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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 729955 mal)

RosaRot

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4200 am: 26. März 2019, 10:48:44 »

Campact ist mit Vorsicht zu genießen, da hast du recht.

Dieses neue Mittel wird dann tatsächlich nur unter Glas angewandt?
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Viele Grüße von
RosaRot

Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4201 am: 26. März 2019, 10:49:27 »

Wenn es nicht anders zugelassen wurde, ist das bindend.
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Mediterraneus

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4202 am: 26. März 2019, 11:13:00 »

Ja genau  8)
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LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

Floris

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4203 am: 26. März 2019, 11:13:18 »

Systemizität ...Blütengängigkeit ...Gefährdung von Bestäuberinsekten
Der Hinweis auf die Systemizität zielt nicht unbedingt darauf ab, dass man den Wirkstoff in Blüten, sondern in Guttationswasser findet, das von Insekten aufgenommen werden kann.
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gardener first

Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4204 am: 26. März 2019, 11:14:44 »

Ja genau  8)


Man kann auch bei Rot über die Ampel fahren, obwohl das verboten ist. Man muss im Fall der Fälle mit den Konsequenzen leben.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4205 am: 26. März 2019, 11:20:15 »

Etwas o. t., aber ich las gerade eine Meldung von campact über 18 neu zugelassene Ackergifte, die Bienen töten würden. Es liest sich erschreckend, aber mir fehlt es an Einblick, um das endgültig zu bewerten.
Was meinen die Experten dazu:
"Cyantraniliprol schädigt Bienen schon in geringen Mengen. Weniger als 0,0001 Milligramm des Giftes sind für mehr als jede dritte Honigbiene tödlich. Besonders gefährlich ist auch, dass die Mittel systemisch wirken, da sich die Pestizide in allen Bereichen der Pflanze ablagern. Stängel, Blätter, Blüten – alles wird für Bienen giftig. Es reicht sogar aus, wenn nur das Saatgut der Pflanze behandelt wurde. "

Ich halte das für reißerisch. So macht man Stimmung.
Liest sich aber wohliger als differenziertere Erläuterungen wie etwa hier von Daniel.
« Letzte Änderung: 26. März 2019, 11:30:02 von Bristlecone »
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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4206 am: 26. März 2019, 11:24:49 »

Dieses neue Mittel wird dann tatsächlich nur unter Glas angewandt?
Jein.
Mainspring ja, das ist nicht anders zugelassen und wird es vorerst auch nicht.
Benevia, und damit Cyantraniliprol,  ist im Freiland zugelassen.

Aber auch bei Mainspring ist das keine Lösung des Problems! Denn anders als bei den bienengefährlichen Neonicotinoiden (Imidacloprid und Clothianidin) gibt es hier (leider!) nicht die Auflage, dass nur Pflanzen behandelt werden dürfen die im Jahr der Anwendung nicht mehr blühen oder die nicht ins Freiland gelangen. >:(
Entsprechend werden wir wohl wieder erleben müssen, dass Bienen von behandelten Pflanzen fallen, da vermutlich nur ein Bruchteil der Produktionsgärtner von sich aus auf die Idee kommt das Zeug nicht auf blühende Pflanzen zu spritzen.
Bleibt die Hoffnung, dass das Mittel nicht blütenverträglich ist, sodass sich diese Gefahr von selbst minimiert. :-\
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Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4207 am: 26. März 2019, 11:32:15 »

Vermutlich geht es dabei um diese Fachmeldung des BVL.
Es handelt sich um 18 PSM und dabei um genau 2 Insektizide, ein Pyrethroid (alpha-Cypermethrin) und Cyantraniliprol im Benevia. Der Rest sind Herbizide und ein Fungizid mit ausschließlich altbekannten Wirkstoffen, wobei auch alpha-Cypermethrin seit vielen Jahren in der Landwirtschaft eingesetzt wird.
Potentiell neue Gefahren birgt also lediglich ein Mittel.
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Bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4208 am: 26. März 2019, 11:40:58 »

