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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 731246 mal)

thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2520 am: 22. Juli 2017, 09:57:35 »

Vielleicht muss man explizit erwähnen dass Urlaub frühestens im Herbst unter Umständen möglich ist und sich die Profitgier darauf beschränkt, dass an Sonn- und Feiertagen auch bis in die Nacht rein gearbeitet wird, niemand Überstunden zählt und umgerechnet auf Stundenlohn, vielleicht 6-7 Euro drin sind. Wenn überhaupt.

Hartz-4lern wirft man auch nicht Profitgier vor, wenn sie am Baggersee morgens leere Pfandflaschen einsammeln.

Zitat
Mit der sonst so gern beschworenen Verbundenheit der Landwirte mit der Natur und der Landschaft ist es nach deinen Ausführungen nicht weit her.
Es ist schwierig bis unmöglich, ein Phantasieprodukt wie die heile Natur in der Realität abzubilden. Noch schwireriger, wenns nichtmal konkrete Anhaltspunkte gibt, wie sichd as jeder einzelne vorstellt. Dieses Märchen von der heilen Natur, der Beschützerin des Menschen, wie man sie sich erträumt, ist Schaumschlägerei aus der Werbung. Wer sowas fordert, verbringt zuwenig Zeit draussen im Grünen.
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2521 am: 22. Juli 2017, 11:05:32 »

Das Problem ist einach, daß jeder meint sich einmischen zu müssen - auch wenn er keinen Überblick über Zusammenhänge oder mitunter sogar ganz grundlegendes Wissen fehlt. Dazu kommen Bilder aus der Werbung (schööön) und aus "Berichterstattungen" quotengeiler Medien. (äks wie böse)
Es wird letztendlich ein Phantasiebild gewünscht, und ein Phantasiebild geboten; beide fernab von der Realität. Und da ist es nun das Glyphosat an dem sich der ganze nicht lösbare Konflikt entlädt. Das kennt jeder - einen Bauern persönlich kennen wahrscheinlich weniger.
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MarkusG

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2522 am: 22. Juli 2017, 11:30:24 »

.... Das kennt jeder - einen Bauern persönlich kennen wahrscheinlich weniger.

Hallo dmks,

ich kenne Bauern und Winzer hier. Darunter sind engagierte, naturverbundene und die anderen. Als wir unser Grundstück (1,8 ha) von Winzern kauften, standen hier Benzin- und Ölfässer, die am Durchrosten waren. Ich hätte ihnen noch 1-2 Jahre gegeben. Das war den Vorbesitzern völlig egal. Überall lagen tote Schafe, einfach verendet, das letzte lebende Schaf war Jahre zuvor das letzte Mal geschoren worden. Wir graben noch heute Plastikmüll aus. Als wir beim Kauf vereinbarten, dass sie den Müll mitnehmen und wir Müll auf einem ihrer Anhänger sammeln dürfen, haben wir eine große Menge an Dachbitumen ausgegraben und auf den Hänger drauf. Als sie den Hänger abholten, haben sie das Zeug 100 m weiter wieder ins Gebüsch geworfen. Als wir sie darauf ansprachen, reagierten sie mit unverständnisvollem Ärger!

Ein anderer Landwirt hat kürzlich Styroporplatten mit Tapetenresten dran (also von irgend einer Renovierung) einfach in seinen Acker gezackert.

Wenn ich mit gewissen Landwirten über die ausgeräumte Landschaft spreche und dass man doch -zumindest an Stellen, die der Gemeinde gehören- Büsche pflanzen könnte, wiegeln sie ab. Sie sehen in jedem Busch einen Feind, denn er könnte Überträger von Krankheiten sein.

Das ist die Realität! Nicht die von allen Bauern, aber viele Bauern haben einen solche oder eine ähnliche Einstellung. Es ist zum Haareausreißen! Die sehen auch nicht, dass sie mit ihrer Art der Landwirtschaft an ihrem eigenen Ast sägen, auch finanziell. Sie machen doch selbst mit beim immer billigeren Produzieren.

