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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 721809 mal)

Herr Dingens

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #825 am: 03. August 2015, 20:32:23 »

Ihr habt zu großen Teilen Recht, Krokosmian, Lehm, Küstenkaspar, ...

Nur leider: das Rad läßt sich nicht zurückdrehen. Leider! Man müßte erst Mal Monsanto liquidieren, sodass die, die sich früher selbst ernähren konnten, das wieder tun können. Das aber ist utopisch, und deshalb: die Mühle dreht sich einfach weiter.
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Viele Grüße aus Nan, Thailand

Lehm

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #826 am: 03. August 2015, 20:37:10 »

Es geht oft auch einfach ums Mass. Hier im Wallis fliegen täglich die Sprüh-Hubschrauber über die Weinhänge, die Biobauerngüter werden dann gleich unfreiwillig mit geschützt, drum behaupten sie dann wohl, keine -zide zu benutzen.  :-X
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hunsbuckler

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #827 am: 03. August 2015, 20:43:52 »

Böden fruchtbar erhalten, die Zubetonierung verlangsamen

Ob langsam oder schnell ändert am Ergebnis nichts, die Wertschätzung des Ackerbodens muss endlich wieder steigen. Hier in der Nähe wird langsam aber sicher der berühmte Filderlehm vernichtet. Durch die Zersiedelung allgemein, eine wahrscheinliche Erweiterung des Stuttgarter Flughafens, die Messe und nicht zuletzt durch Bau und Betrieb (falls er fertig werden sollte) unseres neuen Schiefbahnhofes.

Und mal wieder: Sorry fürs OT

Da kann ich dir voll und ganz zustimmen.Und es ist nicht nur in städtischen Gebieten so...bei uns auf dem Land wird auch fleissig zubetoniert und das obwohl eigentlich feststeht,dass die Bevölkerung in unserem Raum um 10-15% im Schnitt sinken wird.Hier mal ne Strasse erweitert,dort mal ne umstrittene Brücke und einen Provinzflughafen braucht auch jeder.Es ist fast schon ein infrastrukturelles Wettrüsten der einzelnen Kommunen und Landkreise untereinander....dann gibt's noch Gewerbegebiete incl.Mc-Fresstempeln und Outlet-Schnäppchen-Centern und die Discountmärkte müssen sich ja auch gegenseitig unter- bzw. überbieten und vernichten....incl. dem von mir oben beschriebenen Lebensmittel-in -den-Müll-Entsorgung.

Ergebnis:Tagtäglich 70 Hektar zubetonierte Fläche täglich in BRD....
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hunsbuckler

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #828 am: 03. August 2015, 20:47:50 »

Ihr habt zu großen Teilen Recht, Krokosmian, Lehm, Küstenkaspar, ...

Nur leider: das Rad läßt sich nicht zurückdrehen. Leider! Man müßte erst Mal Monsanto liquidieren, sodass die, die sich früher selbst ernähren konnten, das wieder tun können. Das aber ist utopisch, und deshalb: die Mühle dreht sich einfach weiter.
Hier lässt sich das Rad nicht mehr zurückdrehen...da hast du Recht...aber in anderen Ländern mit kleinparzelligen Gütern und Kleinbauern schon....und da hab ich die Befürchtung,dass Konzerne wie Monsanto das eben auch ändern wollen.
In Afrika sieht man dieses Szenario ja schon.
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Herr Dingens

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #829 am: 03. August 2015, 20:52:42 »

Tja, das mit den täglichen 70 ha: wir alle haben es in der Hand. Es gibt alle vier Jahre sonne Events, ich glaube, Wahlen heißen die  ;D
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enigma

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #830 am: 03. August 2015, 20:56:16 »

Versucht mal, nicht vom Hölzchen aufs Stöckchen zu kommen.
Oder eröffnet zu dem Thema einen neuen Thread.

Um mal auf die Verwendung von Glyphosat bzw. von Herbiziden allgemein zurückzukommen:

Unter ökologischen Gesichtspunkten hielte ich es für eine gute Idee, breitere Randstreifen an Wegen, Gewässern und Hecken bzw. Knicks von der Bewirtschaftung freizuhalten.

Ein 2 m breiter Streifen am Rande eines Feldes von einem Hektar Größe brächte einen Flächenverlust von knapp 4 % für den Anbau, bei 3 m wären es 6 %. Das sollte eigentlich für einen Landwirt zu verschmerzen sein, meinetwegen auch mit einer Teilausgleichszahlung.
Dieser Streifen dürfte dann aber nur gemäht werden, aber nicht sonstwie bewirtschaftet. Und natürlich auf keinen Fall gespritzt werden.

