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Frage zu Glyphosat (Gelesen 790795 mal)

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #4575 am:

Das glaube ich nicht. Gerade bei Robinien funktioniert das ganz hervorragend.
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thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #4576 am:

Wirken tuts, klar. Aber durfte ja damals nicht sein, das Nabu Glyphosat empfiehlt. Deswegen haben sie es ja auch wieder aus dem Netz genommen und sich bei den Wohnzimmernaturschützern dafür entschuldigt.

In US nutzen sie für Baumstumpfbehandlung Kaffeemaschinenentkalker. Amidosulfonsäure. In D verboten, zu giftig.
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schleigarten
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Re: Frage zu Glyphosat

schleigarten » Antwort #4577 am:

Danke, für die aufklärenden antworten.
bin sehr erleichtert dass meine erdbeeren weiter geerntet werden können.
Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben.
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Nox
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Re: Frage zu Glyphosat

Nox » Antwort #4578 am:

thuja hat geschrieben: 3. Nov 2021, 21:15
In US nutzen sie für Baumstumpfbehandlung Kaffeemaschinenentkalker. Amidosulfonsäure. In D verboten, zu giftig.


In Frankreich gibt's die auch als "Détartrant Intensif" (Intensif-Entkalker) von Dr. Beckmann. Drauf stehen tut "acide sulfamique".
Es ist nicht trivial, die chemischen Bezeichnungen vom Deutschen in's Französische zu übersetzen, ich tippe sie in Wikipedia ein und sehe mir dann den Artikel in einer anderen Sprache an.
Bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

Bristlecone » Antwort #4579 am:

thuja hat geschrieben: 3. Nov 2021, 21:15
In US nutzen sie für Baumstumpfbehandlung Kaffeemaschinenentkalker. Amidosulfonsäure. In D verboten, zu giftig.

Das ist ein wenig reißerisch formuliert:
In der EU müssen Pflanzenschutzmittel und Biozide ein Zulassungsverfahren durchlaufen. Ohne Antrag keine Zulassung, ohne Zulassung keine Verwendung. Für den Antrag auf Zulassung muss eine Vielzahl von Studien vorgelegt werden, das ist ein Riesenaufwand und sehr teuer. Dieser Aufwand (und in diesem Rahmen bestimmte Versuche) war dem Antragsteller zu viel, es fehlen Studien, somit ist Amidosulfonsäure als PSM nicht zugelassen.
Ebenso wenig wie Rohrzucker, Kochsalz, Hefeextrakt oder Suppenwürfel - schlicht, weil niemand dafür einen Antrag gestellt hat und somit ein Genehmigungsverfahren für die Verwendung dieser Stoffe als PSM nie stattgefunden hat.
Übrigens im Unterschied zu Glyphosat. ;)
Mit "zu giftig" hat das alles nichts zu tun.
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thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #4580 am:

Ja, giftig im Sinne von giftig ist fast kein Herbizid.

Amidosulfonsäure oder Sulfamic Acid ist wenig spezifisch, Regernwürmer zB haben nicht viel zu lachen bei flächiger Applikation in herbizid wirksamen Mengen.
Da ist pelargonsäure noch besser udn die ist schon nicht ohne.
Jedenfalls wird wohl keine Zulassung in der EU gewährt werden wenn sie denn jemand stellen sollte.

PS: Zucker (im weiteren Sinne) wird als Insektizid vermarktet. (Maltodextrin)
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monili
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Re: Frage zu Glyphosat

monili » Antwort #4581 am:

Staudo hat geschrieben: 3. Nov 2021, 21:13
Das glaube ich nicht. Gerade bei Robinien funktioniert das ganz hervorragend.


Klingt ja spannend....
Habe gegenüber meinem Haus ein verwilderten Streifen längs der Straße. Leider jedoch siedeln sich da immer mehr Robinien an.

Junge Robinien habe ich mit Ringeln entfernt, nur muss man öfters Nach-Ringeln, da die Fratzen einfach eine neue Rinde bilden.

Bekomm ich die Robinien, die bereits eine Borke haben mit Glyphosat weg?
Wie genau muss ich da vorgehen?
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #4582 am:

Absägen und und die Stümpfe sofort(!) mit dem Zaubertrank behandeln.
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monili
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Re: Frage zu Glyphosat

monili » Antwort #4583 am:

ok, absägen kann ich leider nicht... :(
gibts sonst eine möglichkeit?
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Re: Frage zu Glyphosat

Floris » Antwort #4584 am:

warum kannst du sie nicht absägen?

(wenn man ordentlich ringelt bzw. nach dem Absägen ein Jahr konsequent nacharbeitet sind sie weg, ohne weitere Hilfsmittel)
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monili
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Re: Frage zu Glyphosat

monili » Antwort #4585 am:

weils ein verwahrloster grundstreifen ist und ich überdies kein fichtenmoped besitze
Bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

Bristlecone » Antwort #4586 am:

Wenn das Gelände dir nicht gehört, kannst du auch keine Pflanzen vergiften. ::)
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Nox
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Re: Frage zu Glyphosat

Nox » Antwort #4587 am:

Was passieren kann, wenn ein Land 100 % bio werden will:
Reportage zu Sri Lanka, wo Pestizide, Herbizide und mineralische Dünger verboten wurden:
Die Erträge im Reisanbau sind um 43 % zurückgegangen,
Im August wurde der Versorgungsnotstand ausgerufen, mit Rationalisierungen und Zuteilung von Grundnahrungsmitteln,
der Preis der Bohnen hat sich vervierfacht und der von Gemüse und Obst hat sich verdoppelt.
Jetzt rudern sie wieder zurück.

Link in französisch, ich hab' keinen Bericht dazu in meinen deutschsprachigen Nachrichten gefunden.
https://www.ouest-france.fr/monde/sri-lanka/reportage-le-sri-lanka-renonce-a-interdire-les-engrais-face-a-la-crise-alimentaire-6f4be2ac-48a2-11ec-8077-d5a3bbe4241e
Bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

Bristlecone » Antwort #4588 am:

Reuters:
Sri Lanka paddy crop slated to drop after chemical fertiliser ban
(Sri Lankas Reisernte wird nach dem Verbot chemischer Düngemittel voraussichtlich sinken)
.
Zugleich wurde Sri Lanka vom PAN (Pesticides Action Network, einer NGO) dafür ausgezeichnet, dass das Land den Import von Pestiziden verboten hat:
Sri Lanka Applauded For Life-saving Pesticides Ban, Winning ‘Oscars On Best Policies’
Bei letzterem geht es hauptsächlich darum, das bestimmte Pestizide von verzweifelten Bauern auch als Mittel verwendet werden, um Selbstmord zu begehen.
In erster Linie Paraquat (in der EU verboten) und Diquat. Beides sind billige, sehr effektive und abbaubare Herbizide.
In suizidaler Absicht eingenommen zerstört Paraquat irreversibel das Lungengewebe, ein wirksames Gegengift ist nicht bekannt. Diquat wirkt weniger "spezifisch", eine Vergiftung ist aber ebendalls schlecht zu behandeln.
Wühlmaus
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Re: Frage zu Glyphosat

Wühlmaus » Antwort #4589 am:

:-[
WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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