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News: Honig kommt grundsätzlich aus Massentierhaltung und ist daher abzulehnen. (staudo)
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18. April 2024, 03:33:22
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|18|11|ich nehme es als Fingerzeig des Herrn 8) Die Götter tuen nichts ohne Grund.  :D Mitunter höre ich auf ihre Hinweise (rorobonn)

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Autor Thema: Chemischer Pflanzenschutz  (Gelesen 1457 mal)

Gartenentwickler

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Chemischer Pflanzenschutz
« am: 14. April 2023, 11:59:36 »

Moin,
Setzt ihr noch konventionell chemischen Pflanzenschutz ein oder eher biologische/ vorbeugende Mittel ein? Ich setze eher auf Schachtelhalm usw oder Neem Öl statt Fungizide oder Insektizide.
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zorro

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #1 am: 14. April 2023, 12:04:49 »

Gegen Schadinsekten setze ich auf Tabakbrühe.
Am besten aus frischen Tabakblättern, aber aus der Packung aufgebrüht geht auch. 
Da sterben die Insekten einen Biotod und keinen chemischen. ;)
« Letzte Änderung: 14. April 2023, 12:10:32 von Bristlecone »
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thuja thujon

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #2 am: 14. April 2023, 12:23:30 »

Die Frage widerspricht sich bzw zeugt von Unkenntnis über modernen Pflanzenschutz.

Evtl mal reinschauen, über die Säulen des Pflanzenschutzes:
https://www.die-pflanzenschuetzer.de/die-bausteine-des-pflanzenschutzes/#zuechtung-sortenwahl
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tarokaja

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #3 am: 14. April 2023, 12:29:32 »

Gegen Schadinsekten setze ich auf Tabakbrühe.
Am besten aus frischen Tabakblättern, aber aus der Packung aufgebrüht geht auch. 
Da sterben die Insekten einen Biotod und keinen chemischen. ;)

Ironie versteht nicht jedeR.  ;D ;D ;) :-*
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partisanengärtner

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #4 am: 14. April 2023, 12:33:09 »

Die erste Regel des intelligenten Pflanzenschutzes: Gute Kulturführung und geeignete Arten und Sortenwahl.
Je mehr man auf dem Gebiet sündigt aus welchen Gründen auch immer wird sich vermutlich mit auch mehr mit dem Morden der "Schädlinge" oder pflanzlicher Konkurrenz beschäftigen.
Wer Pflanzen haben will die für das Klima, den Boden oder den Gärtner nicht geeignet sind kommt kaum drum rum.
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Axel

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #5 am: 18. April 2023, 01:56:51 »

Die Natur frißt sich gegenseitig auf, wer ist da ein Mörder ? Menschinnen bringen sich gegenseitig um, sind das Mörderinnen ?
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

thuja thujon

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #6 am: 18. April 2023, 10:27:21 »

Ich habe die Tage Netzschwefel, ein chemisches Fungizid, welches auch im Bioanbau zugelassen ist, gespritzt.
Eine biologische Alternative gibt es für die Austriebsbehandlung bei Reben nicht. Da gibt es nur etwas gegen Echten Mehltau später in der Saison, wenn die Rebe noch Befallsfrei ist. Wirkstoff ist Bacillus amyloliquefaciens, leider keine Zulassung im Haus und Kleingarten.
Im Haus und Kleingarten gibt es aber ein anderes Biopestizid.
Gegen Nacktschnecken. Nemaslug. Das könnte man verwenden anstatt Schneckenkorn, würde nämlich auch die Weinbergschnecken schonen.
Ich habe dieses Jahr beides noch nicht benutzt, da derzeit noch keine Schadschwelle überschritten wurde. Auch wegen vorbeugenden, physikalischen Bekämpfungsmethoden und intelligentem Gartendesign (keine Bodendecker).

Schachtelhalm ist ein Biostimulanz, kein Pflanzenschutzmittel. Was mit Neem Öl gemeint ist, ist mir nicht klar. Ein Öl zB gegen Blattläuse gespritzt wäre illegal, weil Neem Öl nicht zu den als Grundstoff zugelassenen Ölen gehört. Da käme nur Zwiebelöl und Sonnenblumenöl in Frage.
https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/04_Anwender/02_AnwendungGrundstoffe/psm_AnwendungGrundstoffe_node.html

Ein Neemextrakt mit dem Wirkstoff Azadirachtin, da gibt es Beispiele mit einer gültigen Zulassung, wird aber nicht als Neem Öl verkauft, sondern als NeemAzal und andere.
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thuja thujon

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #7 am: 09. Januar 2024, 20:34:50 »

Ich grabe den Strang mal wieder aus weil beim Gemüsebautag hier Folien vorgestellt wurden, die den Komplex chemischer Pflanzenschutz etwas näher beleuchten.
Das Beispiel sind Frühlingszwiebeln, Lauchzwiebeln, Schlotten, oder wie man sie nennen möchte. Dadurch, das sie mit Laub verkauft werden, muss dieses gewisse Kriterien erfüllen, also möglichst frei von Krankheiten sein. So fordert es der Handel. Ware mit Laubfehlern ist unverkäuflich und wird vernichtet.