Aber selbst diese Konzepte, die es ja in Ansätzen gibt (lerchenzorn könnte dazu sicher mehr sagen), werden verwässert, bekämpft oder ignoriert.

Das liegt nicht an Monsanto oder Syngenta oder sonstigen bösen multinationalen Konzernen, sondern schlicht und einfach an jedem einzelnen Landwirt.

Die Verbraucher sollen es doch bekanntlich immer richten und freiwillig mehr bezahlen für "bessere" Lebensmittel.
Warum geht nicht mal ein erheblicher Teil der Landwirte mit gutem Beispiel voran? Stattdessen sehe ich immer mehr Flächen, auf denen auch die Letzten Bäume beseitigt, die letzten Feldraine gepflügt werden.

 
« Letzte Änderung: 03. August 2015, 21:03:44 von Bristlecone »
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Lehm

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #831 am: 03. August 2015, 21:34:27 »

Gut , die Landwirte müssen ja vor allem erst mal eins: ein Einkommen erwirtschaften.
Wenn wir Verbraucher ihnen dabei helfen, indem wir teurere Bio- oder sonst wie bezeichnete nachhaltige Ware kaufen, ist das ein frischer Anfang, und nein, der Hartz 4 ler muss sich nicht schämen, dass er da nicht mittun kann.
Wenn ein Landwirt also ohne Glyphosat wirtschaftet, beim Maisfeld Hecken und Randstreifen kultiviert, Monsanto und Syngenta (Bayer wird ja immer vergessen, warum eigentlich?) den Stinkefinger zeigt und deswegen weniger erntet, reicht es immer noch für alle, und wenn wir weniger für SUVs und mehr für Nahrung ausgeben, hat der Landwirt genug zum Leben. Ich seh echt nicht, wieso wir es nicht tun sollten.
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #832 am: 03. August 2015, 21:44:29 »

Auch mit Glyphosat und Maschinen gelingt es den wenigsten Bauern im Geld zu schwimmen.  ;)
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sarastro

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #833 am: 03. August 2015, 21:46:31 »

Kann ich nur bestätigen! Die pflügen bis an den Waldrand, so dass der Mais bei der geringsten Trockenheit stagniert.
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enigma

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #834 am: 03. August 2015, 21:57:06 »

Auch mit Glyphosat und Maschinen gelingt es den wenigsten Bauern im Geld zu schwimmen.  ;)

Jein. Für den Anfang könnten ja mal Großbetriebe dazu übergehen, flächendeckend einen wirklich umweltverträglichen Landbau zu betreiben.
Wobei "umweltverträglich" nicht Verzicht auf PSM bedeutet, sondern oben skizzierten Verzicht auf Randstreifen, Stehenlassen von Gehölzinseln und Erhalten oder Schaffen von Kleingewässern.

Ich vermute, dass gerade diese Betreibe sich am wenigsten in der Lage sehen, solche Vorschläge umzusetzen.
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lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #835 am: 03. August 2015, 22:23:34 »

Die(se) Großbetriebe, die in den letzten Jahren alles Land zusammengekauft haben, was sie in die Finger bekommen konnten, sind die
Aktiengesellschaften von morgen, oder schon von heute. Oder ihre Geldgeber sind es oder irgendwelche Firmenkonstrukte, die seit
dem Bioenergie-Boom Morgenluft schnuppern.
Ökologischer Landbau ist da mitunter eine nette Idee am Rande, zur Diversifizierung.
Vorherrschendes Interesse ist, Masse zu produzieren und abzusetzen.

Die Menge pachtflächen-abhängiger kleinerer und mittlerer Landwirte ist Durchreichstelle für staatliche Fördermittel, weil manch ein Verpächter -
woher und warum auch immer - auf die Idee gekommen ist, dass ihm alle diese Fördermittel als Pachtpreis zustünden.

Die Dinge sind an allen möglichen Ecken nicht so einfach.

Auf der anderen Seite ein paar Zahlen aus Sendungen der letzten Monate, meist Deutschlandradio mit Bezug zu ernst zu nehmenden
Quellen, wie mir scheint. Hab die Quellen leider nicht parat, finde sie aber vielleicht noch:
Die Welt produziert heute bereits Nahrungsmittel für mehr als 10 Milliarden Menschen. In Indien verrotten jährlich Millionen Tonnen Getreide, weil
Lagerung und Verteilung nicht gewährleistet sind. Hunger trifft weltweit am wenigsten die Stadtbevölkerung, sondern besonders Kleinbauern, die auf schlechteste Böden abgedrängt werden und unter ungünstigen Gesamtbedingungen, auch der Marktverzerrung durch "westliche" Exporte wirtschaften.

