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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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|3|4|Je länger der Stiel ist desto weiter ist man von der Arbeit entfernt. Das ist manchmal auch kein Fehler ;D (Amur)

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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 730156 mal)

thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3345 am: 01. Dezember 2017, 20:14:39 »

Bei der Gelegenheit, wenn das zustande kommt, würde es mich mich wirklich mal interessieren, was beim Interview ausgesagt wurde und was davon hinterher wieder im Bericht auftaucht.

Zu Weihnachtsbäumen fällt mir spontan die allergieauslösende Abietinsäure und das krebserregende und längst verbotene Terpentinöl ein, das nach Destillation aus dem Harz gewonnen wird.
Zudem sind die ätherischen Öle ein Äntibiotikum.

Was wohl deutlich scherer wiegt, die Dinger brennen gut.

Letzteres kann man bedenken wenn man möchte, wenn man beabsichtigt, sowas im Haus aufzustellen.
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Krümel

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3346 am: 01. Dezember 2017, 20:16:08 »

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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3347 am: 01. Dezember 2017, 20:19:27 »

Gerad hat ich einen Anruf eines Rundfunk- und Fernsehsenders: Ob ich was zur Gesundheitsgefahr für Verbraucher durch Glyphosat, andere Spritzmittel und Kunstdünger in Weihnachtsbäumen sagen könnte.  8)

Vielleicht was zu "Wohnraumgiften" allgemein? ;)
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3348 am: 01. Dezember 2017, 20:50:37 »

@Krümel: hottdihüü. Du hast den Krümel gefunden. Das passt... Danke.  ;)

Ein Besuch bei der örtlichen Feuerwehr sollte über die Relevanz von künstlichen Düngemitteln in Weihnachtsbäumen ausreichend aufklären können. Im Zweifelsfall sollte man sich auf einen eindrucksvollen Löschversuch im Versuchscontainer einladen lassen.
Soviel verstehen auch Grundschulkinder, die potentiell weniger verdorben sind, weil die wegen fehlender Etikette noch grundauf ehrlicher sind.

Man könnte den Reportern vielleicht auch sagen, das bei der Weihnachtsbaumproduktion eventuell Verbissschutzmanschetten aus Plastik eingesetzt werden könnte, und manche Plastikarten dafür bekannt sind, Weichmacher zu enthalten, die im Schneckentest hormonelle Wirkung haben.
Man schaue sich die Artikelbeschreibung an zB auf https://www.grube.de/plantagard-verbissschutzmanschette-cactus-73-020-100/

Wie unverfroren doch völlig irrelevante Fakten ohne jegliche Bedeutung verharmlost werden...
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elis

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3350 am: 02. Dezember 2017, 01:33:25 »

und? alarm schlägt inzwischen jedes onlinepetition-opfer, jedes öko-grünen-groupie, jedes blöde käseblatt. ::)
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3351 am: 02. Dezember 2017, 08:02:57 »

https://www.br.de/mediathek/video/pestizid-resistenzen-agrarwissenschaftler-aus-brasilien-schlaegt-alarm-av:5a219d6d10825b0018de8ab1?t=2m56s

lg elis

Das spricht nicht gegen Glyphosat sondern gegen falsche Bewirtschaftung. Wenn den Bauern nichts anderes einfällt als immer mehr Glyphosat auf die Felder zu spritzen, sollte man das kritisieren, nicht das Mittel. So genannter Bt-Mais ist resistent gegen den Maiszünsler. Baue ich nur noch Bt-Mais an, überwindet der Zünsler irgendwann die Resistenzschwelle, auch das ist logisch. Die Natur weiß sich zu helfen. Besser wäre es ein paar Prozent anfälliges Maissaatgut unter das genveränderte zu mischen. Dann gibt es auf diesen Pflanzen eine Massenvermehrung von Zünslern, allerdings sind das die "altmodischen" Typen, die einer Selektion auf resistente Individuen entgegenwirken. Ganz nebenbei kann der Bauer die Stoppeln direkt nach der Ernte abschlegeln. Dabei werden die in den Stoppeln überwinternden Zünsler gemeuchelt. Der Bauer kann natürlich auch die Stoppeln stehen lassen, aufkeimendes Unkraut mit Glyphosat bekämpfen und sich hinterher über resistente Zünsler und resistente Unkräuter beschweren.  ;)
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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3352 am: 02. Dezember 2017, 08:48:32 »

https://www.br.de/mediathek/video/pestizid-resistenzen-agrarwissenschaftler-aus-brasilien-schlaegt-alarm-av:5a219d6d10825b0018de8ab1?t=2m56s

lg elis

Ja, in Brasilien hat, um diesen Ausdruck bewusst zu verwenden, die Konterrevolution sich durchgesetzt. Großgrundbesitzer haben wieder nahezu allein das Sagen.
Da gäbe es sehr viel zu kritisieren: die Rechtlosigkeit der armen Landbevölkerung, die Bedrohung indigener Stämme im Regenwald, die illegale Abholzung des Regenwaldes, die organisierte Kriminalität in den Städten, die politische Führung unter dem derzeitigen dortigen Präsidenten, die Verfolgung politischer Gegner.

