Jaaa! Hat auch was Philosophisches: Ein letztes, kraftvolles Aufbäumen vor dem Ende... Triumphierend strecken sie ihre Blüten in die letzten Herbstsonnenstrahlen und bilden fast trotzig immer noch neue Knospen: N o c h hat die Kälte nicht gewonnen,
n o c h glitzern Florfliegen im Dunst, n o c h geht das Wachsen weiter...
Besonders schöne Erinnerungen aus den letzten Tagen (in flüchtigen Momenten beim kurz-von-der-Arbeit-Hochgucken wahrgenommen):
Ein Schnee-Eule-Blütenbüschel vor einer dunkelblauen Aster, Gruß an Labenz-Blüten vor prallen, schwarzen Holunderblütenbüscheln, Winchester Cathedral neben Eisenhut, ätherische Heritage-Petalen von der Abendsonne durchleuchtet, der Blush Noisette Hochstamm in voller Blüte vor gebirgigen, wilden Herbstwolken....
Es ist so ein spürbarer Lebensswille, der sich da äußert. Nahéma zum Beispiel, schon lange nicht mehr ausgeschnitten, damit sie endlich mal Ruhe zur Erholung findet, blüht an neuen Trieben immer noch und immer weiter. Bei manchen hab ich immer Sorge, daß sie sich zu sehr erschöpfen, aber sie tun es nie
Und die Knospen, die viele der Zurückgeschnittenen jetzt noch an weichen, jungen Trieben treiben: Soviel Hoffnung und Vertrauen auf weiterhin gnädiges Wetter und Schicksal, daß man nur staunen kann...Und versuchen, soviel wie möglich davon für´s eigene Leben zu lernen.