Ich kann mich Sandbienes Einschätzung nur anschließen.
Gegen LPT ermittelt die Staatsanwaltschaft nach einem Anfangsverdacht, dass dort gegen GLP-Vorgaben verstoßen wurde.
Dort wurden offenbar auch Studien zur Gentoxizität von Glyphosat durchgeführt.
Natürlich ist es richtig, dass der ganze Betrieb auf den Prüfstand gehört. Bislang gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass Studien mit Glyphosat von den Vorwürfen betroffen sind.
Davon ab: Dass Glyphosat nicht gentoxisch ist, weiß man auch anderen Untersuchungen. An dieser Bewertung würde sich also auch dann nichts ändern, wenn man alle Studien von LPT in Zweifel zöge.
Im Übrigen: Peter Clausing wird immer gerne als glyphosatkritischer Toxikologe von entsprechender Seite ins Feld geführt. Der Mann ist allerdings in der Toxikologie sonst nicht weiter relevant in Erscheinung getreten.
Dass Harald Ebner von den Grünen nun konstatiert, dies "'stellt den ganzen GLP-Standard infrage'. Die Risikobewertung von Glyphosat müsse 'neu aufgerollt werden'", verwundert nicht. Er hatte ja schon beim Einreichen des neuen Zulassungsantrags für Glyphosat vor einigen Wochen erklärt, dass dieser auf jeden Fall scheitern müsse.
Die Grünen möchten ja gerne die "Partei der Wissenschaft" sein. Auf diesem Gebiet sind sie es derzeit jedenfalls nicht.
Davon unabhängig: Ja, das Verfahren zur Prüfung von PSM und Bioziden ist diskussionswürdig. Es wäre zu überlegen, ob statt des Herstellers nicht Behörden entscheiden, bei welchem Labor Untersuchungen stattfinden. Allerdings sehe ich da erhebliche Hürden und auch keine Garantie, dass damit Vorwürfe wie aktuell nicht mehr erhoben würden.
Und: Wem das Ergebnis nicht passt, dem passt das Ergebnis nicht.