Neuere Meta-Analysen zur Leistungsfähigkeit von konventionellem und ökologischem Landbau kommen zu anderen Zahlen als frühere Studien. Danach liegt die Leistungsfähigkeit des ökol. Landbaus - im weltweiten Bezug - derzeit bei ca. 80 % und nicht bei 50 %, wie bislang geschätzt.

Zum Biozideinsatz in Deutschland: Aussage des Referenten eines Länder-Landwirtschaftsamtes: Der Einsatz von Herbiziden im konventionellen Landbau ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, in einem Maße und mit Eindringen in Nicht-Ziel-Flächen, dass auch den nicht so zart besaiteten Pflanzenschutz-Kontrolleuren der Länderverwaltungen Sorgenfalten wachsen. Der ökologische Landbau kommt nicht ohne Pflanzenschutzmittel aus, setzt durchaus bedenkliche Kupferpräparate ein, konnte die Aufwandsmengen aber in den letzten Jahren senken.

Ziemlich verwickelt, das alles.

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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #836 am: 03. August 2015, 22:38:08 »


Jein. Für den Anfang könnten ja mal Großbetriebe dazu übergehen, flächendeckend einen wirklich umweltverträglichen Landbau zu betreiben.
Wobei "umweltverträglich" nicht Verzicht auf PSM bedeutet, sondern oben skizzierten Verzicht auf Randstreifen, Stehenlassen von Gehölzinseln und Erhalten oder Schaffen von Kleingewässern.

Ich vermute, dass gerade diese Betreibe sich am wenigsten in der Lage sehen, solche Vorschläge umzusetzen.

Machen sie! ;)
Ich denke, daß Betriebe mit hier üblichen "so um die 2000 Hektar" als große Betriebe im Deutschlandvergleich durchgehen. (sory nach Mecklenburg - da gelten wir damit vielleicht als Kleinerzeuger ;) - muß man aber auch die Bodenwertzahlen dazu sehen.)

Kurz und gut: Mehrere der Agrargenossenschaften hier betreiben durchaus Pflanzungen an Wegrändern, Meliorationsgräben und ähnliches! Grundwassermanagement, Renaturierung der Gräben, Amphibienumsiedlung aus Tagebaugebieten Gründüngungsflächen...
Landwirte sind nicht weltfremd, arbeiten mit der Natur - und mit Pflanzenschutzmitteln!
 
Wen es wirklich interessiert, dem geb ich gern die Geodaten von den Energieholzpflanzungen hier - nicht als Monokultur, sondern in die Felder als Gehölzstreifen integriert, in Zusammenarbeit mit der Uni, zur Messung der Veränderungen betreffs Erosion, Wasserhaushalt, Bodenfruchtbarkeit.

Und pflugfreien Fruchtwechsel betreiben sie auch, und da wären wir wieder beim Thema ;)
So schön das klingt "Mutter Erde nicht verletzen" und so - klar ist das eine wirtschaftliche Überlegung! Der Bodenbearbeitungsaufwand ist deutlich geringer.........................der Herbizideinsatz allerdings entsprechend höher. Und für jede Ackerkultur ist's auch nicht geeignet. Wenn ihr Weizenbrötchen essen wollt - dann muß auch gepflügt werden ;)

Also, wer auf die Landwirtschaft meckern will - dann eben auf dem Teppich bleiben :D 8)
Niemand wirft schließlich einem "Fair-Trade-Ware-Kutter" aus Afrika vor, daß er mit Kraftstoffen aus Erdöl fährt!!!!
« Letzte Änderung: 03. August 2015, 22:44:08 von dmks »
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Es gibt keine 'guten' oder 'schlechten' Zeiten.
Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

Günther

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #837 am: 03. August 2015, 22:43:55 »


.... setzt durchaus bedenkliche Kupferpräparate ein, ....


Wirklich sooo bedenklich?
Oder nur weniger gewinnbringend für die Industrie....

Gibt's eigentlich ernstzunehmende Daten über Schäden durch normalen (!!!) Kupfereinsatz ?
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #838 am: 03. August 2015, 22:57:16 »

...nicht so publikumswirksam ;)
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Es gibt keine 'guten' oder 'schlechten' Zeiten.
Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

Thomas

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #839 am: 03. August 2015, 23:05:27 »

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Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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