Hallo Fisalis,
Du fragst
Was macht ihr denn so mechanisch, um die Erdstruktur zu verändern
Nach meiner Erfahrung ist gar keine mechanische Bearbeitung notwendig (Ausnahme, wenn stark verdichteter Boden nach Baumaßnahmen in Betrieb genommen wird).
Die gewöhnlichen Maßnahmen wie Umgraben zur Förderung der Bodengare sind nicht nur mühsam, sondern für das Bodenleben auch schädlich, weil ja in jeder Bodenschicht andere Arten leben, die nur in genau dieser Schicht leben können.
Die beste mechanische Bodenbearbeitung machen Dir die Regenwürmer und andere Bodentiere, sofern man sie richtig hätschelt und pflegt.
Z.B. durch Dauermulch, der dann aber wirklich das ganze Jahr liegen sollte.
Ich habe inzwischen Regenwürmer, die sind dick wie mein Oberarm, naja, mein Daumen, ok. wenigstens wie mein Mittelfinger und soooo lang!
Da entsteht ein riesiges Tunnelsystem zur Durchlüftung des Bodens.
Die im Regenwurmhumus entstehenden Ton-Humus-Komplexe geben dem Boden Struktur und schützen vor Auswaschung.
Regenwurmhumus enthält 5x soviel Stickstoff wie anderer vergleichbarer Boden.
Böden mit reichem Bodenleben sind wesentlich wärmer als andere Böden.
Auf der Website des Freundeskreis Botanischer Garten Aachen e. V. ist das Ganze schön beschrieben:
Der Boden - Lebendige Erde, dreißig Zentimeter, von denen wir lebenDer Dauermulch mit daraus resultierender, schneller Humusanreicherung ist auch beste Maßnahme zur Bodenverbesserung bei sehr sandigen Böden.
Dauerhumus ist natürlich besonders im Nutzgarten ein Thema.
Im Ziergarten würde ich persönlich immer vorziehen, die Pflanzenauswahl dem Boden anzupassen statt umgekehrt.
Das ist dann wie mit dem Wetter. So wie es kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur schlechte Kleidung, so gibt es keinen schlechten Boden, sondern nur ungeeignete Pflanzen.
Was die selbstaussähenden Pflanzen angeht, wie z.B. Ringelblume, so stelle ich fest, daß die sich wesentlich besser durch dicken
Mulch durcharbeiten, als mir lieb ist.
So dick kann ich gar nicht mulchen, daß sich die Ringelblumen nicht durchdrücken, auch wo ich sie gar nicht haben möchte.
Im Staudengarten sorgt man natürlich er durch geeignete Vergesellschaftung und dichte Bepflanzung dafür, daß der Boden überall bedeckt ist.
Wo dies nicht der Fall ist, ist Rasenschnitt das Mittel der Wahl.
Gruß, Lissy