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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 727031 mal)

Witteke

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4005 am: 26. September 2018, 09:47:59 »

Das Argument, dass eine Bearbeitung mit dem Pflug mehr Diesel verbraucht, zieht aber auch nur so gut, wenn man seinen Blick rein auf die Arbeitsschritte beim Landwirt beschränkt. Wenn man Herstellung und Transport mit betrachtet, wird da das Glyphosat in Bezug auf die verbrauchten Fossilien Brennstoffe sicherlich weniger gut abschneiden (vielleicht absolut gesehen immer noch ein wenig besser als der Pflug, ich hab keine seriöse Berechnung parat, aber der Abstand dürfte doch deutlich schrumpfen).
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4006 am: 26. September 2018, 09:54:33 »

Der Treibstoffverbrauch für den Transport dürfte bei 7,5 Liter Verbrauch je Hektar zu vernachlässigen sein. Ebenso wird der Energieverbrauch für die Herstellung flächenbezogen nur gering sein. Sonst wäre das Zeug nicht so billig.
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4007 am: 26. September 2018, 10:04:06 »

Der Abstand wird auf jeden Fall geringer. Bei Billigimporten aus China sicherlich mehr als bei in Deutschland produzierter Ware.
Versand aus China per Schiff in großen Tanks ist recht günstig.
Hauptkosten am Schluss sind meist die Zulassung, IP bzw Gewinnabschlag. Die Herstellkosten halten sich immer im Rahmen. Man kann nix verkaufen was 100€/ha für eine einmalige Behandlung kostet, das Produkt müsste im Handel wenigstens 300€ kosten. 
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michaelbasso

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4008 am: 26. September 2018, 10:14:45 »

Vielleicht ein bisschen zu einfach gedacht.
In Brandenburg und Meck-Pomm pflegen sie zB eher Pfluglos, kostet Glyphosat, spart aber Wasser, Erosion und CO2 ein und natürlich auch die Treibstoffkosten.

hm, du wohnst aber nicht in MV oder? Gerade letzte Woche flog mir der gesamte Nachbarsacker um die Ohren und hat die Sicht auf der Straße auf Null verringert, weil die Bauern bei dieser Trockenheit ihre Äcker schon pflügen und eggen. Es gab allenthalben Windhosen, die es mit jedem Sandstrahlgebläse aufnehmen können.
Woher nimmst Du deine Aussage, das in MV nicht so viel gepflügt wird? Das entspricht nicht meinen Beobachtungen.

Bilanzrechnungen sehe ich als sehr theoretisch an.  Aus Beobachtungen kann ich nur sagen, das das was möglich ist auch gemacht wird und es ist einfach sehr leicht ungenutzte Flächen einfach mitzubehandeln (mechanisch oder chemisch, ganz egal).
Um (wahllos getippt) 1800 gab es ja nicht blühende Getreidefelder, Lesesteinhaufen ungepflegte Randbereiche oder gar fast ungenutzte Flächen, wie Heide weil die Menschen soo naturverbunden waren, es war eher schlicht nicht genügend Arbeitskraft vorhanden, um sich darum zu kümmern.
Das was heute als Naturschutz erkauft werden muß oder aus Liebhaberei "gepflegt" wird, war damals ein Nebenprodukt der Landwirtschaft.
Heute kann ein Bauer mit Technik auch dort wirtschaften.
So ist das halt, aber eine Folge davon ist eben die Verinselung und Lebensraumverlust.
Wie man das beurteilt und was man daraus schließt ist eine andere Sache.



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lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4009 am: 26. September 2018, 11:23:59 »

... Um (wahllos getippt) 1800 gab es ja nicht blühende Getreidefelder, Lesesteinhaufen ungepflegte Randbereiche oder gar fast ungenutzte Flächen, wie Heide weil die Menschen soo naturverbunden waren, es war eher schlicht nicht genügend Arbeitskraft vorhanden, um sich darum zu kümmern....

Es war wohl eher andersrum. Die Nutzungen reichten bis in die letzten Winkel der Landschaft. Es wurde alles genutzt und mehrfach bzw. vielfältig ausgenutzt. Man hatte sich also sehr gründlich um alles gekümmert. Nur waren die Einflussmöglichkeiten sehr begrenzt.

Etwa um 1800 begann dann die Verdrängung der Nebennutzungen aus den Wäldern und die gezielte Intensivierung des Ackerbaus. Damit auch eine allmähliche Steigerung der Bodenfruchtbarkeit im Wald wie in Offenland, ebenso eine sehr schnell einsetzende strukturelle Verarmung der Landschaft.

Glyphosat  ist eine der vielen Möglichkeiten, intensiv auf Landschaft und Lebensräume Einfluss zu nehmen. Ob mit Langzeitfolgen oder "nur" vergleichbar einem Pflugdurchgang, darüber wird vermutlich noch lange gestritten.
« Letzte Änderung: 26. September 2018, 11:29:04 von lerchenzorn »
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zwerggarten

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4010 am: 26. September 2018, 11:54:57 »

... Gerade letzte Woche flog mir der gesamte Nachbarsacker um die Ohren und hat die Sicht auf der Straße auf Null verringert, weil die Bauern bei dieser Trockenheit ihre Äcker schon pflügen und eggen. ...

das spricht jetzt nicht wirklich für pflügen und eggen (zu diesem zeitpunkt) und eher für eine pfluglose bearbeitung mit glyphosat – et tu, brute?!
« Letzte Änderung: 26. September 2018, 11:56:55 von zwerggarten »
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4011 am: 26. September 2018, 12:08:05 »

Glyphosat fördert Gräser, Pflug ist sanitärer weil viele Probleme vergraben werden.
Es ist also schon was anderes. Auch was die Verteilung des Humus angeht, der wird allerdings nicht mehr durch pfluglose Bewirtschaftung. Eher durch Düngung.

