert, denn man muss irgendeinen Wert festlegen, bei dessen Überschreitung der Staat Sanktionen verhängen kann. Ich bin sehr skeptisch, dass die WHO als Beamtenapperat dazu in der Lage sein soll, bessere Messmethoden und ein aussagefähigeres Gesundheitsrisiko zum Vinylchlorid treffen zu können als der auf diesem Gebiet wissenschaftlich und technisch führende Mitgliedsstaat.

Die USA, mit Ausnahme einiger Bundesstaaten, z.B. Kalifornien, ist nicht gerade als sehr sensibel in ihrer Umweltgesetzgebung bekannt, eher als sehr rückständig und trotzdem ist PVC seit vielen Jahrzehnten verboten - aus guten Gründen.

Das Verbot des PVC ruht nach meinem Wissen auf mindestens 3 Säulen:

1. dem Vinylchlorid als Restmonomer
2. den in vielen Anwendungsfällen erforderlichen Weichmachern
3. dem Freisetzen von hoch toxischen Gasen im Brandfall

Mittlerweile sterben in den Industriestaaten mehr Menschen durch diese toxischen Gase bei der Verbrennung oder Verschwelung von chlorierten und fluorierten Kunststoffen als durch die Brandeinwirkung selbst.

Neben diesen klassischen Giftwirkungen haben einige Chemikalien auch langfristige und ökosystemübergreifende Wirkungen. Dies ist mittlerweile für viele künstliche Aromen und Konservierungsmittel bekannt, die neben weiteren Ursachen für die schnelle Ausbreitung von Allergien und Asthma, aber auch für Magen- und Darmkarzinome verantwortlich gemacht werden, ohne dass direkte Beweise dafür vorliegen - aber viele indirekte Beweise. Damit können diese nicht verboten werden. Andere Chemikalien wie z.B. einige Pflanzenschutzmittel und auch einige Weichmacher des PVC haben hormonähnliche Wirkungen und werden dafür verantwortlich gemacht, dass sich die Qualität des Spermas (nicht nur die des Menschen) in den letzten Jahrzehnten rapide verschlechtert hat. Wenn man diese Tendenz fortschreibt, dann ist absehbar, dass in einigen Jahrzehnten die Reproduktionsfähigkeit der westlichen Industriestaaten nicht mehr gegeben ist, weil der Anteil unfruchtbarer Männer zu hoch wird. Schon jetzt steigt der Anteil ungewollt kinderloser Paare immer mehr an und eine Ursache davon ist die Erwähnte.

Warum wird PVC in Deutschland und Europa nicht verboten? Aus industriehistorischen Gründen spielt die Produktion und Verarbeitung von PVC hier eine viel größere Rolle als damals in den USA. Ein sofortiger Ausstieg würde sich so auswirken, als ob inklusive aller indirekten Auswirkungen ein Hauptindustriezweig geschliffen werden würde - mit Hunderttausenden Arbeitslosen in Europa und gigantischen wirtschaftlichen Auswirkungen. Infolgedessen kann man nur mit Hilfe eines langfristigen Ausstiegsprogramms einen Wirtschaftsschock vermeiden. Aber man muss damit einmal beginnen.

Bei der PVC-Problematik spielen mittlerweile auch geopolitische und Globalisierungsgesichtspunkte eine große Rolle. Ein isolierter Ausstieg Deutschlands und Europas ist durch die internationale wirtschaftliche Verflechtung kaum möglich und bei der Abwägung verschiedener Dilemmas der Menschheit wiegt eine Einbindung Chinas in die Weltwirtschaft und die Weltpolitik schwerer als die PVC-Problematik, denn andere Bedrohungen der Menschheit wiegen noch schwerer. Also greift hier die Staatsräson.

