Das wird wie gehabt diejenigen nicht überzeugen, die schon immer wussten, dass die Behörden alle geschmiert sind.
Anscheinend lässt sich die andere Seite aber auch nicht in ihrem Glauben anfechten. Für derartige Plagiate sind bereits Politiker (zu recht) zurückgetreten und die haben auch keine falschen Fakten wiedergegeben, sondern schlicht fremdes Wissen als das eigene.
Wenn eine Behörde dies tut, wird meines Erachtens die Glaubwürdigkeit stark in Mitleidenschaft gezogen. Man schreibt nicht ab und schon gar nicht bei einem Verfahrensbeteiligten (oder ihm Nahestehenden).
Da geht es erst zweitrangig um den Inhalt, sondern eher um die Glaubwürdigkeit. Das sollte Konsens sein.
Einem Politiker hätte man solche Erklärungen nicht abgenommen.
Ist halt doch eine Frage des Standpunktes.
Nein, das ist keine Frage des Standpunkts.
In solchen Dossiers, wie sie BfR, EFSA, IARC etc. erstellen, muss man erstmal hinschreiben, was an Daten vorliegt. Diese Angaben stammen natürlich aus den Berichten und Veröffentlichungen, die man auswertet.
Da steht dann z.B.
"In einer subchronischen Studie gemäß OECD-Richtlinie 408 mit oraler Verabreichung der Testsubstanz an F344-Ratten (je 10 Männchen und Weibchen/Dosis) erhielten die Tiere 90 Tage lang mit dem Futter zugeführte Dosen von 0, 10, 30, 100 und 250 mg/kg KG x d. Im Anschluss daran wurden folgende Auswertungen vorgenommen: ... Ab einer Dosis von 100 mg/kg KG x d traten signifikant häufiger folgende Effekte auf: ...
Aus dieser Studie ergibt sich ein NOAEL von 30 mg/kg KG x d und ein LOAEL von 100 mg/kg KG x d."
Das geht dann so weiter mit allen gesetzlich geforderten oder sonst relevanten Studien, die zu dem Stoff durchgeführt wurden.
Solche Beschreibungen werden natürlich aus den Berichten mehr oder weniger vollständig in die Dossiers übernommen (allenfalls, wenn möglich, sinngemäß gekürzt, ohne etwas Wesentliches wegzulassen), unter Angabe der Quelle - was sollte man denn sonst tun?
Dabei werden die eingereichten Dokumente geprüft, ob die Angaben stimmen.
Man gibt dabei nicht "fremdes Wissen als eigenes wieder", sondern schreibt hin, was an Daten und Erkenntnissen vorliegt.
Das ist kein Plagiat, das ist saubere wissenschaftliche Arbeitsweise.
Im nächsten Schritt wird dann von allen Studien das Wesentliche zusammengefasst und kritisch diskutiert, zu welcher Einschätzung man - aufgrund der vorliegenden Informationen - kommt. Auch da kann - und muss man oft - natürlich hinschreiben, zu welchem Schluss andere, etwa der Einreicher des Antrags, gekommen sind und zitieren, was die geschrieben haben.
Man kann natürlich diesen ersten - sehr arbeitsintensiven - Schritt weglassen und gleich zum zweiten - der Bewertung - kommen. Das sichert einem jedenfalls immer einen Vorsprung vor denen, die in mühsamer Arbeit hinterherhecheln.
Und während die Vorwurf 1 entkräften, hat man längst Vorwurf 2, 3 und 4 hinterher geschickt.
Irgendwas wird schon hängenbleiben.
Da geht es erst zweitrangig um den Inhalt, sondern eher um die Glaubwürdigkeit. Das sollte Konsens sein.
Interessant - der Inhalt ist nebensächlich, Hauptsache es wird einem geglaubt. Das ist ja eine Steilvorlage für alle Liebhaber von Fake News.