Nochmal zu meinem Vorwurf des Reißerischen:
"Cyantraniliprol schädigt Bienen schon in geringen Mengen. Weniger als 0,0001 Milligramm des Giftes sind für mehr als jede dritte Honigbiene tödlich. "

Wie viele Menschen können mit so einer Mengenangabe etwas anfangen?
Das klingt nach so unvorstellbar wenig, da muss dieser Stoff ja offenbar unglaublich giftig sein, ein Teufelszeug, dass man da auf die arme Umwelt loslässt.
0,0001 Milligramm, das sind 0,1 Mikrogramm. Das bringt jede dritte Biene um, ist demnach ein LC30.

Zum Vergleich: Der LD50-Wert von Spinosad (in Spintor) für Bienen beträgt nach Hersteller-Sicherheitsdatenblatt: https://www.dowagro.com/content/dam/hdas/Dowagro_deutschland/pdfs/Spintor1.pdf

LD50 bei Kontakt, Apis mellifera (Bienen), 48 h, 0,05 Mikrogramm/Biene.

Das im Biolandbau eingesetzte natürliche Insektizid ist demnach also akut noch giftiger für Honigbienen als Cyantraniliprol.

Wird aber als Ersatzstoff für andere Insektizide von grüner Seite angepriesen.

Und was sagt uns all das nun?

« Letzte Änderung: 26. März 2019, 11:42:50 von Bristlecone »
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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4209 am: 26. März 2019, 11:42:39 »

Näheres zu Benevia, das übrigens nur gegen Kartoffelkäfer zugelassen wurde.
Und zu Mainspring.

Einen verwandten Wirkstoff, das Chlorantraniliprol, setzen wir in Kartoffeln und Gemüse übrigens schon seit vielen Jahren im Mittel Coragen ein.

Solange der Wirkstoff auf Kartoffeln und Rapsbeize begrenzt bleibt, halte ich die Gefahr für überschaubar, sofern für Zierpflanzen noch entsprechende Auflagen folgen.
« Letzte Änderung: 26. März 2019, 12:06:43 von Daniel - reloaded »
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4210 am: 26. März 2019, 11:53:05 »

Zur Info. Die ersten beiden Artikel sind die interessanteren (pdf):
https://ojs.openagrar.de/index.php/JKA/article/view/3312/3430
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4211 am: 26. März 2019, 11:55:35 »

Und was sagt uns all das nun?

Mir als potentiellem Anwender sagt das vor Allem, dass ich weder das Eine noch das Andere auf blühende Pflanzen spritze, auch wenn die Bienenschutzverordnung unter Glas nicht greift. Erst Recht vor dem Hintergrund, dass es wohl Hinweise darauf gibt, dass Cyantraniliprol Bienen auch in subletalen Dosen beeinträchtigt, wobei ich zugebe, dass Wikipedia hier vielleicht nicht die belastbarste Quelle ist.
Wobei ich auch B4-Mittel in blühenden Beständen allenfalls abends anwende.
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Weidenkatz

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4212 am: 26. März 2019, 12:34:22 »

...
Aber auch bei Mainspring ist das keine Lösung des Problems! Denn anders als bei den bienengefährlichen Neonicotinoiden (Imidacloprid und Clothianidin) gibt es hier (leider!) nicht die Auflage, dass nur Pflanzen behandelt werden dürfen die im Jahr der Anwendung nicht mehr blühen oder die nicht ins Freiland gelangen. >:(
Entsprechend werden wir wohl wieder erleben müssen, dass Bienen von behandelten Pflanzen fallen, da vermutlich nur ein Bruchteil der Produktionsgärtner von sich aus auf die Idee kommt das Zeug nicht auf blühende Pflanzen zu spritzen.
Bleibt die Hoffnung, dass das Mittel nicht blütenverträglich ist, sodass sich diese Gefahr von selbst minimiert. :-\
Wenn die notwendige Auflage fehlt, ist doch die Zulassung insgesamt nicht o. K.? ???
Als naturbegeisterter Ottonormalmensch ohne  chemische Kenntnisse hatte mich einfach interessiert, ob Gefahr gegeben ist, die Kampagne von campact aus Sicht von Experten Sinn macht oder nicht?  :-\

