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Autor Thema: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?  (Gelesen 29419 mal)

Cogito

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Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« am: 21. September 2004, 23:33:59 »

Hallo

Mich würde mal interessieren, wie ihr es in eurem Garten mit Unkräutern haltet.
Ich selbst sehe das ganze eigentlich sehr entspannt, zum einen weil mir viele Unkräuter gut gefallen und zum anderen weil sie viele Tiere anlocken, wie zum Beispiel Schmetterlinge. Von vielen Pflanzen, die in unserem Garten wachsen, habe ich erst nach Jahren erfahren, daß sie eigentlich zu den Unkräutern zählen. Dabei bin ich bestimmt keine "Öko-Tante", die nur das in ihrem Garten hat, was sich selbst dort angesiedelt hat. ::)

Oft gehe ich an Gärten vorbei, in denen kein einziges Unkräutchen wächst, die Blumen stehen in Reih und Glied in stets geharkten Beeten, das Gras ist nie höher als 10 cm, usw. Oft sind das diese Gärten, die mit kitschigen Tonfiguren oder Glaskugeln überladen sind... Nein, solche Gärten finde ich nicht schön. :-\ Ich finde, ein bißchen "gepflegte Wildnis" muß sein. Ich denke, das ist die eigentliche Kunst des Gärtners, eine natürlich wirkende Umgebung zu schaffen, in dem trotzdem kein Chaos herrscht, oder alles zugewuchert ist.

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße
Cogito
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Nina

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #1 am: 21. September 2004, 23:54:50 »

Hallo und willkommen Cogito,
wenn es nicht gerade in Gierschplantagen ausartet kann ich auch sehr gut einige Brennnesseln als Schmetterlingsfutter ertragen. Auf Beeten sehe ich nicht gerne Erde und freue mich auch eher über "gepflegte Wildnis". :)
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Ismene

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #2 am: 22. September 2004, 00:32:36 »

Hallo Cogito!
Sterile Gärten sollen wohl nicht die Sinne beleben, sondern das Ordnungsbedürfnis befriedigen, eigenes oder das der Nachbarn. Solche Leute verirren sich eigentlich auch nicht hier ins Forum, obwohl hier alles gut aufgeräumt ist, wie du feststellen wirst.
Ich züchte sozusagen Unkraut: habe eine Gierschplantage
(kann man lecker essen und ist hervorragender Bodendecker) und einen Herzgespann-Hain als Bienenbar und Gegengewicht zum Brennesselwald.
Sauerampfer wird gesenst, immer wieder. :(
Mein größtes Problem ist Quecke (auch kriechendes Ackerfeuer genannt). Ein Dauergast im Ex-Gemüsegarten. Die verdrängt andere Pflanzen nicht nur mit dichtem Wurzelwerk, sondern hat noch eine Geheimwaffe, eine Art Giftgas, mit der sie andere Pflanzen ausschaltet.
Genau so auch das niedliche Butterblümchen. :o

Löwenzahn darf bei mir im Rasen wachsen.

Knoblauchsrauke habe ich selber angesiedelt und daher viele Aurorafalter im Garten. 8)

Nachtkerzen, die sich beinahe unkrautmäßig aussäen haben mir dieses Jahr den Weinschwärmer beschert.

An der Ackerwinde tankte ein Kolibrischwärmer. :D

Man muss halt immer von Fall zu Fall entscheiden und mal nachlesen/fragen, welche Tiere von welchen Pflanzen abhängen.

Dann sinds keine Unkräuter mehr, sondern Pommesbuden für Raupen und Kneipen für Nachtfalter.

In diesem Sinne
viel Spaß beim Nicht-Jäten!
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"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort

bernhard

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #3 am: 22. September 2004, 00:39:47 »

weiterentwicklung von ismenes-scan-stil!

