Nicht unverdünnten Schwemmlandboden, da wachsen die nur rückwärts drin.
Keinen Kalksand nehmen, sondern den üblichen, wie sagt man, scharfen Flusssand. Also Quarz, als Basis, potentiell eher sauer. Alternativ geht natürlich auch der Sand aus dem Buntsandsteingebiet westlich vom Haardtrand, mit entsprechend höherem Eisenanteil.
Dazu Gartenlehm, ruhig den kalkreichen Lößlehm, gut verwittert, etwa 10-20% Anteil, vorsichtig im trockenen Zustand untergemischt.
10% Kompost mit ordentlich halbverrotteten Holzstückchen drin, gemischt mit etwas langfaserigem Torf, maximal 20-30%, dieses dann unter die ersten beiden Komponenten gehoben, das dürfte so in etwa meine Mischung sein, die noch so viel Puffer bietet, dass so schnell nix extrem versauert und ich auch mal länger mit hartem Leitugswasser giessen kann usw.
Der Wurzelfräßmulch bietet keinen wirklichen Puffer, zusätzlich werden im ersten Jahr beim Abbau vom Holz vermehrt Gerbstoffe frei, die wieder als Herbizid wirken und deswegen auch mitverantwortlich für stagnierenden Wuchs und gelbe Blätter sind.
Die halbverrotteten Holzstücke in meinem Kompost haben 1-2 Jahre auf dem Buckel, somit die erste Phase mit den wasserlöslichen Hemmstoffen hinter sich und fungieren eher als Durchlüfter bzw milder Schwamm, das ungewollte ist dann schon ausgeregnet.
Das C/N-Verhältnis wird überbewertet, die oft empfohlene Stickstoffdüngung bei Holz in der Nähe der Wurzeln beruht auf dem wuchssteigerndem Effekt einer Stickstoffdüngung, womit man den Herbizideffekt der Gerbstoffe im Rindenmulch etwas kaschieren kann.
Holzspäne werden als Kübelsubstrat benutzt, Rindenmulch nicht. Das C/N-Verhältnis ist ähnlich, der Gerbstoffgehalt sehr unterschiedlich.
Mal ein dummes Experiment: häcklse mal Pfirsisch oder Mirabelle usw, pflanze irgendwas grünes in das frische, gut gewässerte, vollgesogene Holz. Das Grüne geht dir kaputt, wegen der Blausäure. Obwohl die für ihren hohen Stickstoffanteil bekannt ist. C/N-Verhältnis wäre somit günstiger...
Genauso stupide ists, wenn man den Boden mit Hornspänen düngt, damit der Mulch obendrüber mehr Stickstoff bekommt und deswegen dem Boden nichts entziehen muss. Der Stickstoff kommt nicht freiwillig als Ammoniak oder Nitrat in den Mulch gehüpft und wartet dort, dass er endlich verbraucht wird, wo ers im Boden schon nicht geschafft hat, an Ort und Stelle zu bleiben und den erhofften Nutzen zu bringen. Es ist eine reine Symptomkaschierung der Hemmstoffe im Rindenmulch.
Also wie du siehts, ich halte nicht viel von der Rindenmulchwerbungsstrategie. Und so siehts auch mit den Substraten im Topf aus. Deswegen gebe ich auch kein frisches Wurzelfräßmaterial in meine Töpfe. Wenns mal verpilzt ist, durch jahrelanges ablagern, dann ja. Voher nicht.
Als Antidot bei Gerbstoffvergiftung gibts eine historische Lösung aus verschiedenen Salzen. Ich erinnere mich nicht mehr genau, Eisen war mit dabei, Kupfer (?) glaube ich auch. In dem Fall der Heidelbeere, ich würde Eisensulfat, also Moosvernichter etc, düngen. Wegen der Eisen-Polyphenolkomplexe (Gerbstoffinaktivierung), nicht wegen der Chlorose der Blätter und damit allzuleicht vermutetem Eisenmangel.