Da nun in der EU Dimetomorph als wirksamer Wirkstoff in den Fungiziden gegen falschen Mehltau weggefallen ist, müssen wirksame Alternativen her, um das Laub gesund zu halten.
Vor wenigen Jahren ist Oxathiapiprolin zugelassen worden, der Wirkstoff mit der derzeit besten falsche Mehltau Wirkung und einem guten toxikologischen Profil.
Nun gibt es aber kein Fungizid mit diesem Wirkstoff, das in Frühlingszwiebeln zugelassen ist, es wird eher im Weinbau, in Kartoffeln usw eingesetzt.
Um das zu ändern, wurden Rückstandsversuche von der amtlichen Beratung gestartet, um eine Zulassungserweiterung erreichen zu können.
Also damit man, wenn alles gut geht, 2027 wieder ein wirksames Fungizid in Frühlingszwiebeln hat.
Dazu müssen entsprechend Daten erhoben werden und vieles mehr.

Ich denke die Folien sind auch verständlich, wenn man den Referenten nicht dazu hört:
https://www.hortigate.de/Apps/WebObjects/Hortigate.woa/wo/zUXBI3fBfenALN4QEQg0ERT2WTy3ucZQPJvm6_mBrQnylHdjCy7z36jKWwHV9fzgClkzCS5C3Z02ctm7pAECiA.eyJpc3MiOiJUcmVhc3VyZUJvYXQiLCJzdWIiOiJIb3J0aWdhdGUiLCJpYXQiOjE3MDQ4MjY1MDIsImp0aSI6IlpRekFvYk1vV0VUOHRVUGI4SkNza2cifQ.eyJhbGciOiJIUzUxMiJ9/240.0.7.1.1.3.39.3.3.1

PS: außerhalb der EU kann der Wirkstoff je nach Land eingesetzt und die Ware importiert werden. Nicht überall auf der Welt gibt es die hohen Anforderungen, wie sie in der EU und speziell Deutschland gelten.
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Nox

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #8 am: 14. Januar 2024, 10:39:44 »

Na das ist ja mal wieder prima: Bei uns verboten, aber lustig importiert. Oder auch nicht, ich finde zur Zeit praktisch keine Frühlingszwiebeln in den Geschäften, vielleicht liegt es daran ?
Thuja, Dein Link führt mich nur zum Portal, als Aussenstehender kommt man an den Artikel nicht heran.
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thuja thujon

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #9 am: 14. Januar 2024, 10:55:11 »

Danke für den Hinweis. Da klappt mal wieder der Link zum pdf nicht, also hier die Seite und auf jetzt lesen klicken. Abonnent muss man nicht sein, der Artikel ist frei.
https://www.hortigate.de/publikation/96984/Pflanzenschutz-konkret/

Frühlingszwiebeln: hier sind die überwinternden jetzt noch recht klein, mal schauen ob es Schäden gibts durch den Kahlfrost. Meist sind nur die Spitzen braun, dann kann man diese abschlegeln und Dünger geben, sie Pflanzen treiben dann meist sauber weiter. Die nächsten Sätze müssen erst noch gesät werden, aktuell ists noch zu früh dazu und der Boden gefroren. Vor Februar ist da also nichts zu erwarten.
Ja, und Spanien kann wohl die Mengen nicht liefern und dann ist die Nachfrage aktuell wohl auch nicht die beste, kommt erst wieder im März wenn die Leute merken die Tage werden länger und dann bekommt man die zusammen mit Radieschen und Salaten aus den Händen gerissen. Also auch im Lebensmitteleinzelhandel fängt die Saison immer früher an. Deshalb würde es mich nicht wundern, wenn hier in der Pfalz gerade einer dabei ist, die ersten Salate ins GH zu pflanzen.
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thuja thujon

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Re: Chemischer Pflanzenschutz
« Antwort #10 am: 16. Februar 2024, 13:22:26 »

Ein weiterer Beitrag zum chemischen Pflanzenschutz könnte RNA sein. Da forscht man jetzt seit rund 10 Jahren dran.
Dieses Jahr soll es unter Leitung vom JKI einen Feldversuch geben, gegen Grüne Pfirsichblattlaus in Zuckerrüben.
Im GH wurde ein Wirkungsgrad von 70% ermittelt.
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2024/januar-2024/gezielte-schaedlingskontrolle-mit-rna-spray.html

Vorteil der RNA ist, das es nicht chemisch-synthetisch ist, sondern nur chemisch. Also ein Naturstoff. Damit ist es für Bio zulässig.
Biologischer Pflanzenschutz ist es nicht, weil der lebende Organismen einsetzt.

Es bleibt jedenfalls spannend, wie weit der Wirkungsgrad im Freiland absinkt und ob RNA-Moleküle den Zulassungsprozess bestehen können.
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