@Daniel: Das stimmt schon. Dieser Sicherheits- oder Extrapolationsfaktor wird häufig mit 100 angesetzt. Dabei geht man von der Dosis aus, die bei lebenslangem Verabreichen an Ratten keine schädigende Wirkung hatte, und teilt die durch 100.
Stammen die Daten von anderen Tierarten oder wurden die Tiere nicht ein lebenlang exponiert, oder in bestimmten Sonderfällen, sind die Faktoren andere.
Bei Stoffen, die das Erbgut direkt schädigen und Krebs auslösen, gilt diese Vorgehensweise nicht. Hatten wir alles schon mal - wer sich dafür interessiert, möge weiter vorn im Thread nachlesen.
Wer hat nun recht - EFSA oder IARC/WHO?
Man sollte die Frage anders stellen - auch das hatten wir schon mal weiter vorne im Text - siehe den Unterschied zwischen Hazard und Risk.
Die IARC hat gesagt: Glyphosat ist wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen und hat damit die Gefahr (Hazard) bewertet.
Selbst wenn man sich dem anschließt (es gibt gute Gründe, das nicht zu tun), so ist die Aussage zum Risiko (Risk):
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch besteht kein relevantes Krebsrisiko durch Glyphosat.
(Anders bei Bratwurst: Dort besteht bei bestimmungsgemäßen Gebrauch ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken.)
P.S. Hier noch der Link zum Statement der EFSA:
http://www.efsa.europa.eu/en/press/news/151112Die EFSA ist - nicht ganz überraschend - zu dem Schluss gekommen, dass anhand der Daten Glyphosat nicht als krebserzeugend für den Menschen zu betrachten ist.