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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 721705 mal)

RosaRot

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4125 am: 01. Februar 2019, 15:12:58 »

Ja, dieser letzte Satz ist im höchsten Grade komisch. ;D

Zitat noch mal in ganzer Schönheit: "Das Europäische Parlament (EP) hat im Dezember mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Risikobewertung von Pestiziden im Zulassungsverfahren reformiert werden muss. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) fordert, das Risiko von Pestiziden müsse künftig unabhängig von der Industrie geprüft werden. Um unabhängige Studien zu finanzieren, sei es sinnvoll, „einen Fonds einzurichten, in den die Industrie einzahlt, der aber unabhängig verwaltet wird“, so der BUND."

Merke: schwächelt der Staat machen sich die "NGOs" immer mausiger, oder so... ;D

Im Prinzip bräuchte es dann irgendwann mal weder BfR, noch RKI oder sonstwas... :-X
« Letzte Änderung: 01. Februar 2019, 15:14:46 von RosaRot »
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Viele Grüße von
RosaRot

Bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4126 am: 01. Februar 2019, 15:24:38 »

Derzeit ist es do:

Die Firma beauftragt ein zertifiziertes Institut, eine Studie gemäß GLP und nach OECD-Prüfrichtlinie durchzuführen.
Die Zertifizierung der Auftragsinstitute wird von staatlicher Seite geprüft.

Die Firma bezahlt die Studie und, wenn es so weit kommt, den Zulassungsantrag, der von einer Behörde geprüft wird. Die Behörde begutachtet und bewertet die eingereichten Unterlagen  - die nicht nur die OECD-Studien beinhalten  - und entscheidet.

Prinzipiell könnte natürlich die Behörde ein Institut beauftragen, die Studie durchzuführen, wenn die Firma einen Antrag stellt. Die Behörde erhält dann Prüfsubstanz und Geld und gibt beides an das Auftragsinstitut weiter.
Praktisch sehe ich da erhebliche Probleme, nicht zuletzt auch juristischer Natur.
« Letzte Änderung: 01. Februar 2019, 15:26:37 von Bristlecone »
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4127 am: 01. Februar 2019, 16:26:51 »

Die Behörde begutachtet und bewertet die eingereichten Unterlagen  - die nicht nur die OECD-Studien beinhalten  - und entscheidet.
Oder es dauert zu lange bis die Behörden entscheiden. Was in D meist am UBA liegt und nicht an den anderen beiden dafür zuständigen Behörden. Deshalb der Stau an Zulassungsanträgen die nicht rechtzeitig bearbeitet werden und deshalb auch die Klage der Industrie. Auch deshalb wurde beschlossen, dass das Zulasungsverfahren reformiert werden soll. Es ging da nicht nur um mehr Transparenz.
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Bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4128 am: 05. Februar 2019, 22:35:01 »

Es rauscht im Blätterwald:
Forscher der Uni Tübingen haben aus Blaualgen ein Kohlenhydrat isoliert, dass das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Pflanzen hemmt.
Es wird überall davon geschrieben, dass dieser Stoff eine Alternative für das verteufelte Glyphosat sein könnte.
Allerdings müsste es erst getestet werden.
Egal, Hype ist Hype.
Zitat aus der SPON: SPONhttp://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/glyphosat-forscher-finden-moegliche-alternative-aus-zucker-a-1251698.html

"Das neu entdeckte Zuckermolekül wirkt, indem es ein Enzym des sogenannten Shikimatwegs hemmt. Das ist ein biochemischer Stoffwechselweg, der nur in Mikroorganismen und Pflanzen vorkommt. Aus diesem Grund argumentieren die Forschenden auch, der Wirkstoff sei aus ihrer Sicht unbedenklich für Menschen und Tiere. Erste Untersuchungen mit mehreren menschlichen Zelllinien hätten das auch belegt."

Äh ja, genau wie Glyphosat. Das hemmt auch den Shikimatweg.

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zwerggarten

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4129 am: 05. Februar 2019, 22:50:49 »

aber blaualge ist biologisch, also gut. :D
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Wild Obst

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4130 am: 05. Februar 2019, 22:52:45 »

Und?
Es erfüllt doch alle Kriterien:
  • Es heißt halt erst mal nicht Glyphosat
  • Es wird von Blaualgen hergestellt ist also "natürlich" (vielleicht dann demnächst auch sogar bio?)
  • Wenn es "natürlich" ist, ist es doch grundsätzlich ungefährlich
  • Es ist nicht von Monsanto, also gut?


Aber "im Ernst": Immerhin geht der Artikel nicht ganz so weit den "bösen Glyphosatspritzern" gleich ein neues Spielzeug zu versprechen, "der neue Stoff" könnte durchaus auch gefährlich sein:
Zitat
Fragt man Forscher Brilisauer nach den Parallelen zwischen der von ihm mitentdeckten neuen Substanz und Glyphosat, verweist er zunächst darauf, dass es sich bei dem Zuckermolekül um ein reines Naturprodukt handele, "das Cyanobakterien bereits seit Millionen von Jahren produzieren". Allerdings ist Natürlichkeit kein Beleg dafür, dass ein Stoff harmlos ist. Auch in der Natur entstehen gefährliche Gifte.
« Letzte Änderung: 05. Februar 2019, 22:54:16 von Wild Obst »
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4131 am: 05. Februar 2019, 23:28:45 »

Also ich arbeite nun auch schon ein paar Jahre auf Hemmern des `Shikimatwegs´. Hunderte, tausende solcher Stoffe wurden getestet.
Sie alle haben gemeinsam, dass sie bisher mehr Wirkung gezeigt haben als das was in dem Nature Communications-Paper rauszulesen ist.