@Michael; pfluglos machen hauptsächlich die größeren Betriebe, davon gibts in den neuen Bundesländern einfach mehr. Die Sandböden bieten sich auch dafür an. Die Statistik sagt knapp unter der Hälfte bearbeiten ohne Pflug. Es gibt also auch genug die pflügen.
Pfluglos ohne Glyphosat geht auch, wird aber auch wieder erkauft.

Um zur Studie zurückzukommen, G-Hersteller haben bemängelt, das 8 untersuchte Tiere etwas wenig sind. Es gäbe keine Studien, die einen Effekt zwischen G. und der Vitalität ganzer Bienenstöcke beweisen würden.
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lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4012 am: 26. September 2018, 15:11:01 »

 ::)  Gerade im Wartezimmer. Klassisches Dreiergespräch mündiger Bürger. Entzündet sich an der Apfelschale.
Willste een? - Och Nö. Die sind doch alle jespritzt. Hab ick neulich jesehn, wie se mit'n Hubschrauber 'n janzet Feld mit .... mit ... wie heisst't gleich? - Mais! - Ja. Mais. Mit dem .... na, Pestizid. - Ach, Glyphosat! - Ja. Mit det Glyphosat ham'set jespritzt. - Soll ja verboten werden. 21. Warum denn nich gleich. - Klar. Weil die Industrie dit nich will ...
« Letzte Änderung: 26. September 2018, 15:13:08 von lerchenzorn »
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4013 am: 26. September 2018, 15:17:30 »

 ;D

Das kommt vom Kampagnenjournalismus. Neulich spritzte ich gezielt gegen Unkraut im Rasen mit (erlaubtem) Banvel M, also pro Klee- oder Löwenzahnpflanze mit einem Spritzer aus der Handsprühflasche. „Spritzen Sie Glyphosat?“ Das werde ich auf dem Rasen garantiert nicht anwenden.
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zwerggarten

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4014 am: 26. September 2018, 16:19:11 »

???

aber warum das denn nicht?! gucksdu:

Glyphosat fördert Gräser ...

;D
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4015 am: 26. September 2018, 18:55:13 »

Die Stellungnahme von Bayer zu der Darmflorastudie gehört mit zur Diskussion.
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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4016 am: 26. September 2018, 18:56:12 »

Und wenn man auf der Website von Bayer ein wenig stöbert, findet man das hier. ;D
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4017 am: 26. September 2018, 20:49:37 »

Danke fürs verlinken. Sollte man genauso gelesen haben wie die Studie auf PNAS.
Damits nicht so ausgeht wie im Wartezimmer.  :-X
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michaelbasso

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4018 am: 26. September 2018, 21:53:34 »

Es war wohl eher andersrum. Die Nutzungen reichten bis in die letzten Winkel der Landschaft. Es wurde alles genutzt und mehrfach bzw. vielfältig ausgenutzt. Man hatte sich also sehr gründlich um alles gekümmert. Nur waren die Einflussmöglichkeiten sehr begrenzt.

Genutzt ja, aber doch auf andere Art und Weise als heute. Eine Heide ist ja auch eine intensivst beanspruchte Landschaft, da wurde so lange Brennholz entnommen bis es nichts mehr gab und dann wurde geplaggt um mit dem Heidekraut noch zu heizen. Intensivste Nutzung, Biomassenaustrag, eigentlich Naturzerstörung, aber viele Tier- und Pflanzenarten kommen genau damit gut zurecht.
Eine heutige Intensivnutzung ist eher eine Biomasseüberproduktion durch Düngung, zusätzlich werden unerwünschte Pflanzen durch Technik und Chemie beseitigt. Äcker sind größer, weniger Randstreifen, weniger Lebensraum. Die Technik macht es möglich und aus Sicht des Handelnden sinnvoll.
Wahrscheinlich hätte auch niemand um 1800 (um mal im Beispiel zu bleiben) eine Hangböschung in der freien Landschaft gerodet, gefräst und Cotoneaster drauf angepflanzt. Mein Nachbar kann das, mit Technik war das in einer Woche erledigt. Wie gesagt, es geht heute so einiges.

Hab ich durch Zufall gerade gelesen, passt ganz gut dazu
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4019 am: 26. September 2018, 22:05:15 »

... Gerade letzte Woche flog mir der gesamte Nachbarsacker um die Ohren und hat die Sicht auf der Straße auf Null verringert, weil die Bauern bei dieser Trockenheit ihre Äcker schon pflügen und eggen. ...

das spricht jetzt nicht wirklich für pflügen und eggen (zu diesem zeitpunkt) und eher für eine pfluglose bearbeitung mit glyphosat – et tu, brute?!

Man könnte auch einfach später, bzw. den Witterungsverhältnissen entsprechend pflügen... ist aber nur so eine Idee von mir...
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