Aber das ist den hiesigen Streitern ihrer gerechten Sache ziemlich egal: Hauptsache, die dortigen Verhältnisse lassen sich dazu missbrauchen, hierzulande ein Verbot von Glyphosat zu fordern und zu rechtfertigen.

Das ist so, als würde jemand ein hiesiges Verbot von Nähmaschinen fordern, weil mit deren Hilfe in Bangladesh Menschen zu Hungerlöhnen ausgebeutet werden.
Oder sollten wir nicht hierzulande das Benzin verbieten, weil es in Nigeria bei der Ölförderung zu schlimmen Umweltschäden kommt (von den sozialen Spannungen rede ich erst gar nicht, die sind offenbar vielen "Umweltbewussten" inzwischen ziemlich aus dem Blick geraten.)

Mir geht diese moralische Heuchelei sowas von auf den Senkel.
« Letzte Änderung: 02. Dezember 2017, 08:53:42 von bristlecone »
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lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3353 am: 02. Dezember 2017, 09:00:14 »

Ich denke auch, dass man jetzt nicht nach allem greifen sollte, was Glyphosat doch noch zum alleinigen Übel stempeln könnte.
Das verstellt nur (weiterhin) den klaren Blick auf die Fülle bedenklicher Wirkungen von intensiver Landnutzung hier und anderswo.

Soviel Kritik an der konventionellen Landwirtschaft in D angebracht ist, eines kann man ihr lassen: das Problem der Resistenzen bei Segetalarten und anderen Beikräutern scheint wegen durchdachter und kombinierter Anwendung von Mitteln und Methoden bisher sehr gering zu sein. Deshalb ist es aber nicht besser und nicht beruhigend, dass sich die Aufwandsmengen der Herbizide in den vergangenen Jahren insgesamt erhöht haben.
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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3354 am: 02. Dezember 2017, 11:18:09 »

Die höheren Aufwandmengen insgesamt sind aber auch der Tatsache geschuldet, dass (wieder) vermehrt "ältere" Wirkstoffe eingesetzt werden.
Nachdem viele Jahre verstärkt Sulfonylharnstoffe eingesetzt wurden, mit Aufwandmengen von 20-100g Präparat je ha, geht man heute zum Teil wieder verstärkt auf Wirkstoffe wie Pendimethalin, Prosulfocarb etc. mit Aufwandmengen von 4-5 Litern Präparat je ha, ohne, dass sich die Häufigkeit der Anwendungen erhöht.
So wird zwar mehr Wirkstoff ausgebracht, insgesamt aber nicht unbedingt mehr gespritzt.

Damit will ich nicht sagen, dass alles in bester Ordnung ist, man sollte es nur wissen um nicht den Schluss zu ziehen, dass immer mehr gespritzt wird.
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Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)

Conni

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3355 am: 02. Dezember 2017, 15:53:00 »

Ein lesenswerter Kommentar zum Thema von Ludger Wess.
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lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3356 am: 02. Dezember 2017, 18:04:57 »

Conni, tut mir leid, ich muss auch auf diesem Beitrag von L. Weß wieder herumhacken.

Wie der Autor ohne Hinweis auf völlig unterschiedliche Maßstäbe in der Anwendung die nun wirklich allgegenwärtige Herbizidanwendung (incl. Glyphosat) neben den Mitteleinsatz im ökologischen Landbau stellt, ist unappetitlich. Ich halte ihn nicht für einen lauteren Schreiber. Von Greenpeace zu wem oder was auch immer konvertiert, scheint er mir eine eigene, spezielle Mission zu verfolgen. Diese Mission lässt "zufällig" immer die konventionelle Landwirtschaft als Problemverursacher weitgehend unerwähnt oder stellt sie in gutes Licht.

Ein ungutes Gefühl bleibt auch bei den folgenden, zufällig herausgegriffenen Stellen:

Zitat Weß:
"Am 30. November hat die taz dokumentiert, dass die Grünen ihren Antrag auf ein nationales Verbot von Glyphosat notfalls auch mit der AfD durchsetzen wollen. http://www.taz.de/!5463714/ Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn CDU/CSU eine Obergrenze für Flüchtlinge mit den Stimmen der AfD durchsetzen wollten ..."

