Der Link könnte unter Umständen irreführend sein. Ich glaube kaum das die Verbindung aus Sozialökonomie und Biolandbau in Frankreich auf Glyphosat setzen wird.
Viel eher ist ACS ein Zertifikat für Betriebe die nach den drei Säulen des Labels wirtschaften: Gesamtbodenbedeckung, Fruchtfolge und keine Bodenbearbeitung um den Link zu zitieren.
In Deutschland also eher das was wir unter Strip till, Direktsaat verstehen.
Im Garten: neben strenger Fruchtfolge Mulchbedeckung durch Vorfrucht oder Mulchkulturen, keine Grundbodenbearbeitung, kein Unkraut hacken, kein Import von organischen Düngern und Mulchmaterialien aus Nachbargärten oder Nachbarländern.
Ob man da nun wirklich politisch dagegen sein muss, sei jedem selbst überlassen. Ob man für diese Form zu wirtschaften einmal in der Fruchtfolge Glyphosat noch verbieten muss, ist eine andere Frage. Man kann Glyphosat sicherlich ersetzen, wenn man mehr Humusabbau, mehr Grundwasserverschmutzung, mehr Unkrautvernichter in der Kultur statt vor der Kultur, also höhere Pestizidrückstände, möchte. Dann muss man aber auch dazu bereit sein, für das mehr an Umweltverschmutzung höhere Preise an die Landwirte zu zahlen. Denn zum Humusabbau brauchts mehr Diesel und selektiver Pflanzenschutz in der Kultur ist um ein vielfaches teurer als Glyphosat.
Lassen wir Glyphosat verbieten, die großen Agrarbetriebe oder Investoren wird es freuen wenn wieder mehr Ackerland zur Pacht ansteht.
Bis dahin sollten wir noch fleissig Bioquinoa kaufen, das freut auch hier die heimische Lebensmittelindustrie und bringt dem örtlichen Landwirt nur Probleme.
Ich denke gerade in Zeiten von Coronapandemie sollte jeder verstehen, das es unglaublich wichtig ist, das man sich seiner Lebensgrundlage selbst berauben kann, wenn man grundlegende Dinge nicht verstanden hat.
Wenn die Diskussion ums Glyphosat nicht schon nur verbrannte Erde wäre, hätte ich noch Hoffnung auf einen Funken Vernunft.