Im Allgemeinen sind Vandeen und ihre direkte Verwandschaft schon ziemlich lichthungrige Orchideen. Meine beiden
Vanda falcata-Hybriden stehen zum Beispiel in der Wohnung direkt am Glas an einem Südfenster - von April bis August durch den Dachüberstand mittags jedoch beschattet (die Wurzeln befinden sich inner- und außerhalb eines kleineren durchsichtigen Orchi-Potts, aber weitgehend im Schatten des Fensterrahmens). Phalaenopsen und selbst Mini-Cattleyen kriegen da ziemlich schnell einen "Sonnenbrand". Die kleinen Vandeen sind jedoch hart im Nehmen, bekommen richtig feste Blätter und blühen regelmäßig. Dies haben sie hier bei weniger Licht nicht getan.
Vanda coerulea und ihre Hybriden benötigen im Allgemeinen insgesamt weniger Wärme und sind deshalb vermutlich auch nicht so lichthungrig wie die wärmebedürftigeren Vandeen. Ein richtig helles(!) Nordfenster wie Bristlecones dürfte deshalb ihren Ansprüchen bei optimaler Kulturführung genügen.
Aus diesem Formenkreis kultiviere ich im Moment nur eine dunkelblaue x Ascocenda (also eigentlich auch
Vanda, da
Ascocentrum in diese Gattung eingruppiert wurde). Diese Pflanze hängt im temperierten Gewächshaus (12 °C minimal) zwar an der Südseite (in 30 cm Abstand zum Plexiglas im Körbchen zusammen mit
Tillandsia usneoides, welche locker die Orchideen-Wurzeln umgibt), aber immer nach schräg oben schattiert durch andere Tillandsien. Im Sommer will sie ordentlich gebraust werden (fast täglich - sie kann dann auch nach draußen), im Winter eher wenig. Zu dieser Jahreszeit muss man etwas vorsichtig sein - eine mit ihr zusammen gepflegte
Vanda coerulescens habe ich durch ein zuviel an Wasser verloren.