Hallo,
das Thema hat Troll13 im Forum Pflanzengesundheit längst begonnen. Evi (alias Faulpelz) auch. Aber dort, im Buchspilz-Faden, gibt es bisher nur "stückwerkige" Weiterführungen, die mir nicht recht weiterhelfen. Deshalb versuche ich hier einen Neustart – in der Hoffnung auf handfeste Informationen:
Ich weiß nicht, ob ich hiermit ein neues Thema eröffne?
Wenn die Angst vor Cylindrocladium (sicher berechtigt) so groß ist und viele Antworten hier darauf hinauslaufen, möglichst keinen Buchsbaum mehr zu pflanzen, was ist dann die Alternative für die Anhänger formaler Gartengestaltung und Formschnitt?
Mir fallen da spontan folgende Pflanzen ein:
Ilex crenata und -Sorten (Jap. Bergilex),
Taxus baccata und Sorten (Eibe),
Lonicera pileata und L. nitida Maigrün (Immergrüne Heckenkirsche),
Teucrium lucidrys (Edelgamander).
Wer hat Erfahrungen mit diesen Pflanzen als niedrige Einfassungspflanze und Formgehölz?
Was sind Eurer Meinung nach Vor- und Nachteile gegenüber Buchsbaum? Können sie ihn ersetzen?
Vielleicht hat ja jemand auch noch andere Vorschläge?…
Ich habe bisher keinen Buchs im Garten. Hauptsächlich, weil ich Nasenmenschin den Geruch mancher Buchssorten nicht abkann. Zudem, weil ich's lieber dschungelig (mit klammheimlicher strenger Kontrolle) mag als formal. Inzwischen wünsche ich mir aber ein paar formale Kontrapunkte zum Dschungel, vor allem mit Blick auf winterliche Struktur. Buchs meide ich vorerst, wg. Pilz (meine innig geliebten Sarcococcas, die auch infiziert werden könnten, will ich nicht gefährden). Welche Buchs-Alternativen eignen sich wofür?
Für Beeteinfassungen/ kleine Hecken habe ich schon ein paar Alternativen ausprobiert, die Troll noch nicht genannt hat:
– Lavendel: Geht in WHZ 7b gut, ganzjährig grün bis silbrig, ohne Frostschäden. Beansprucht freilich viel Platz. Lässt sich auch streng formal einsetzen, ich kenne kastenförmig geschnittene Hecken; sieht m. E. aber am schönsten aus, wenn man ihm seine halbkugelige Naturform lässt und nur zart nachkorrigiert.
– Origanum vulgare 'Thumble’s Variety'. Sehr robust, apartes gelbgrünes Laub. Leider im Winter weg. Und im Sommer, zur Blütezeit, arg hoch. Weitere Nachteile: Sät sich energisch aus. Und wächst auf Lehm sehr breit, "formal" ist da gar nix.
– Thymus vulgaris 'Compactus': grandios als ca. 20 cm hohe und breite Minihecke, auch ohne Schnitt "locker-formal". Mit Schnitt geht's auch streng formal, und mit dem Schnittgut kann man prima Saucen würzen
. Verlässlich satt immergrün. Auf Sandboden (ich hab' ihn da als Grabeinfassung gepflanzt) top, schön kompakte Fülle. Auf Lehm (Beetrand) aber sparrig-lümmelig; da muss man sehr dicht pflanzen, 7 Pflanzen/ lfd. Meter, um Hecken-Effekte hinzukriegen – das macht die Sache entweder teuer oder mühsam (Stecklinge ziehen/ erziehen).
– Sarcococca humilis, Buchs-Verwandte: schön als kleine Hecke in schattigen Bereichen, jedoch nicht fürs Formale geeignet. Wächst nämlich strubbelig, und strenger Schnitt würde die köstlich duftenden Winterblüten reduzieren. Wird auf Lehmboden zudem groß, ca. 70 cm hoch und breit (ich schneide kräftig direkt nach der Blüte, damit's bei max. 50 cm bleibt; kleiner geht partout nicht).
Was ich jetzt gerne wüsste:
Welche Buchs-Alternativ-Gehölze taugen für welche Licht- und Boden-Verhältnisse? Und in welchen Größen kann man mit mäßiger Schneiderei schlicht-geometrische Formen aus Nicht-Buchs-Gewächsen halten?
Danke für Tipps
& schöne Grüße
Querkopf
edit: Tippfehler im Pflanzennamen korrigiert