Stell Dir mal vor, wie viele Menschen in eine Gesundheitsstatistik einbezogen werden müssten, um eine Aussage 1:1000000 Wahrscheinlichkeit seriös treffen zu können. Das müsste praktisch die gesamte Bevölkerung Deutschlands sein - aber eine derartige penible Massenuntersuchung auf Gesundheitsschädigungen hat nie stattgefunden und wäre unbezahlbar. Eine solche Aussage ist also wissenschaftlich völlig unhaltbar. Es ist nur eine Hochrechnung der wenigen bekannten und eindeutig beweisbaren direkten Auswirkungen auf die Gesamtbevölkerung. Da aber praktisch nahezu 100 % der Bevölkerung nicht auf diese Zusammenhänge untersucht wurden, ist die Dunkelziffer und damit die reale Gefährdung absolut nicht kalkulierbar - weder nach oben noch nach unten. Die besten Ergebnisse liegen noch bei Screeninguntersuchungen mit Zellkulturen und schnelllebigen Modelltieren vor, aber diese wurden bestimmt nicht für diese statistische Gefährdung herangezogen.
« Letzte Änderung: 08. März 2009, 14:46:56 von Dietmar »
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bristlecone

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Re:risse in pe-regentonnen - wie reparieren?
« Antwort #32 am: 08. März 2009, 16:49:17 »

Eben weil es für Vinylchlorid als mutagenen und kanzerogenen Stoff keine unbedenkliche Schwelle gibt, gibt es ja Risikoabschätzungen.
Da man nach Deinem Statement zu VC als Laie der Meinung sein könnte, Vinylchlorid sei eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben, wenn man als Verbraucher damit bloß in Berührung kommt, habe ich versucht, dem interessierten Laien ein wenig zu verdeutlichen, dass das nun wirklich nicht der Fall ist.

Dass die Leber Vinylchlorid nicht abbauen kann, ist schlichtweg Blödsinn. Gerade dadurch, dass sie es tut, wird nämlich der Stoff erst so gefährlich: Die Leber produziert dabei erst ein Stoffwechselprodukt, dass das Ergbut schädigt und krebserzeugend ist. Auch zu anderen Punkten gäbe es inhaltlich Einiges zu sagen.

Deine Antwort bestätigt mich aber darin, dass wir OT sind und das hier nicht weiter hier diskutieren sollten.

Lass uns also beim Thema "Wie repariere ich eine Regentonne aus PE?" zurückkehren.

« Letzte Änderung: 08. März 2009, 16:54:37 von bristlecone »
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Re:risse in pe-regentonnen - wie reparieren?
« Antwort #33 am: 23. April 2009, 22:15:14 »

Wie geht es eigentlich Deinen Regenwassertonnen, max.?
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max.

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Re:risse in pe-regentonnen - wie reparieren?
« Antwort #34 am: 23. April 2009, 22:21:39 »

vier davon habe ich mithilfe eines heißluftgebläses "schweißen" können. das waren die mit den einfachen frakturen. bei den tonnen mit mehrfachbrüchen ist mir das nicht gelungen. die intakten teile haben sich beim erwärmen in alle richtungen verzogen. die schweißnähte sind nach dem erkalten wieder gerissen.
übrigens waren die gekauften pe-schweißdrähte untauglich. ihr schmelzpunkt lag deutlich höher als die der tonnen. ich habe mir dann aus einem tonnendeckel selbst schweiß"drähte" gebastelt. das hat dann funktioniert.
es ist aber deutlich schwerer und unangenehmer als elektroschweißen von stahl.
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Re:risse in pe-regentonnen - wie reparieren?
« Antwort #35 am: 23. April 2009, 22:43:18 »

Ist doch ein Erfolg. Prima! Vor dem nächsten Winter weißt du nun, was Du garantiert machen musst/nicht vergessen darfst.

Je öfter das verwendete PE recycelt wurde, um so mehr verändert sich der Schmelzindex und auch die -temperatur, und wenn dann der Schweißdraht aus Originalmaterial war, kann das passieren.
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