Das hört sich an, als würden die Grünen vorherige Absprachen mit der AfD erwägen. In der TAZ steht:
"Dass ihr (der Grünen) Antrag (auf einen Glyphosat-Ausstieg) möglicherweise nur mit Stimmen der AfD eine Mehrheit bekommen könnte, finden die Grünen zwar unerfreulich, heißt es aus der Fraktion. Im Zweifel lieber auf die Einbringung verzichten wolle man aber nicht."
Achten die (anderen) Parteien bisher wirklich peinlichst darauf, dass Anträge niemals gestellt werden, wenn radikale Parteien die entscheidenden Stimmen einbringen könnten? (Klarstellung: ich fände einen solchen Antrag der Grünen nicht sonderlich hilfreich.)

weiteres Zitat Weß:
"Zulassungen, so ist aus Brüsseler Kreisen zu hören, sollen von der „Zivilgesellschaft“ übernommen werden, nach den Kriterien von „citizen science“, wobei NGO-Wissenschaftler und einfache Bürger entscheiden sollen, was zugelassen wird und was nicht."
(Meine Meinung: das wäre verheerend. Ich habe derartiges, als Planung von EU-Organen oder anderen, ernst zu nehmenden Institutionen, aber auch noch nie gehört oder gelesen.)

Wer sind diese Brüsseler Kreise? Zum "Beleg" zitiert Weß den "Risk Monger" David Zaruk, der aber auch nur über "Öko-Aktivisten" schreibt, die den Einfluss der chemischen Industrie auf die europäischen Bewertungsverfahren begrenzen oder ausschalten möchten. Zaruk, der in zurückliegenden Interviews (Tagesspiegel 20.03.2013) seine Sicht auf NGO im allgemeinen als pauschale Unterstellung formuliert:
"Kampagnen funktionieren, wenn sie Ängste und andere emotionale Themen ansprechen: Kinder und Gesundheit zum Beispiel. Als NGO kommt es außerdem immer gut, die großen Unternehmen der Lüge zu bezichtigen und ihren Profit anzuprangern. Aber am Ende muss man glaubwürdig sein, das ist das Wichtigste."

Was (oder wem) soll es nützen, den einen Weltuntergangshysterie vorzuhalten und im selben Artikel das gleiche, nur an anderer Ecke, auf andere Weise zu treiben? Artikel auf sogenannten "Querdenker"-Seiten fasse ich seit längerem mit spitzen Fingern an. Wer, wie L. Weß, auch auf achgut.de schreibt, bei dem schaue ich mehr als zweimal hin, bevor ich mir Argumente zu eigen mache.
« Letzte Änderung: 02. Dezember 2017, 18:07:36 von lerchenzorn »
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3357 am: 02. Dezember 2017, 19:14:33 »

Argumente ist das Stichwort.

Ich mag mich für niemanden dieser beiden Lager einsetzen.
Ich bin Naturschützer und arbeite in der Herbizidforschung.
Das möge man bitte mal versuchen zu verstehen...

Egal wer was schreibt, alles was ich in den letzten Jahren gelesen habe war nicht das, worauf man hofft, wenn einem was an der Natur liegt.

Ich sehe es so: die Politik hat nicht den Mumm in den Knochen, mal was von der Industrie zu fordern, die bekannten Umweltschützer haben sich schon längst selbst disqualifiziert.

Bleiben die Bauern ziwschen den Fronten.

Solange die keiner versteht, wird das alles nix.
Damit meine ich nicht den großen Wirtschaftsbetrieb und Agrarinvestor a la Sarah Wiener, sondern den kleinen Bauern, der mit seiner Fläche nicht perfekt klarkommt oder alles nicht so eng sieht, so dass die Natur eben noch ihren Platz bei ihm auf den Flächen findet.

Man sollte in der grünen Snobgesellschaft bei Wein zB nicht nur über `Südhang, leicht nussig´ schwadronieren, sondern auch mal drüber reden, ob zwischen den Zeilen beim Winzer noch Feldsalat wächst und was noch so alles.
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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3358 am: 02. Dezember 2017, 19:21:57 »

Es geht mir ähnlich wie Dir, lerchenzorn: Texte von Autoren bei achgut und diversen ähnlichen Geistesverwandten fasse ich nur mit sehr spitzen Fingern an.
Ich hatte das vor einiger Zeit bei einer Kritik der Studie zum Insektensterben auch schon deutlich gemacht, die auf einer solchen Webseite stand und auf die ThujaThujon hingewiesen hatte (Dem ich da nichts unterstelle und dem das selbst unangenehm war).

