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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 728030 mal)

Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3990 am: 25. September 2018, 15:06:53 »

Scheint noch schlimmer zu sein.

Eben. Nur wer kennt schon Carfentrazone oder Deiquat?  ;)
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Rieke

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3991 am: 25. September 2018, 15:10:55 »

Ich würde das sehr zurückhaltend beurteilen. Der Bestand der Honigbiene ist eher durch das Imkersterben gefährdet. Wildbienen wiederum leiden an der perfektionierten Landwirtschaft, am Rückgang extensiv gepflegter Kulturlandwirtschaft und an Beton.

Wenn die Darmflora von Honigbienen beeinträchtigt wird, könnte Glyphosat für die Darmflora von Wildbienen auch nicht gut verträglich sein.

PNAS ist übrigens ein sehr renommiertes Journal, natürlich mit Peer-Review der Veröffentlichungen, d.h. vor der Publikation werden die Arbeiten immer von anderen Wissenschaftlern kritisch gelesen, die dann durchaus eine Studie zurückweisen können oder die Autoren nochmal ins Labos schicken. Der Verlag wird den guten Ruf des Journals nicht leichtfertig durch schlecht gemachte Studien aufs Spiel setzen.
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realp

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3992 am: 25. September 2018, 15:16:16 »

Letzte Tage im Fachgeschäft für Gifte (Grosshandel für Düngemittel und Artverwantes):
Ich : Ich hätte gerne eine Flasche 'Roundup'.
Verkäufer: Betreiben Sie Landwirtschaft ? (Muss er gem. der neuesten Verordungen fragen.)
Ich : Ja. ( Denn dieser Begriff ist ja ein 'weites Feld' . Immerhin hatten wir dieses Jahr 3 Tomaten im Topf.)
Verkäufer: Einen halben Liter oder die Gross-Packung?
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Wühlmaus

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3993 am: 25. September 2018, 15:24:26 »

@Hyla
Selber anbauen ist immer gut ;)

Zu der Studie: Ich denke, die ist wirklich zuverlässig, aber ich habe meine Probleme, sie auf "das tägliche Leben der (Honig)Bienen" zu übertragen.
Wenn ich es richtig sehe, wird mit Glyphosat doch weniger Blühendes (und schon gar nicht blühende Obstbaumkulturen, wie auf dem suggestiven Bild zu sehen) behandelt, sondern auflaufendes Unkraut oder auch erntereifes Getreide gespritzt. Beides sind nicht unbedingt die Ziele von Futter suchenden Bienen.

Ich sehe auch in der Studie nicht eine Beschreibung, wie die Bienen in ihrem natürlichen Alltag das Glyphosat aufnehmen, bzw. mit ihm in Kontakt kommen. Es ist schon ein Unterschied, wenn Bienen eine mit Glyphosat versetzte Zuckerlösung angeboten bekommen. Das heißt, für mich schwebt diese Untersuchung etwas im realitätsfernen  Testraum.
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Rieke

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3994 am: 25. September 2018, 15:28:46 »

Oder man sieht die Honigbiene als ein Beispiel, wie Glyphosat Insekten indirekt schädigen könnte. Mich würde interessieren, ob sich die Darmflora von Bienen in der freien Wildbahn je nach Glyphosatbelastung unterscheidet.
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Wühlmaus

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3995 am: 25. September 2018, 15:40:57 »

Ja! Da entstehen viele Optionen für weiterführenden Untersuchungen.

Alleine für sich betrachtet ist diese Studie wirklich interessant und für mich ist die Existenz dieses Bakteriums und die daraus entstehende Verbindung von Pflanzengift zu Bienen komplett neu. Aber es gibt zu viele offene Fragen um pauschal eine Schuld am "Bienensterben" bei Glyphosat zu finden.
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3996 am: 25. September 2018, 16:09:47 »

Scheint noch schlimmer zu sein.

Eben. Nur wer kennt schon Carfentrazone oder Deiquat?  ;)
Die beiden sind im Vergleich zum Glyphosat nicht systemisch, werden also nicht von der Pflanze aufgenommen und in der Pflanze verteilt. Sie kommen also nicht bis zur Knolle, sondern bleiben im Kraut.
Im Bioanbau wird das Laub abgeschlegelt. Kostet etwas mehr Diesel als das spritzen.
Abflammen macht man glaube ich nicht wegen der Kosten.

Die Studie mag forscherich interessant sein, ich fand sie etwas zu mühsam zu lesen heute mittag, habs nur überflogen, hole ich bei Gelegenheit nach.
Das Risiko für (Wild)Bienen ist gering, mit Glyphosat in diesen Dosen in Kontakt zu kommen. Wie Wühlmaus erwähnt, wirds hauptsächlich für die Stoppelbehandlung und ähnliches eingesetzt. Oder wie 2017, also in nassen Jahren oder nach milden Wintern, um zB. die Zwischenbegrünung abzutöten wenn sie nicht erfroren ist.
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Rieke

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3997 am: 25. September 2018, 16:15:34 »

Ich habe die Publikation bisher auch nur angelesen. Ich würde sie als einen Hinweis werten, in wiefern Glyphosat ein Faktor von vielen bei der Gefährdung von Bienen (und anderen Insekten?) sein könnte. Die zentralen Probleme sind aus meiner Sicht der Verlust von Lebensräumen und Verinselung.
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3998 am: 25. September 2018, 16:18:22 »

Die zentralen Probleme sind aus meiner Sicht der Verlust von Lebensräumen und Verinselung.

