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|13|4|Ich hatte eben einen Kundenwunsch nach Bambus, der jedes Jahr blüht. (Staudo)

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Autor Thema: Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen  (Gelesen 13765 mal)

callis

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #15 am: 23. November 2009, 22:34:55 »

Zitat
Ich frage mich (selbst leicht farbenblind), wozu eine sehr hohe Genauigkeit von Blütenfarbenbeschreibungen tatsächlich benötigt wird.

Abgesehen davon, dass Züchter bei der Registrierung ihrer Sorten eine möglichst genaue Farbbeschreibung angeben müssen, halte ich diese Angaben auch in Pflanzenkatalogen für sehr wünschenswert. Fotos auf Webseiten können trügen. Die schlichte Angabe 'rot' oder 'blau' oder 'lila' genügt nicht, wenn jemand Pflanzen schön kombinieren möchte.
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Günther

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #16 am: 23. November 2009, 22:40:26 »

Und eine Angabe wie "RAL xyz" ist auch sinnlos.
Frisch aufgeblüht, voll erblüht, vor dem Verblühen, Boden sauer, Boden alkalisch, trockene oder feuchte Lage, und so weiter - immer etwas andere Farben.
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raiSCH

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #17 am: 23. November 2009, 22:41:17 »

@biotekt: Ich glaube auch, dass diese Hilfsmittel mehr als ausreichend sind.

Ein Faktor ist übrigens noch nicht angesprochen worden, der aber bei vielen Blüten sicher eine Rolle spielt: die Oberflächenstruktur, in der die Farbpigmente liegen. Schwierig wird es bei Fällen von polarisiertem Licht - jeder kennt das von Schmetterlingsflügeln oder von unseren Euro-Banknoten: je nach Betrachtungswinkel und Lichteinfall ergibt sich eine andere Farbe bzw. ein anderes Bild. Auch die oben erwähnten Farbtafeln bringen ganz andere Farben, wenn man sie farblos lackiert oder mit einer transparenten Folie belegt (jeder weiß das, wenn er matte Farben mit den gleichen glänzenden kombinieren möchte).
« Letzte Änderung: 23. November 2009, 22:44:09 von raiSCH »
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max.

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #18 am: 23. November 2009, 22:45:04 »

@günther,
außerdem gibt es keine farbmusterkarten, die die wirkung von lasierenden farbe zeigen, die bei blüten so häufig ist.
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daphne

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #19 am: 23. November 2009, 22:51:05 »

Bei der Staudensichtung verwenden sie auch die RHS-Farben. Damit kann der Farbton zumindest ganz gut eingegrenzt werden, und nicht violett als blau bezeichnet werden - was sehr oft vorkommt. Die Farben auch noch nach Tageszeit, Wetter, Blütenreife etc. zu differenzieren wäre eine Lebensaufgabe...
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Günther

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #20 am: 23. November 2009, 22:51:47 »

@ max

Auch dieses.
Solche Strukturfarben und Oberflächeneffekte sind auch fotografisch kaum bis gar nicht wiederzugeben.

(Bezug ergänzt)
« Letzte Änderung: 23. November 2009, 22:52:41 von Günther »
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callis

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #21 am: 23. November 2009, 23:16:38 »

Zitat
Bei der Staudensichtung verwenden sie auch die RHS-Farben
Das ist bei Eingeweihten sicher auch die präziseste Methode. Aber die meisten Pflanzenliebhaber werden keine RHS Colour Chart haben. Deshalb wäre ihnen da mit solchen Angaben in Katalogen wenig gedient.

Die frühen Taglilienzüchtungen bis 1953 einschließlich erhielten bei der Registrierung noch diese Farbeintragungen aus der Color Chart der RHS. Aber was hat ein womöglich auch noch des Englischen unkundiger Laie davon, wenn er bei der schönen alten Crimson Pirate von 1951 die Farbangabe RM2-S liest oder bei der mir unbekannten Ace of Spades von 1953 ORD/OL3-S?
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Biotekt

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #22 am: 23. November 2009, 23:31:31 »


Abgesehen davon, dass Züchter bei der Registrierung ihrer Sorten eine möglichst genaue Farbbeschreibung angeben müssen, halte ich diese Angaben auch in Pflanzenkatalogen für sehr wünschenswert. Fotos auf Webseiten können trügen.

Natürlich verfälschen (mehrfach übertragene) Fotos, aber bei ein wenig Sorgfalt sind sie jeder verbalen Farbbeschreibung, die nicht auf einem anerkannten Farbschema fußt, überlegen.

Zitat
Die schlichte Angabe 'rot' oder 'blau' oder 'lila' genügt nicht, wenn jemand Pflanzen schön kombinieren möchte.

Eben das spricht doch dafür, sich auf ein gutes, gängiges Farbschema zu verständigen. Ich empfehle nochmals NCS. Unter einer schematisierten und damit nachvollziehbaren NCS-Nummer (ggf. auch mehreren) kann ich mir sehr viel konketer vorstellen wie eine Farbe aussieht, als durch "blumige" Beschreibungen.