Aber: Leider stelle ich mehr und mehr fest, dass sachliche Kritik an "Ģrünen Themen", besser gesagt Kampagnen nicht mehr möglich ist und mit Parolen und zunehmend Hass niedergemacht werden, die schaudern lassen.
Leider gibt es auch so gut wie keine linke Kritik mehr an derartigen Grünen Themen, da sich die Linke komplett von diesem Kampagnenterror einschüchtern lässt oder sich diesen Unsinn kritiklos zu eigen gemacht hat.
Dabei waren Aufklärung, Vernunft, Wissenschaft und analytische Kritik mal wesentliche Inhalte.
Davon ist im Moment nicht viel übrig.

Attac ist derzeit (noch?) eine Ausnahme, bislang stehen dort noch gesellschaftspolitische Fragen im Fokus (Das ich mal mit Heiner Geissler und Norbert Blüm im selben Club lande).

Was Ludger Weß beklagt, trifft in meinen Augen weitgehend zu. Wir erleben derzeit ein politisches Klima, in dem Grüne und mit ihnen inhaltlich verbundene NGO und deren Anhänger Andersdenkende als minderwertig abgestempeln.

Wortwahl und Methoden erinnern mich schon seit Längeren an einen Duktus, den wir sonst bei den Rechten beklagen.

Grün ist in Bildungsbürgerkreisen In und damit im Unterschied zu rechten Themen derzeit kritiklos hoffähig.
Das erstreckt sich in der Tat bis in die Presse. Ludger Weß merkt das zu Recht an.

Ich erinnere mich an einen Fall, den ich hier auch beschrieben hatte, als ein Redakteur der Badischen Zeitung das BfR nach einer Anschuldigung durch den BUND kritisierte.
Auf meine Mail an ihn, in dem ich ihn darauf aufmerksam machte, dass das BfR bereits Stellung bezogen und die Vorwürfe entkräftet hatte und ich von einem Journalisten erwarten würde, dies zu recherchieren und auch in seinem Artikel zu erwähnen, erhielt ich zur Antwort, er kenne die BfR-Stellungnahme, hielte die aber für nicht erwähnenswert, weil er sie nicht glaube.
Wie soll man das nennen: Ist das nur Schlamperei oder schon Gefälligkeitsjournalismus unter Aufgabe der eigenen journalistischen Unabhängigkeit?

Für mich persönlich bleibt ein bitteres Fazit: Ich habe mich immr als politisch linksstehend und, nicht zuletzt als Biologe und Toxikologe, mit grünen Themen verbunden gefühlt.
Die unsägliche Glyphosatkampagne hat da zu einem Bruch geführt, der nicht mehr zu kitten sein wird.

Dass über diese Kampagne Wissenschaftler wie Ludger Weß nun in Blogs schreiben, die ein rechtes Grschmäckle haben oder mit rechtem Gedankengut sympathisieren, ist bitter.

Mit diesen Worten hat er leider recht:

"Der Fall Glyphosat hat den Begriff „Umweltschützer“ so nachhaltig diskreditiert, dass man ihn nicht mehr in den Mund nehmen kann, ohne gleichzeitig an PEGIDA oder „Heimatschutz“ zu denken. Wir erleben Populismus, Hetze und Menschenjagd. Die Volksfront reicht von links- bis rechtsaußen."

"All das hat mit Umweltschutz nichts mehr zu tun. Was sich hier breitmacht, ist eine eschatologische Religion, die die Moderne bekämpft, egal, ob sie kapitalistisch oder sozialistisch daherkommt. Sie hat, wie alle fundamentalistischen Ideologien, totalitäre und menschenfeindliche Züge. Mit solchen Kräften kann sich niemand mehr gemein machen, dem der Schutz der Natur und die gleichzeitige Ernährung von bald 10 Milliarden Menschen ein echtes Anliegen ist."

Ich hoffe, die Linke kommt in absehbarer Zeit wieder zu Verstand und findet einen eigene Weg abseits diesen Grünen Wahns.
« Letzte Änderung: 02. Dezember 2017, 20:07:01 von bristlecone »
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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3359 am: 02. Dezember 2017, 19:28:14 »

Argumente ist das Stichwort.

Ich mag mich für niemanden dieser beiden Lager einsetzen.
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Das möge man bitte mal versuchen zu verstehen...

Du bist hier ja nicht der Einzige, dem es so geht. Auch Sandbiene und ein paar Andere fragen sich vermutlich, in was für einen Furor sie geraten sind.
« Letzte Änderung: 02. Dezember 2017, 20:03:26 von bristlecone »
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