Mein Wissensstand ist, dass Metaldehyd giftig ist für Igel, Hunde usw., Eisen-III-Phosphat (Ferramol) nicht
Stimmt so nicht, du (und viele andere) verwechseln Metaldehyd mit Methiocarp. Das gibt es seit 5 Jahren nicht mehr, aber die Unaussprechlichkeit der Wirkstoffe und die Ähnlichkeit mit dem M am Anfang sorgen wohl immer noch für Verwirrung. Jedenfalls wird das leider noch allzuoft falsch irgendwo geschrieben oder im TV erklärt.
Metaldehyd ist wie Eisenphosphat ein Molluskizid mit sehr wenig bzw vielfach keiner Nebenwirkung. Man kann also bei allen käuflichen Schneckenkörnern recht unbesorgt sein was Hund, Katze, Vogel, Igel usw. angeht.
Das breite Ausstreuen hat auch den Hintergrund, das Depots eine viel schlechtere Wirksamkeit haben, auch weil viele Schnecken sich auf dem Weg zum Depot schon sattfressen und so Schaden da ist. Die Lockwirkung ist ja nicht 100%ig.
Der Unterschied von den einzelnen Handelsprodukten ist die Pelletierung, was Einfluss auf die Regenfestigkeit hat. Viele Eisenphosphat-Schneckenkörner haben neben der geringeren Regenfestigkeit auch das Problem der geringeren Lockwirkung. Deswegen sollte das auch eher nur dann zum Einsatz kommen, wenn nicht viele Schnecken unterwegs sind bzw das Wetter alles andere als Schneckenfreundlich ist und auch ohne Schneckenkorn für gesteigerte Mortalität sorgt. Wenn wirklich viele Schnecken bei Schneckenwetter unterwegs sind, hat man mit Metaldehyd deutlich bessere Erfolge.
Methiocarb war noch verlässlicher, aber wie gesagt, das wurde aus guten Gründen bereits vor Jahren vom Markt genommen. So wird der Pflanzenschutz mit der Zeit immer spezifischer, komplexer, es gibt so gute wie keine Notpolizeimittel mehr der letzten Jahrzehnte. Fast alles hat nur noch auf sehr wenige Schaderreger eine brauchbare Wirkung. Ein Insektizid wirkt heute nicht mehr gegen alle Insekten. Die Allestotmachbreitbandmittel sind Geschichte. Das darf ruhig auch von den Medien anerkannt werden.