ähnlich phillips / rix :D

schön!
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

fisalis

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #4 am: 22. September 2004, 08:33:56 »

Ich verteidige lediglich meine Gemüsesetzlinge, wenn sie von Wildkräutern zu arg bedrängt werden. Ursprünglich wollte ich die Gemüse mal wie Fukuoka mitten im Unkraut ziehen, aber das klappt hier irgendwie doch nicht so ganz. Weil ich auch aussamende Pflanzen auf den Kompost lege und mit eigenem Grasschnitt mulche, habe ich aber immer "genug" Unkraut in den Beeten. Bin überzeugt, dass die dem Boden gut tun.
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brennnessel

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #5 am: 22. September 2004, 08:39:31 »

Ein Beikraut will ich nicht tolerieren, das ist die Zaunwinde, die sich - vorläufig noch von mir in Schach gehalten - in einem Teil meines Steingartens breit macht. Ist aber sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die Oberhand hat ......
Im Gemüsegarten, den man heuer als solchen gar nicht erkennen würde, weil alles prächtigst gedieh, außer Gemüse, wird ein bis zweimal durchgehackt und dann nur noch gemulcht.
LG Lisl
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Anemone

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #6 am: 22. September 2004, 08:45:52 »

Die Frage stellt sich mir nicht.

Das Wildkraut ist immer schneller..... ;)
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Hortulanus

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #7 am: 22. September 2004, 09:10:22 »

Warum denn immer dieser Pas de deux der Poltical Correctness?

Ein Unkraut ist ein Unkraut und kein Bei- oder Wildkraut, wenn es dort steht, wo es nicht hin soll oder hingehört. In der freien Natur oder einem naturnahen Garten gibt es keine Unkräuter. In einem Ziergarten sehr wohl. Was der einen die Quecke im Gemüsebeet ist mir die Brennnessel im Staudenbeet.

Unkraut im Ziergarten bekämpfe ich mit absoluter Intoleranz (sofern ich momentan nicht zu faul bin). In meinem Waldstück ist der Giersch Wildkraut mit den schon genannten positiven Eigenschaften.
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Ismene

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #8 am: 22. September 2004, 09:25:33 »

Hallo Hortulanus!
Das sind aber große Worte: political correctness. ???

Bei mir ist's eher Tierliebe und auch Eigennutz:
brauch ich mir nicht für teuer Geld einen Koi-Karpfen zu kaufen, sondern gucke meine Raupen an.

Außerdem gibts ja noch so was wie Allelopathie:
der ätherische Gehalt von Pfefferminze steigt teilweise bis zu 80%, wenn Brennnessel in der Nähe ist.

Du siehst : jeder findet seine Gründe.
Wissenschaftlich oder gefühlsmäßig.

Dein Gefühl sagt dir:"Weg mit dem Zeugs, gehört hier nicht hin."

Mein wissenschaftlicher Forscherdrang ruft:"Mal schauen, was passiert."

Gierschige Grüße
Ismene

 

 
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Hortulanus

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #9 am: 22. September 2004, 09:36:29 »

Wieso? Ist es nicht inzwischen verpönt, von "Unkraut" zu sprechen? Wird man nicht sogar schon einer falschen Gesinnung bezichtigt, wenn man dieses Wort benutzt?

Ich wende mich ja gar nicht gegen die "Wandlung" vom Unkraut in Beikraut, wenn damit die Absicht der Naturnähe oder des Experimentes verbunden ist. Ich nehme nur das Recht des Gärtners in Anspruch, in meinem Garten zu selektieren und zu definieren.
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fisalis

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #10 am: 22. September 2004, 09:41:46 »

"Bei-"Kraut ist m.E. eh ein unsinniger Begriff. Fast jede Pflanze steht BEI einer anderen. Wildkraut ist korrekter, aber eigentlich überflüssig, denn gezähmte Kräuter sind meist Gemüse, wie etwa Spinat oder Rucola. Bleibt Kraut. Unverfänglich.
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Monika

