Ich habe ja leider keinen eigenen Garten, leide aber trotzdem sehr unter dem Platzmangel meiner 'Obstbauversuchsfläche' (Großmutters nichtbewohnter Garten in Fürstenberg).
800 Quadratmeter sind für Obstliebhaber einfach gar nichts! Und ein paar Blumen möchte man natürlich auch haben. Der elterliche Garten in Berlin platzt übrigens auch aus allen Nähten.
Meiner Meinung nach würde ein deutlich größerer Garten übrigens deutlich weniger Arbeit machen. Ganz einfach deshalb, weil im jetzigen Zustand sehr, sehr viel Zeit dafür draufgeht, Sträucher halbwegs handhabbar zu halten, Stauden voneinander zu trennen oder Platz für Blumenzwiebeln oder andere Pflanzen zu suchen. In einem größeren Garten müßte ich die Blutpflaume und die Quitte einfach nicht verstümmeln, damit sie unter 5-6 Meter bleiben. Rittersporn würde einfach in mittelgroßen Gruppen an vierschiedene Flecken gepflanzt (wo er gedeiht ist gut, wo nicht wird etwas anders gesetzt), statt zwei bis drei Einzelpflanzen zu hätscheln und jedes Jahr aufs neue zu suchen. Statt den Bambus immer wieder zusammenzubinden dürfte er einfach sein ausladendes, aber schönes Wuchsbild entfalten.
Für einen Ziergarten (hauptsächlich) wie den meiner Mutter halte ich 1000 Quadratmeter für angemessen. Ich glaube, der würde nur halb so viel Zeit erfordern wie der jetzige 500 Quadratmeter-Garten.
Ich selber hätte gerne mindestens 5000 Quadratmeter. Bin wohl ein ziemlicher Sammler, aber ganz 'wahllos' würde ich mich nicht nennen. Wenn mich eine Pflanze interessiert, dann will ich immer möglichst viele Sorten (manchmal auch Arten) haben. Ein einzelner Rittersporn z.B. ist schön. Das ist es aber auch schon. Man geht hin und denkt 'schöne blaue Blume'. Bei mehreren Sorten sieht man sehr viel mehr Detail, genießt verschiedene Farbtöne und profitiert von leicht unterschiedlichen Blühzeiten.
Bei Passionsblumen ist jede einzelne Blüte wunderbar, aber bei mehren Arten kann man auch noch eigene Kreuzungsversuche unternehmen. Und da die meisten Arten nicht das ganze Jahr über blühen braucht es schon mehrere, um immer welche betrachten zu können.
Brombeeren für sich schmecken schon gut. Aber wie gut? Und ist der Geschmack deshalb etwas fader als in Kindheitserinnerungen, weil die Sorte nichts taugt oder weil der Boden anders ist? Um das zu beantworten braucht man mehrere Sorten. Außerdem soll die Fruchtbarkeit auch bei selbstfruchtbaren Obstarten durch Kreuzbestäubung besser sein. Der ständige Vergleich verschiedener Sorten schärft auch hier die Wahrnehmung und damit den Genuß.
Tja, und wenn man dann noch gerne solche Sachen wie verschiedene Eßkastanienarten und -sorten hätte...
... oder gerne eine eigene kleine Sanddornplantage pflanzen würde, die sehr viel Sonne braucht...
Wenn wirklich 'zuviel' Platz da wäre, dann würde ich halt meine eigenen Zuchtprogramme für Walnüsse, Eßkastanien, Pawpaw oder Quitten auflegen.