Also ich bin ja ursprünglich auch nicht vom Lande ob der Enns und habe die ganzen Jahre unter "Leischen" gefühlsmäßig so viel wie "streundendes Fortgehen" verstanden. Dies trifft ganz besonders für pubertierende Jugendliche zu, aber auch Erwachsene, mich eingeschlossen haben den Drang, ab und zu zu leischen. Soviel zu diesem Thema!
Die LG Burghausen, gesehen haben wir sie ja schon im vorigen Jahr im Oktober, anlässlich einer Werbeveranstaltung. Kurzum, es waren einige Beiträge der Floristen in der Halle sehenswert. Ansonsten der großzügig angelegte Kinderspielpark mit den immensen Klettermöglichkeiten, die bereits abgeblühten Sommerflorrabatten und auch die eindrucksvollen Beiträge von meinem ehemaligem Studierkollegen Hans Graf mit seinen winterharten Kakteen. Auf der Burg gab's gärtnerisch auch nicht allzuviel zu sehen, stimmungsvoll die österreichische Seite mit den großflächigen Steinarbeiten und eben der tollen Kulisse, die man vor sich hat. Nachhaltigkeit steht bei einer LG in D sowieso an erster Stelle, also die umgebenden Bewohner haben begrüßenswerterweise neu geschaffene Grünflächen, obgleich sie im Falle Burghausen nicht gerade üppig ausfallen! Die die Stadt umgebenden Salzachleiten und Auwälder würden mir deutlich mehr bieten.
Es konnte sich aber insbesondere der Eintrittspreis von 11,- sehen lassen, denn bei diesen Preisen erwarte ich mir entschieden mehr!
Als Anregungen dienten anscheinend einige Themengärten, mit Stauden bepflanzt. Nicht nur die Beschilderung war eine Katastrophe, sondern etliche Namen waren falsch, falsch gesteckt oder falsch geschrieben. Der "Förstergarten" (immer wieder mit ö statt mit oe) überzeugte in keinerlei Weise, lediglich der Späte Garten war mit seinen üppig blühenden Astern eine Augenweide. Eigentlich erwartet man sich als Besucher deutlich mehr an Kreativität im Umgang mit Stauden, Neuheiten waren überhaupt nicht zu sehen. Im Kiesgarten sah man keinen Kies mehr, so waren die Flächen schon zugewachsen. Es ist immer dasselbe: Der Planer plant und verplant sein Budget, die Berufsgruppen präsentieren sich "rundumadum" und die wirklichen Liebhaber, Könner und Individualisten kommen nicht zum Zug.
Klar ist, das eine Landesgartenschau nichts Vergleichbares mit einer Bundesgartenschau hat, doch beim Volksfestcharakter kann sie offenbar sehr wohl mithalten und der Rest war wohl eine nette Behübschung. Selbst der Schweinshaxn, auf den ich mich schon riesig freute, schmeckte glatt nach gar nichts, die Knödel waren mit Muskat "überdüngt", die Soße mit Maggi aufpoliert.
Und den Gipfel erlebte ich dann an einem Stand mit Zwiebelpflanzen, wo man unter anderem Wildcyclamen aus Wildbeständen angeboten bekam. Die Dame erklärte mir, dass ihr Unternehmen die selbst gezogen hätte!!! Erst als ich in schärferem Ton argumentierte, steckte sie den Kopf ein und mit einem "Wias moana" drehte sie sich um und schmollte.
Positiv war das Wetter, ein schöner Herbsttag, wo man sogar im T-Shirt herumlief. Alles in Allem war es ein Ausflug zum Drüberstreuen, aber sicherlich kein besonderes Highlight!