Markus
« Letzte Änderung: 22. Juli 2017, 11:32:10 von MarkusG »
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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2523 am: 22. Juli 2017, 11:35:50 »

ich kenne Bauern und Winzer hier. Darunter sind engagierte, naturverbundene und die anderen.

Wenn ich mit gewissen Landwirten über die ausgeräumte Landschaft spreche und dass man doch -zumindest an Stellen, die der Gemeinde gehören- Büsche pflanzen könnte, wiegeln sie ab. Sie sehen in jedem Busch einen Feind, denn er könnte Überträger von Krankheiten sein.

Das ist die Realität! Nicht die von allen Bauern, aber viele Bauern haben einen solche oder eine ähnliche Einstellung. Es ist zum Haareausreißen!

Ich schließe mich MarkusG in diesen Punkten an und klinke mich damit aus der Debatte über "Landwirt, Natur und Umwelt" aus - es ist sinnlos.

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MarkusG

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2524 am: 22. Juli 2017, 11:46:15 »

ich kenne Bauern und Winzer hier. Darunter sind engagierte, naturverbundene und die anderen.

Wenn ich mit gewissen Landwirten über die ausgeräumte Landschaft spreche und dass man doch -zumindest an Stellen, die der Gemeinde gehören- Büsche pflanzen könnte, wiegeln sie ab. Sie sehen in jedem Busch einen Feind, denn er könnte Überträger von Krankheiten sein.

Das ist die Realität! Nicht die von allen Bauern, aber viele Bauern haben einen solche oder eine ähnliche Einstellung. Es ist zum Haareausreißen!

Ich schließe mich MarkusG in diesen Punkten an und klinke mich damit aus der Debatte über "Landwirt, Natur und Umwelt" aus - es ist sinnlos.

Ja, leider.
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Krokosmian

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2525 am: 22. Juli 2017, 12:06:34 »

OT
...standen hier Benzin- und Ölfässer, die am Durchrosten waren. Ich hätte ihnen noch 1-2 Jahre gegeben. Das war den Vorbesitzern völlig egal. Überall lagen tote Schafe, einfach verendet, das letzte lebende Schaf war Jahre zuvor das letzte Mal geschoren worden...

Das erinnert mich an einen Acker(hobbygarten)nachbarn, welcher seine toten Ziegen immer auf seinem Grundstück vergraben hat, was saumäßig stank :P. Und der irgendwelchen Abfall verbrannt hat, was übrig blieb, liegt heute noch dort rum. Als eines seiner Feuer mal außer Kontrolle geriet, stand ein fünf oder sechs Meter hoher Baum fackelartig in Flammen. Die annähernd so hohen Apfelbäume, Haselsträucher und Fichten drumrum die danach lädiert waren, hat er mir/uns in die Schuhe zu schieben. Er meinte, mein Vater hätte sich in seinen Garten geschlichen und irgendwie die (wohlgemerkt) meterhohen Bäume geroundupt ;D. Sein Gemüse, das er zwischen dem Müll anbaut (eigentlich zuviel gesagt) ist natürlich bio :D.

Außer, dass Du einen (!) Extremfall (!) beschreibst, hast Du im Grunde schon recht. Hier berichtet die Lokalzeitung immer wieder über kleine "Inseln" in den Rebhängen. Leider versteht allein diesen positiven Effekt nicht jeder Winzer, von denen ich doch ein paar kenne ;).