Das sehe ich ganz genauso.
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3999 am: 25. September 2018, 16:22:09 »

Es gibt deutlich weniger Fliegen, wenn wir bei Insektenbiomasse bleiben.
Mit eine Folge dessen, dass immer weniger Mist und Gülle in der Gegend rumliegt und auch die menschlichen Fäkalien nicht mehr einfach in Flüsse eingeleitet werden.
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Hyla

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4000 am: 25. September 2018, 16:25:54 »

Sorry, wenn ich das so sage, aber ich glaube, daß bei uns viele Bienen totgepflegt werden.
Es wird hier eine derartige Panik vor der Varroa verbreitet, daß man schon gar nicht mehr weiß, was man noch alles ins Volk knallen soll.
Dazu kommt ein Umgang mit den Völkern, daß es mich gruselt.
Letztes Jahr hatten wir z.B. zwei Wochen Dauerregen. Der nächste Imker von uns hat gerade dann abgeschleudert, aber wirklich bis zum letzten Rest.  >:(
Was nicht verdeckelt war, kam in den Met. Keine Chance für seine Völker irgendwie den Verlust auszugleichen.
Das Ende vom Lied waren sechs Schwärme, die unbedingt zu uns wollten.
Die kamen aber nicht übern Winter, weil zu klein und zu spät im Jahr.
Wenn man dann fragt, heißt es "Nein, von uns sind die nicht!"  >:(
Ein Teil des Bienensterbens ist definitiv hausgemacht.

Letztes Jahr waren wirklich wenig Insekten da, das stimmt. Aber dieses Jahr hatten wir wieder eine annähernd normale Anzahl.
« Letzte Änderung: 25. September 2018, 16:28:37 von Hyla »
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4001 am: 25. September 2018, 16:33:59 »

Am Schluss ist noch das Wetter schuld.  ;D
Oder Klima, Blütezeitverschiebung und so...
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Hyla

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4002 am: 25. September 2018, 17:24:18 »

Ja, alles Spökenkiekerei. Was genaues weiß man nicht.
Ich versuche auch irgendeinen vernünftigen Anhaltspunkt auszumachen, finde aber keinen. :P
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michaelbasso

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4003 am: 25. September 2018, 18:51:19 »

Die zentralen Probleme sind aus meiner Sicht der Verlust von Lebensräumen und Verinselung.

Das sehe ich ganz genauso.

Genau so sehe ich das auch. Aber ich sehe auch, das die Technik und die chem. Hilfsmittel ( das ist jetzt kein spezielles Problem von Glyphosat) es eben sehr einfach machen die Landschaft "zu pflegen", auch da wo es sonst zu aufwändig wäre.
Das sind im Extrem solche Landschaften mit Fichte auf Golfrasen an bayrischer Landstraße, die es so schön in den Heimatfilmen der ARD zu sehen gibt.
Vieles wird nicht gepflegt, weil es einen Nutzen hat, sondern schlicht weil man es kann.
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4004 am: 25. September 2018, 21:23:48 »

Vielleicht ein bisschen zu einfach gedacht.
In Brandenburg und Meck-Pomm pflegen sie zB eher Pfluglos, kostet Glyphosat, spart aber Wasser, Erosion und CO2 ein und natürlich auch die Treibstoffkosten. Durch das mehr was sie dadurch in der Tasche haben können sie sich am Weltmarkt halten, es gibt also weiterhin auch regional erzeugte Produkte. Nun kann man ihnen vorwerfen, Glyphosat macht den Acker ohne Blüte, macht der Pflug allerdings auch und stößt dabei noch mehr Klimagas aus ohne weder was der Natur zu bringen, noch den Bauern noch den Menschen und auch nicht den Insekten.  Also warum verteufeln?

Was im kommunalen Bereich oder bei den Strassenbauämtern abläuft, da sollte man vielleicht mal näher hingucken, da sind einige Kommunen noch nicht an dem Punkt, was sie eigentlich leisten könnten. Die Streubreite an den Strassen oder in den Parks geht von überpflegt bis Ambrosia. Hat aber nichts mit Glyphosat zu tun.

Von der DB wird schon gefordert, G. durch Pelargonsäure zu ersetzen, das würde den Herbizidabsatz Tonnenmäßig wenigstens verfünffachen. Dadurch wäre allerdings nichts gewonnen, nur verloren.

Unterm Strich ist es jedenfalls so, dass es so `sehr einfach´ ist die Landschaft zu pflegen, dass dieser Berufszweig gerade ausstirbt und durch immer weitere Proteste gerade die kleinen kaputt gemacht werden und die Großindustriellen und Landspekulanten gefördert werden.

Ich sag mal Danke fürs aufmerksam zuhören und verstehen.
« Letzte Änderung: 25. September 2018, 21:25:49 von thuja thujon »
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