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #11 am: 22. September 2004, 09:54:19 »

Beikraut, Unkraut, Wildkraut .... egal, wie man es nennt. Es sind auf jeden Fall Pflanzen, die sich ohne mein Einverständnis in meinen Garten schleichen ;) und wenn sie mir zu viel werden oder die Gefahr besteht, dass sie alles andere überwuchern, fliegen sie gnadenlos raus.
Aber einen positiven Nebeneffekt haben sie doch, sie geben Auskunft über die Bodenbeschaffenheit, siehe Artikel von Hans http://www.garten-pur.de/20//Garten-pur_Portal/Komposthaufen/Boden_und_Zeiger-Pflanzen.htm

Und steril wird ein bunt gemischter Garten nur, wenn der Gärtner Tag und Nacht auf der Lauer liegt ;D
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Liebe Grüsse Moni

"Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig" (Shakespeare)

Ceres

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #12 am: 22. September 2004, 10:01:09 »

Die Bezeichnung "Wildkraut" gefällt mir, da ich auch der Meinung bin, Unkraut ist nur das, was wir im Garten nicht haben wollen.
Da ich aber inzwischen auch eine "gepflegte" Wildnis habe, da ich ansonsten überhaupt nicht mehr durchkomme, werde ich mir dieses schöne Wort merken (für andere, die mal meckern ;) )
Ansonsten habe ich einen Streifen am Zaun mit Rosen, Flieder, Cosmea, Gladiolen, Scabiosen sowie vieel Giersch und Brennesseln, mag ja sein, daß es für den einen oder anderen nicht mehr schön ist, aber ich kann nicht alles rausreissen (beim Giersch habe ich es zwei Jahre versucht und dann erfolglos aufgegeben, soll der doch wachsen, in dem Randstreifen). Als einziges entferne ich aus diesem Bereich das indische Springkraut, das möchte ich wirklich nicht im Garten haben.
In den Beeten lasse ich auch vieles immer stehen, um mal zu sehen, was sich denn da entwickelt und wächst, irgendwann kommt dann wieder mal was raus.
Ismenes Einstellung finde ich gut und dieser Satz von ihr noch mehr:
Dann sinds keine Unkräuter mehr, sondern Pommesbuden für Raupen und Kneipen für Nachtfalter.
Vor allem soll mir der Garten gefallen und mir auch Spaß machen, bin ich einmal der Sklave meines Gartens, dann wird es nur noch zur lästigen Pflicht, also darf auch mal einiges wachsen, das ich nicht gepflanzt habe, paßt es in der Farbe oder vom Wuchs nicht, dann kommt es raus

In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin viel Spaß in eurem Garten
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Viele Grüße, Ceres

fisalis

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #13 am: 22. September 2004, 10:31:08 »

Polemische Ergänzung: Die einzigen Pflanzen, welche die Bezeichnung "Unkraut" wirklich verdienen, sind die gentechnisch veränderten. Mit denen haben wir in naher Zukunft zu rechnen. Und die fliegen dann - wenn sie erkannt werden - mit Entschiedenheit raus, in die Sondermülldeponie!
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zimtzicke

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Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
« Antwort #14 am: 22. September 2004, 12:56:23 »

Für mich gesehen ist da, wie so oft der goldene Mittelweg der richtige. Vergegenwärtigen sollte man sich auch öfter, wer zuerst da war - das sogenannte Unkraut oder der Gärtner? Drum versuche ich in friedlicher Eintracht mit wunderschönen Butterblumen, heimischen Springkraut, Schafgarbe und was es da noch nettes gibt zu leben. Selbst Giersch wird bei mir geduldet. Und wie Rapha neulich so schön sagte - sieh Dir die Schmetterlinge auf den Brennesselblüten an ;D. Wo sie dann allzusehr stören, werden sie entsorgt und als Pflanzenbrühe wieder in den Kreislauf eingefügt. :D
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