Nachtrag: ... und da sich Farbnummern auch umrechnen lassen, kann ich z.B. mit einer NCS-Farbbezeichnung die entsprechende RGB oder CMYK-Farbe auf meinem Bildschirm anzeigen und ein Foto auf halbwegs zutreffende Farbwiedergabe prüfen. Im Vergleich dazu ist eine "gefühlsmäßige" verbale Farbbeschreibung eher "Geschwätz".
« Letzte Änderung: 23. November 2009, 23:37:44 von biotekt »
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raiSCH

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #23 am: 23. November 2009, 23:37:09 »

Also gerade für die Kombination würde ich mich weder auf eine Farbtafel noch auf Farbfotos verlassen - hier ist das lebende Objekt die einzig richtioge Möglichkeit. einfach die Töpfe mit den zu kombinierenden pflanzen (in der Gärtnerei oder daheim) nebeneinander stellen oder abgeschnittene Stängel nebeneinander legen (eher nicht in der Gärtnerei...)!.
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Biotekt

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #24 am: 23. November 2009, 23:40:26 »

Also gerade für die Kombination würde ich mich weder auf eine Farbtafel noch auf Farbfotos verlassen - hier ist das lebende Objekt die einzig richtioge Möglichkeit. einfach die Töpfe mit den zu kombinierenden pflanzen (in der Gärtnerei oder daheim) nebeneinander stellen oder abgeschnittene Stängel nebeneinander legen (eher nicht in der Gärtnerei...)!.

Aber besser nicht forografieren und Jahre später mit dem tatsächlichen Ergebnis im eigenen Garten vergleichen ;)
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Günther

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #25 am: 23. November 2009, 23:44:44 »

Wenn ich eine heikle Farbkombination nur anhand einer, noch so blumigen, Beschreibung, einer Farbkartennummer, oder eines Katalogbildes mache, dann geht das sehr wahrscheinlich in die Hosen.
Abhilfe?
Experiment - Versuch und Irrtum, ist aufwendig und teuer. Oder auf zu heikle Kombinationen verzichten. Geht viel besser.
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Lisa15

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #26 am: 23. November 2009, 23:59:06 »

Na ja - ich will Euch die Illusion jetzt nicht nehmen - aber.... seien wir mal ehrlich.... wer Hems oder Irise oder andere farbintensive Pflanzen liebt, hat in der Regel mehr als nur eine Pflanze davon im Garten. Meistens sind es über 5 oder über 10 oder über 50 oder gar mehr als 100 Stück. Und diese werden nicht selten zusammen gepflanzt oder zumindest auf ein gemeinsames Beet. Die Vielfalt der Hems-Farben läßt eine farblich akkurat passende Nachbarschaft kaum zu. Bei den Irisen ist es ähnlich. Die Frage stellte sich heute zwischen mir und Callis in einem Hems-Thread. Wir sinnierten über die Töne "Melone" und "Apricot" - bzw. inwiefern diese dem Grundton Orange zugehörig sind. Für jemand, der ein orange-farbiges Beet anlegen möchte, reicht die Angabe "Melone" bzw. "Apricot" völlig aus, um zu entscheiden, ob sie paßt oder nicht.

Anders verhält es sich z.B. mit einem bestimmten Blau-Ton eines Rittersporns. Nicht jeder Blau-Ton paßt z.B. zu einer knall-roten Monarda oder?

Was ist der Unterschied zwischen Hellblau, Lichtblau und Himmelblau? De facto keiner, den das Auge differiert wahrnehmen kann. Die Bezeichnung suggeriert lediglich, dass der Blau-Ton recht verwaschen ist und dass er nicht ins violette kippt. Also ist es relativ egal, ob die Pflanze als "lichtblau" oder "himmelblau" blühend angegeben wird - ich kann mit dieser Angabe recht viel anfangen.

Bei der Farbgestaltung im häuslichen Bereich würde ich hingegen grundsätzlich auf Farbkarten zurückgreifen oder zumindest auf die RGB- oder CMYK-Prozentsätze.
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raiSCH

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #27 am: 24. November 2009, 00:03:37 »

Die Einwände bezüglich Klima, Heereshöhe (UV-Anteil) und pH-Wert des Bodens usw. muss man aber schon ernst nehmen, sie können Farbkarten-Angaben ziemlich desavouieren.
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raiSCH

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #28 am: 24. November 2009, 00:15:26 »

Noch eins: Gerade die Farbe Blau (Symbol der Romantik, Thema eines berühmten Foerster-Buches) ist wohl die seltenste im Pflanzenreich - so gut wie immer ist ein Rotanteil enthalten. Und blau ist Blau auch nur mittags im Hochsommer.,bei trübem Licht oder am stärksten in der berühmten "blauen Stunde" kurz vor und kurz nach Sonnenuntergang: "blaue" Phloxe wie 'Blue Paradise' sind nur zu dieser Zeit einigermaßen blau...
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Biotekt

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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
« Antwort #29 am: 24. November 2009, 00:33:19 »

Die Einwände bezüglich Klima, Heereshöhe (UV-Anteil) und pH-Wert des Bodens usw. muss man aber schon ernst nehmen, sie können Farbkarten-Angaben ziemlich desavouieren.

Natürlich. Überall bewirken Umgebungsparameter eine "Verfälschung" von Eigenschaften. Wasser kocht in den Alpen auch nicht erst bei 100 C, Tetrapacks sind im friesländischen Frühjahr eckiger als auf der sommerlichen Sierra Nevada, mannsgroße Vietnamesen sind meist kleiner geraten, als mannsgroße Mitteleuropäer und auch ein bißchen mehr oder weniger Eisen im Boden beeinflusst auch so manche Blatt- oder Blütenfarbe.
All das spricht für Genauigkeit bei Beschreibungen nicht nur der momentanen Sache selbst, sondern auch der äußeren Umstände und natürlich für Verwendung allgemein gültiger Maßstäbe (Z.B. Angabe der Körpergröße in cm). Sofern es relevant ist, sollte auf wahrscheinliche standortabhängige Veränderungen hingewiesen werden - z.B. auf den meist geringeren Schwarzanteil von dunkleren Blütenfarben unter geringerer UV-Strahlung.
« Letzte Änderung: 24. November 2009, 00:34:00 von biotekt »
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