Dieser Link zur Zusammenfassung der Studie funzt besser als der oben angeführte.
Die betreffenden Inhaltstoffe, die sogenannten Acetogenine, sind schon lange bekannt. Ihnen wird eine Reihe von Wirkungen nachgesagt oder zugeschrieben, von denen nur wenige gut belegt sind.
Wenn man nach "Acetogenins" und "Parkinson" googelt oder in Datenbanken sucht, kommen ziemlich viele Treffer.
Interessant ist z. B. der hier:
Quantification of acetogenins in Annona muricata linked to atypical parkinsonism in guadeloupe.Annona ist eine tropische Verwandte des Papau aus derselben Pflanzenfamilie (Annonaceae).
Zitat aus der Zusammenfassung des Artikels:
"An average fruit is estimated to contain about 15 mg of annonacin... As an indication of its potential toxicity, an adult who consumes one fruit ... a day is estimated to ingest over 1 year the amount of annonacin that induced brain lesions in rats receiving purified annonacin by intravenous infusion."
Wenn man ein Jahr lang täglich eine derartige Frucht isst, hat man die Menge, die bei einer Ratte Schädigungen im Gehirn verursacht (zu den Schäden, so genannte Taupoathie", siehe den Link unten), wenn man den Ratten diese Menge in die Blutbahn spritzt, also unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts verabreicht.
Das ist ein Hinweis auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Fruchtverzehr und atypischem Parkinsonismus in den Ländern, in denen solche Früchte von Annonaceae häufig und in nicht bloß geringer Menge gegessen werden.
Die Wirkung könnte etwas mit einer hemmenden Wirkung auf bestimmte Stoffwechselvorgänge in den Mitochondrien, den "Kraftwerken" der Zelle, zu tun haben. Von solchen Wirkungen ist oft das Nervensystem besonders betroffen, weil dort die konstante Energieversorgung besonders wichtig ist.
Hier ein wenig Hintergrund (in "Fachchinesisch").
Ergänzung: Zitat aus dem "Fachchinesischem":
Champy et al... estimated that an adult who consumes one fruit ... a day during a whole year, would have consumed a cumulative dose/kg (106 mg/kg) equivalent to the dose administrated to the rats (3,8 mg/kg/day) [die Ratten wurden 30 Tage lang behandelt].
Wie hoch der Gehalt von Acetogeninen in Papaufrüchten ist, dazu hab ich auf die Schnelle nichts Verlässliches gefunden.
Für hiesige Verhältnisse, wo Papau ein paar Tage im Jahr auf dem Speisezettel steht, sehe ich da erstmal keinen Grund für Alarm.