Die haben den Zuckerabkömmling nichtmal auf die Blätter gespritzt, sondern Arabidopsis beim keimen auf Kulturmedium dem Stoff in der `Bodenlösung´ verabreicht ausgesetzt und diese Wirkung mit Glyphosat bei selbiger Anwendung verglichen. Glyphosat ist bekanntlich unwirksam beim Weg über die Wurzel, zumindest bei echten Böden.
Also mich würde interessieren, was die überhaupt gefunden haben wollen. Ein Paper mit Glyphosatalternative zu bekritteln, zeugt nicht von inneren Qualitäten.
Die sollten den Zucker erstmal aufs Blatt spritzen und dann die Wirkung beschreiben. Kanns mir schwer vorstellen dass der durchgeht, auf den ersten Blick zu polar für eine Wachsschicht. Unterm Strich ein unwirksames Molekül, was noch nichtmal die allerersten Testungen durchlaufen hat. Wenns im Paper darum ging, die Enzymaktivität in vitro zu beschreiben, vermisse ich IC50 Werte.

Hier der Link zum Originalpaper:
https://www.nature.com/articles/s41467-019-08476-8
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Rhoihess

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4132 am: 05. Februar 2019, 23:30:50 »

aber blaualge ist biologisch, also gut. :D

Ja, diese falsche, generalisierte Dichotomie "natürlich=gut, künstlich=böse" nervt mich auch, sie ist leider heutzutage in weiten Gesellschaftskreisen viel zu fest verankert, ohne hinterfragt zu werden. Zusätzlich wird, selbst wenn die Grenzen zwischen beiden in der Realität oft fließend sind, oft versucht, alles schwarz-weiß binär zu kategorisieren ("ist x natürlich oder künstlich?")
Dabei ist komplett "natürliches" Botox immer noch das stärkste bekannte Gift
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Bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4133 am: 05. Februar 2019, 23:35:46 »

Die Originalarbeit gibt es hier: https://www.nature.com/articles/s41467-019-08476-8

Gestest wurde die Verbindung 7-deoxy-sedoheptulose, was die Toxizität auf Säuger angeht, bislang nur an Säugerzellen, nicht an Versuchstieren.
Also Vorsicht vor voreiligen Schlüssen.
« Letzte Änderung: 06. Februar 2019, 07:47:34 von Bristlecone »
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4134 am: 05. Februar 2019, 23:39:00 »

Hier ist der Link noch einmal. Die Beurteilung der Gefährlichkeit von Glyphosat ist sachlich. Was soll das?  >:(
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4135 am: 05. Februar 2019, 23:39:16 »

`biologisch also gut´: Dem sei nur angemerkt dass die das bisher nur vermuten, sie haben noch keine Daten über Ökotox oder maternale Tox oder was auch immer veröffentlicht. Nichtmal YES/YAS. Ich hoffe die Tests (und andere) laufen.

Botox ist nicht vergleichbar, das ist ein Eiweiß, keine kleine organische Verbindung.
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4136 am: 19. Februar 2019, 09:48:29 »

Die Politik dreht Pirouetten. Pflanzenschutzmittel dürfen prinzipiell nur auf landwirtschaftlich oder gartenbaulich genutzten Flächen eingesetzt werden. Der Einsatz von Glyphsat auf Wegen (und Gleisen) ist nur mit Ausnahmegenehmigung erlaubt. Da diese Einsatzmöglichkeit auf Widerstand von Seiten der Politik stößt und thermische Verfahren irrsinnig teuer und ineffizient sind, von der katastrophalen Kohlendioxidbilanz einmal abgesehen, wurde nun von Seiten der EU der Einsatz von Essigsäure auf "Nichtkulturland" ab dem 20. Februar 2019 erlaubt. Da, wie geschrieben, PSM prinzipiell nicht auf Nichtkulturland eingesetzt werden darf, wird der Einsatz von essigsäurehaltigen Mitteln erlaubt, ohne diese vorher als Pflanzenschutzmittel zu deklarieren.
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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4137 am: 20. Februar 2019, 14:25:20 »

Staudo, hast du dazu mal ne Quelle?

Rein rechtlich wird das schwierig zu vermitteln, da Essigsäure sowohl in Herbiziden zugelassen ist (oder zumindest bis vor Kurzem war, muss ich nachgucken) als auch in der Liste zugelassener Grundstoffe zur Anwendung als PSM enthalten ist (allerdings als Fungizid).
Das ginge allenfalls, wenn man es als Biozid deklariert, also Grünbelagsentferner. Bei Pelargonsäure war man immerhin so "intelligent" sie unter dem Namen Nonansäure als Biozid zu listen....

Pervers: der Kleingärtner, der Essig als Herbizid einsetzt und erwischt wird, wird, je nach Bundesland, gerügt oder bestraft, und die Bahn braucht dafür künftig nicht mal mehr ne Ausnahmegenehmigung?

Die Menschheit wird immer bekloppter.... ::)

Was wohl die Betonschwellen auf Dauer davon halten ständig mit Essigsäure bedacht zu werden?  8)
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Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)

Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4138 am: 20. Februar 2019, 15:25:33 »

Taspo 7/19 Seite 11, bei Herrn Wilke  ;)
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4139 am: 20. Februar 2019, 19:42:20 »

thermische Verfahren irrsinnig teuer und ineffizient
Ein neuer Trend ist die Wärmebehandlung von Ackerflächen mittels Dampf. Dabei werden Unkräuter und Samen in den oberen cm abgetötet. Rein biologisch sozusagen.
Die 5000 bis 7500 Liter Heizöl je Hektar fallen da kaum ins Gewicht ;)
(oder umgerechnet für Kleingarten: ein halber bis dreiviertel Liter Öl pro Quadratmeter)
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Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!
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