Hallo,
ich bin auch etwas erstaunt, dass niemand (mehr) die Y-Krone bei Zwetschen kennt. Wie Cydorian schrieb, ist es ein Versuch diese klein zu halten, verzweifelt würde ich ihn allerdings nicht nennen da ich damit ganz zufrieden bin. Diese Erziehung hat sich offenbar im Erwerbsanbau nicht durchgesetzt, was ich nicht beurteilen kann, da bei uns kaum Zwetschen angebaut werden, zum Erwerb schon gar nicht.
Damit der Baum auch wirklich klein(er) bleibt, wird kaum geschnitten.
Die beiden Arme werden leicht ansteigend geführt, alles was aus ihnen an Seitentrieben kommt rechtwinklig dazu runtergebunden, nahezu waagerecht, nicht darunter. Es soll sich kein aufrechter Mitteltrieb bilden, da dieser im Wuchs begünstigt wäre. Triebe die auf den Leitästen entstehen werden auch nicht angeschnitten, da auch dadurch der Wuchs gefördert würde. Das gibt zunächst eine etwas seltsame Baumform. Bei meiner Reneclaude hat sich inzwischen ein dritter starker Trieb von unten gebildet, so dass aus dem Y nun ein liegender Mercedesstern werden wird.
Wenn der Baum das erwünschte Ausmaß hat, wird nur noch Höhenbegrenzung durchgeführt (bevorzugt nach der Ernte) sowie abgetragenes (herabhängendes) Fruchtholz entfernt.
Die Stütze im Sommer ist wichtig, da die Y-Verztweigung natürlich bruchgefährdet ist.
Das wäre für mich für diesen Baum eine Alternative zu dem kräftigen allgemeinen Rückschnitt, in dessen Folge vermutlich eine normale Hochstammkrone aufgebaut werden könnte. Dabei gehe ich davon aus, dass der Baum auf der üblichen starkwachsenden Unterlage steht.
Grüße Floris