*ist wieder weg*
« Letzte Änderung: 22. Juli 2017, 12:17:57 von Krokosmian »
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2526 am: 22. Juli 2017, 12:11:24 »

Das ist der Grundgedanke dieser Diskussion? Sätze mit "viele" "einige" "vermutlich" und irgendwelche Beispiele ohne Namen und Adresse.
Erstmal in den Raum geworfen.... Erinnert mich an RTL-Reportagen!
Und dann aus der Diskussion ausgestiegen
Bisher kann ich alle Beiträge mit Zahlen, Quellen und auch den dazugehörigen betrieben belegen.
Leider kenne ich einige Betriebe offenbar nicht doch es soll auch schwarze Schafe in anderen Branchen geben...
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MarkusG

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2527 am: 22. Juli 2017, 12:43:04 »

Hallo dmks,

Du hast natürlich Recht, dass man nicht auf Grundlage der Extremfälle diskutieren sollte. Aber die Bezugslosigkeit der heutigen Landwirtschaft zur Natur muss man nicht erst durch Zahlen belegen. Die sieht man bei jedem Spaziergang. Natur ist nicht der Helfer oder der Rahmen oder so etwas, sondern entweder der Feind, die Quelle von Gefahren oder zumindest doch etwas, das stört.

Markus
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Anubias

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2528 am: 22. Juli 2017, 12:56:10 »

Aber die Bezugslosigkeit der heutigen Landwirtschaft zur Natur muss man nicht erst durch Zahlen belegen.

Das ist aber eher ein gesellschaftliches Problem, das kann man nicht allein den Landwirten zum Vorwurf machen. Es reicht, in die Tageszeitung zu gucken und sich Leserbriefe anzugucken, in denen sich Bürger über die "unordentlichen", weil nicht gemähten Randbeete im Außenbereich mancher Kommunen beschweren. Streng genommen reicht meist der Blick über Nachbars Gartenzaun, wenn da kurz geschorener Rasen vorherrscht und die Beete kahl gekratzt sind und mit gefüllten Tagetes gefüllt sind, mit großem Abstand gesetzt, aufgereiht wie Zinnsoldaten.

Etwas "Natur" wird da als unordentliche Bedrohung empfunden.
Warum sollen die Landwirte anders sein als der Durchschnitt der Bevölkerung ?
« Letzte Änderung: 22. Juli 2017, 12:57:58 von Anubias »
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2529 am: 22. Juli 2017, 13:21:09 »

Das Problem ist einfach, daß jeder meint sich einmischen zu müssen - auch wenn er keinen Überblick über Zusammenhänge oder mitunter sogar ganz grundlegendes Wissen fehlt.

Das ist in jedem Beruf so, der irgendwie mit Öffentlichkeit in Kontakt kommt. Manchmal nervt das einfach nur, und manchmal kann man durchaus auch was daraus Mitnehmen.
Mich hat sehr ernüchtert dass du im Prinzip ja schreibst, so wie die landwirtschaftliche Praxis im Moment bei euch ist, so muss das auch bleiben, weil es anders nicht geht. Es ist aber in keinem Beruf so, dass alles so bleibt wie`s ist. Heute noch viel weniger wie früher.
Aber ich halte mich jetzt hier auch mal raus. ;)
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2530 am: 22. Juli 2017, 14:52:01 »

Ich bin durchaus der Meinung daß sich die Landwirtschaft verändert und dies auch weiter tun wird. Sie unterliegt einem enormen Wandel! Zum Glück ist das so.
Es wird nur nicht das Zurück zu "Pferd und Wagen" und auch nicht das Zurück zu vielen giftigen Stoffen der früheren Vergangenheit geben.
Es ist allerdings wirklich aussichtslos hier gegen die vielen falschen Behauptungen anzukämpfen. Ich kann jedem empfehlen sich mal aufzuraffen und sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier gibt es beispielsweise jährlich die "Landpartie" - ein Wochenende an dem viele landwirtschaftliche Betriebe für Besucher offen stehen, und das nicht nur zur Volksbelustigung sondern auch um hinter die Kulissen zu schauen und mit den Landwirten ins Gespräch zu kommen.
Auch wenn meckern leichter ist als sich zu informieren.
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Krokosmian

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2531 am: 22. Juli 2017, 17:01:58 »

Naja an so einem Tag der offenen Tür wird überall in jeder Branche, egal ob Bäcker, Schreiner oder Gurkenproduzent vorher geputzt, aufgeräumt und der Betrieb von der besten Seite gezeigt. Was die Hardware angeht, genauso wie die "Software". "Gläserne Produktion" heißt die hiesige (vermutliche) Entsprechung.

