Es scheint oft die Überzeugung zu herrschen, Brennnesseljauche wäre genauso hoch konzentriert wie 'richtige' Jauche, und das stimmt nicht. Woran auch immer die Düngewirkung von Brennesseljauche liegt, sie ist nicht so konzentriert, dass man Nitratauswaschungen ins Grundwasser ähnlich wie beim Gülleeinsatz befürchten müsste.
Woher sollte der viele Stickstoff auch kommen? Brennnesseln können nur vorhandenen Stickstoff im Boden nutzen, sie sind keine Stickstoffsammler die Luftstickstoff nutzen wie die Leguminosen.
Noch ein anderer Blickwinkel, der vielleicht hilft: wenn man nun das ganze Brennnesselkraut nicht verjauchen würde, sondern die gleiche Menge als Mulch unter den Pflanzen verteilen würde, statt damit zu gießen, hättet Ihr dann das Gefühl, dass das gleiche wäre als wenn Ihr mit Mist mulchen würdet?
Hm, ok, die Brennnesseln würden vermutlich länger zum verrotten brauchen als der Mist oder gar Jauche, aber vielleicht wird zumindest klar, dass in Brennnesseljauche nicht mehr Stickstoff drin sein kann als in den Brennnesseln, und in denen wiederum kann nicht so viel Stickstoff drin sein wie in Mist, wenn sie in normalem Wald- oder Gartenboden wachsen.
Dass Brennnesseljauche eine Düngewirkung hat bestreitet ja niemand, nur das ganze am Stickstoffgehalt festzumachen erscheint mir nicht schlüssig.
Grüße,
Robert