Bevor ich zum Problem komme, die kleine Geschichte zur Einstimmung.
Mein Garten ist groß - sehr groß - 2000 m2.
An der Straße stehen vier dicke Straßenbäume - Ahörner. Dann kommt auf der anderen Seite der Wald.
In meinem wilden Vorgarten stehen 2 alte Birken, 1 alte Lärche, ein Walnussbaum, eine Edelfichte und eine Eibe sowie diverse Sträucher (Haselnuss, Hartriegel, Ziersträucher...)
Auf dem Nachbargrundstück zur Rechten steht eine uralte riesige Ulme - die wächst endlos weiter - mittig und weiter vorn in deren Vorgarten eine riesige wunderschöne Rotbuche. Dort muss die Sonne rüber und später im Jahr herum.
Mittig steht mein Haus - dahinter der genutze Garten - früher war er sonnig. Ihr ahnt, was jetzt kommt??
Wenn ich im Hochsommer pünktlich zu Hause bin - so 18 Uhr - von Frühling und Herbst reden wir nicht - werfen inzwischen meine Lärche und die hohen Birken ihren langen Schatten bis ganz hinten in den Garten. Am Tage wandert die Sonne um die hohen Bäume der Nachbarn herum. Die Nachbarn zur Linken sitzen bis abends in der Sonne und ich finde nach 18 Uhr keinen sonnigen Fleck mehr. Ist mir dies Jahr erstmals so deutlich geworden, vielleicht 30 min Stühlerücken, dann ist es vorbei mit der Sonne. Es gelingt mir nicht, mir das noch irgendwie schön zu reden. Dann wenn ich noch bissel Sonne tanken könnte, geht so langsam aber sicher nichts mehr. Das mindert mein Gartengefühl erheblich, überall können die Leute abends noch draußen die Sonne genießen - so scheint es - nur bei mir klappt es an keiner Stelle mehr.
Es gibt schönere Lerchen und Birken sind wohl auch nicht solch wertvolle Bäume, aber sie sind alle fit. Die Lerche ist bis oben von wildem Wein berankt, die Vögel tummeln sich - klar, hier sind Wald und Bäume ohne Ende.
Ich habe noch nie ohne Not einen Baum gefällt - einzig eine alte Birne mit extrem Gitterrost - soll ich mir nun Licht verschaffen und mich kümmern, ob ich die Bäume fällen lassen dürfte - oder bin ich dann ein Killer? Ich grübel seit Wochen drüber nach - seit dem ich die Schatten mal genau beobachtet habe.
An dem Urwald drumherum kann ich nichts ändern - und das ist auch gut so - die Frage ist auch - würde es soviel bringen - vielleicht steht ja eine Birke garnicht in der Flucht - aber die andere und die Lärche sicher. Die Straßenbäume sind scheinbar niedriger - auch alle so dick, dass man sie nicht mehr umfassen kann.
Schon der Gedanke, diese Bäume zu fällen scheint mir strafbar, ich drehe mich förmlich im Kreis - mein grünes Herz und mein Bedürfnis nach Licht und Sonne
Ach ja, der Sonnenaufgang - der früher auf der Terasse stattfand - wird inzwischen bis ca. 9 Uhr von einer riesigen Ulme im hinteren Teil des Nachbarn zur Linken beschattet (ob die hohe Birke daneben da noch mit reinspielt, weiß ich garnicht) Entfernung ca. 40 m
L.G.
Gänselieschen