Ist eben wie immer nicht schwarz oder weiß, auch wenn mancher das gerne so sehen will. Landwirte sind weder Engelein, noch die Ursache allen Übels. Gibt immer Solche und Solche. Sagt jemand, der aus einer Landwirts-/Winzerfamilie stammt und, allerdings nur im weiteren Sinne, in der Branche tätig ist. *Und jetzt wirklich wieder weg ist*
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2532 am: 22. Juli 2017, 17:23:51 »

Okay, kehren wir aber auch zum Grundthema Glyphosat zurück - und zu den anderen Nutzern dieses Mittels.
75 Tonnen pro Jahr verbraucht beispielsweise die Bahn ;)
Mit genau den selben Argumenten: Bessere Ökobilanz als andere Verfahren, Kosten, Ersatzmittel sind gefährlicher...


http://www.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/glyphosat-groesster-einzelverbraucher-ist-die-bahn/13607880-2.html
« Letzte Änderung: 22. Juli 2017, 17:35:47 von dmks »
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Dietmar

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2533 am: 22. Juli 2017, 18:33:50 »

Man sollte schon einmal unterscheiden, ob man G großflächig einsetzt, um alles tot zu machen oder nur für kleine Problemflächen, wo Alternativen, wie z.B. mechanische Verfahren oder Abflämmen (z.B. am kunststoffummantelten Gartenzaun) nicht möglich sind. Bei aggressiven Neophyten gibt es sicherlich keine Alternative zu Herbiziten.

Alternative Herbizite sind bei weitem nicht so gut wie G untersucht und deshalb potentiell gefährlicher. Die ganze Kampagne gegen G hat also die Lage gefährlicher gemacht. Nun könnte man auch konzentrierte Essigsäure spritzen, aber das greift die Messingteile und die Gummidichtungen und -manschetten der Gartenspritzen an und sicherlich ist konzentrierte Essigsäure auch schädlich für Betonpflaster und Zaunmaterialien.

Nun hat es wenig Zweck, einen ideologischen Feldzug gegen G zu führen, wenn man keine vernünftige Alternativen zeigen kann. Auf alle Fälle bin ich dafür, nur das absolute Minimum zu spritzen, also wo es keine Alternativen gibt. Auch könnte man darüber nachdenken, das ein Befähigungsnachweis für Pflanzenschutzmittel vorgeschrieben wird. Das würde in Gärten den sachgemäßen Einsatz fördern, aber sicher 99% werden nicht in Gärten eingesetzt, sondern in der Landwirtschaft, bei der Bahn, zur Freihaltung von Wegen in Parks und von Haltestellen usw..

In der Landwirtschaft gibt es durchaus Alternativen, z.B. regelmäßigen Fruchtwechsel und mechanisches Grubbern. Letzteres erfordert aber einen höheren Dieselverbrauch und damit mehr Freisetzung von Kohlendioxid. Bei der Bahn dürfte es schwieriger sein, da mechanische Verfahren nur in Sonderfällen möglich sind und Abflämmen gerade im Sommer und bei Trockenheit durch Branntgefahr nicht sinnvoll ist.

Ein Problem bei der ganzen Problematik ist, dass ideologisch verfestigte Gegner zwar in der Regel den guten Willen haben, aber keine Ahnung von der Materie und irgendwo im Internet findet sich für jede Meinung irgendeine Quelle. Extremistische Anschauungen führen nie zu einer sinnvollen Lösung, da diese Anhänger nie an der Lösung interessiert sind, sondern nur dagegen sind. Eine Änderung erfordert aber das Suchen und Aufzeigen von sinnvollen Alternativen.

Ich vermute mal, dass Bayer gutwillige Aktivisten dazu maniluliert, durch ihre Aktivitäten den Preis für die Übernahme von Monsato zu drücken, denn G ist das Hauptprodukt von Monsato.
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2534 am: 22. Juli 2017, 22:08:06 »

Ich kann jedem empfehlen sich mal aufzuraffen und sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen.
Ich bin kein Landwirt, ich bin Hobbygärtner.