Danke  für die bisherigen Antworten  :)
« Letzte Änderung: 26. März 2019, 12:36:20 von Weidenkatz »
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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4213 am: 26. März 2019, 13:12:23 »

Die EFSA hat zu Cyantraniliprole folgendes zusammengefasst (zur Bienentoxizität siehe Seiten 15 bis 17): Conclusion on the peer review of the pesticide risk assessment of the active substance cyantraniliprole.

Ohne die Rohdaten gesehen zu haben, klingen die Auswirkungen des Einsatzes des Mittels wie für ein Insektizid üblich, aber nicht dramatisch.
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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #4214 am: 26. März 2019, 13:47:12 »

Die Zulassung grundsätzlich ist natürlich okay vom rechtlichen her betrachtet.
Da Mainspring nur unter Glas zugelassen wurde, konnte die B3-Auflage vergeben werden (Bienen werden nicht gefährdet auf Grund der durch die Zulassung festgesetzten Anwendungsbestimmungen), da die Bienenschutzverordnung unter Glas nicht greift.
Ebenso gelten Kartoffeln als für Bienen nicht relevante Kultur (Benevia).

Interessant an Cyantraniliprol ist folgendes: Pflanzenschutzämter machen ja schon seit Jahren Versuche mit dem Wirkstoff bzw. in meinem Fall mit dem Präparat Mainspring.
Jahrelang erhielten die Versuchsansteller die Info, dass Cyantraniliprol nicht bienengefährlich sei, also B4 und Nützlinge nicht schädigen würde.
Vor 2 Jahren kam die Info, dass der Wirkstoff jetzt doch bienengefährlich sei (B1).
Letztes Jahr war dann plötzlich gar nicht mehr so sicher ob die Zulassung überhaupt kommt, die dann im Februar 2019 erteilt wurde, beschränkt auf Zierpflanzen unter Glas auf vollständig versiegelten Flächen, mit der B3-Einstufung und der Einstufung "schädigend für Populationen relevanter Nutzorganismen".
Die NZ113 (Anwendung nur in Gewächshäusern mit vollständig versiegelten Böden) kommt in etwa 75-80% der Betriebe einem Anwendungsverbot durch die Hintertür gleich.
Und bislang kann dir auch niemand sagen, wie stark und wie anhaltend Nutzorganismen geschädigt werden, wir wissen nur, dass sie geschädigt werden. Ob ich nach einer Anwendung von Cyantraniliprol in einer Kultur noch Nützlinge einsetzen kann und, wenn ja, welche, weiß kein Mensch, zumindest kein Nützlingsanbieter, kein Berater, kein Pflanzenschutzamt und vom Hersteller habe ich noch keine Rückmeldung.

Und da viele Insektizide Nützlinge deutlich länger beeinflussen als sie eigentlich wirken (Neonicotinoide, Pyrethroide, Methiocarb) ist das ein Schritt in die falsche Richtung bei dem Weg den wir gerne hätten.

Dass Insektizide Insekten töten und damit eben teilweise auch Insekten die wir gerne hätten ist ebenso normal wie die Tatsache, dass Herbizide Pflanzen töten und vielleicht auch nicht immer nur die, die wir gerne loswerden wollen, aber wir sollten schon wissen was sie wie lange tun und zwar bevor wir sie anwenden.
Übrigens sind biologische Insektizide da nicht unbedingt weniger gründlich, aber oft deutlich weniger langanhaltend.
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