Wg Unkrautresistenzen: ich hatte gelegentlich verschiedene Meldungen verfolgt dazu, aus verschiedenen Ländern, was allen gemeinsam war:
mit den Auskreuzungen hatte niemand gerechnet, die Bearbeitungsmethoden mit Round-up und resistenten, genmodifizierten Kulturpflanzen ist nicht über längere Zeit praktikabel, weil Unkräuter/Beikräuter im evolutionären Spiel schneller sind als angenommen.
Insgesamt ist mein Eindruck, dass das "Sorglos"-roundup-Paket zu eher nachlässiger Wirtschaft verleitet, mit sinkenden Erträgen und abnehmender Bodenfruchtbarkeit.
Mehrere Bilanzen betonten auch, dass die Erträge, also die Gewinne für die Anbauer, längerfristig sinken, weil mehr Input notwendig ist, vor allem in Amerika zB.
Da geht es dann über den reinen Wirkstoff hinaus, aber die Wirtschaftsweise ist eben nicht so erfolgssicher wie anfangs seitens der Anbieter beworben.
Wg Bodenmikroben: ich muss nochmal in dem Soilhandbook nachlesen, da gabs ein paar Absätze.
Generell stört Roundup als Herbizid oberflächennah pflanzliche Mikroorganismen, Algen und noch ein paar, die wiederum am Anfang der Nahrungskettenvieler anderer Mikroben stehen.
Mein Endruck nach der Soil handbook lektüre: Edaphon generell und besonders Mikrorganismen im Boden sind bisher nur teilweise erforscht, ihre Rolle wird zunehmend als wichtig eingeschätzt, vor allem für vorbeugenden Pflanzenschutz, Störungen dort sind -limmitiert duchs bisherige Instrumentarium- nur bedingt messbar, es wird allerdings langsam.
Und was Insektenschwund angeht, das ist mehr ein kleines Sargnägelchen in der stark maschinisierten, schnellen Landwirtschaft, neben starker Düngung, Vielschnitt-Wiesen usw., blütefreien Nutzflächen
In Kombination mit resistenten Kulturpflanzen wird es noch einfacher, ein total Beikrautfreies Feld zu haben (von den resistenten mal abgesehen...)
Was ich persönlich schon bedenklich finde, ist dass anscheinend bei großen Teilen der Bevölkerung (laut Quark-Artikel und anderen Zeitungen), nicht mit der Landwirtschaft verbunden, Glyphosate im Urin nachweisbar sind. Da mein ich jetzt nicht, dass das sofort Krebs gibt, aber wenn das so häufig in der Nahrung ist, lohnt das eigentlich einen zweiten Blick...
Und dass es eben nicht nur zur klassischen Unkrautbekämpfung eingesetzt wird, sondern zur termingerechten Chemie-Reife von Getreide kurz vor der Ernte (Sikkation oder so ähnlich, sorry, habs nicht mehr nachgeschaut).
Und wenn dann argumentiert wird, dass "no till" Praktiken nur mit der Hilfe von Roundup möglich sind, weil ja sonst keine Unkrautbehandlung mechanisch mehr da ist, dann wirft das für mich noch viel mehr Fragen zur generellen Landwirtschafts-Praxis auf.
so much to do...
gut Nacht