Vor ein paar Tagen habe ich morgens den Bauern vom Feld neben dem Angelweiher getroffen, der hat gerade Restfeuchte im Weizen bestimmt. Ich frage ihn, wieviel Prozent und wann er geerntet wird. 16% waren es.
Propionsäure zum konservieren einsetzen, damit der Weizen nicht verschimmelt oder hoffen, dass das angekündigte Gewitter doch nicht kommt und warten bis er 14% hat. Was hättet ihr gemacht?
Abends ist er noch gefallen.
Danach gabs 3 Tage Regen.

Gestern dann die Stoppelbearbeitung.
Strohreste dürfen nicht mehr mit Harnstoff für eine bessere Strohrotte gedüngt werden. Einen schönen Gruß an alle Hobbygärtner an dieser Stelle, die unter Holzhäcksel oder Rindenmulch Hornspäne streuen.
Ist der Acker nun halbwegs sauber gewesen macht man folgendes:
mit dem Grubber ca. 12-15cm tief die Strohreste in den Boden einmischen, danach Boden wieder zurückverdichten um die Struktur zu erhalten, das Wasser besser auszunutzen und die Strohrotte zu beschleunigen.
ziemlich wenig Unkraut nach der Ernte auf dem Feld, trockene Bedienungen um Bodenverdichtungen zu vermeiden


3 reihiger Grubber mit 2 Keilringwalzen zum rückverdichten, geschätzt 3m Arbeitsbreite und Geschwindigkeit von etwa 8km/h für einen ordentlichen Mischeffekt. Man beachte auch die sauberen Reifen, da wird nirgends Erde verschmiert


das Ergebnis


In ein paar Wochen, wenn die Würmer und Pilze das Stroh halbwegs verschafft haben, kann es wieder an die Saatbeetbereitung gehen, um zB Raps, Gerste oder Gründung auszusäen.

Gesetzt den Fall man hat nach der Weizenernte Ackerkratzdisteln, Quecke oder Ackerwinde und ähnliches im Feld, gibt es zu diesem Zeitpunkt in der Fruchtfolge die Möglichkeit, ein Präparat wie Kyleo, Glyphosat mit einem Wuchsstoffherbizid, etwa 2,4-D, zu spritzen.
Das verringert die Herbizidanwendungen in der Folgekultur.
Glyphosat wird also vor der Saat gespritzt und nicht etwa im Raps oder in Zuckerrüben.

Alles Unterpflügen statt Herbizid?
Vernichtet Regenwürmer, beeinträchtigt die Bodenstruktur, kostet Wasser und damit kann das Keimergebnis der Folgekultur beeinträchtigt werden.
Zudem bringts bei Quecke, Disteln und Co nichts und man müsste sie im Raps, der Gerste usw bekämpfen, was PSM-Rückstände verursachen könnte.

Soviel erstmal zur Landwirtschaft.


Ein bösartiger Vergleich zum Städter, weil hier auf solche Beiträge so viele interessierte Reaktionen kommen, danach könnt ihr auf mich einprügeln weil total unsachlich:



Letztes Jahr den Kindern gezeigt, wie Physalis wachsen, wie toll die schmecken aus eigenem Bioanbau. Mit der guten Torffreien Hochbeeterde gelingts bestimmt auch ohne Unkrautbekämpfung.
War etwas viel Stress, Urlaub und so, immer viel zu tun. Das Kinderfahrrad braucht die Stützräder dieses Jahr nun auch nicht mehr, Sonnenschirm ist auch unnütz geworden, weil nun die Obstbäume, die gleich nach dem Hausbau gepflanzt wurden anfangen zu tragen und man deswegen wegen lauter Wespen nicht mehr mit den Kindern in den Garten kann.
Also auch Kinderwippe und alles andere Geschrampsels rein ins Auto, ab auf den nächsten Parkplatz und tschüss. Raus aus den Augen, raus aus dem Sinn.
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