Ah. Mein Thema.
In dieser Datenbank lässt sich vieles finden. Leider nur auf Englisch und mit gewöhnungsbedürftiger Oberfläche.
Wer Zeit und Muse hat, kann sich ja mal damit befassen:
http://www.ibiblio.org/pfaf/D_search.htmlWas den Selbstversorgergarten angeht, sollte man überlegen, ob man echte Selbstversorgung anstrebt, oder ob man hauptsächlich seinen Bedarf an salat crops (Geringe Kaloriendichte, dafür Vitamine, Mineralstoffe etc.) abdecken will.
Echte Selbstversorgung setzt die Erzeugung von Nahrungsmitteln mit hoher Energiedichte (Getreide, Bohnen, einige Arten von Wurzeln und "Knollen", tierische Nahrungsmittel) voraus. Das ist in so einem 2wartungsarmen Waldgarten" nur sehr eingeschränkt möglich. Nüsse und Topinambur gehören zu den Ausnahmen. Ich kenne aber niemanden, der seine Ernährung ernsthaft auf Topinambur stützt. Die Pflanze wird doch hierzulande nur als gelegentlicher Küchengag verwendet. Und selbst davon müsste man ca. 3 kg am Tag verdrücken, um den Bedarf eines arbeitenden Erwachsenen zu decken.
Beim Grünzugbedarf sieht es besser aus. Aber auch da sollte man ehrlích zu sich selbst sein. Wie viel Zeit braucht ich, um eine z.B. 1 kg Wildkräutersalat zu sammeln, zu putzen und anzurichten?
Kann ich mit dem gleichen Arbeitszeitaufwand nicht ein paar Salatköpfe ziehen und zubereiten?
Ich kenne viele Leute, die Wildkräuter nutzen. Meist als Gewürz, Deko, Beilage, wenn sie Lust haben, auch mal eine ganze Schüssel voll Salat.
Aber kennt ihr jemanden, der damit einen wirklich nennenswerten Teil seiner Ernährung bestreitet?
Für die Abwechslung in der Küche sind solche Pflanzen sinnvoll, den Schwerpunkt wird man bei ernsthaften Selbstversorgungsabsichten auf Kulturpflanzen legen.
Obstbäume kann man auch ohne Schnitt kultivieren. Der Ertrag ist geringer, die Früchte minderwertiger, die Ernte aufwändiger. Das zusammen frisst die paar Minuten Ersparnis für den Schnitt schnell wieder auf. Wer viel Fläche hat, sich nur das Beste vom Baum holt und den Rest z.B. seinen Nutztieren überlässt, der kann natürlich anders rechnen.
Pflanzen wie die Melde etc. die sich in Gemüsebeeten freudig selbst aussäen, haben gegen eine Grasdecke keine Chance. Die verschwinden ohne Bodenbearbeitung sehr schnell aus dem Garten. Wenn ich nicht graben will, oder keine Nutztiere habe, die das für mich erledigen, dann bleiben nur noch Stauden, die dem Gras zumindest einige Jahre widerstehen können. Da wird die Auswahl klein.
Einige Rubus-Arten wie Brombeeren etc. breiten sich ohne Pflege aus wie eine Seuche und übernehmen den ganzen Garten.
Auch dafür gibt es Lösungen. Habe kürzlich was Nettes aus Australien gesehen:
Der hat 2 robuste Ölfässer genommen, Boden und Deckel raus, die Fässer aufeinander geschweißt, eine Brombeere eingepflanzt und die Fässer darüber gestellt (einige ca. eingegraben, damit sie nicht umfallen).
Die Brombeere ist oben aus dem Fässerturm herausgewachsen.
Schafe auf der Fläche verhindern, dass sich die Triebe der Brombeere auf den Boden absenken, oder dass sich Wurzeltriebe neben den Fässern bilden.
Alles unterhalb einer angenehmen Pflückhöhe wird den Tieren abgefressen.
Das Ding sah aus wie ein kleiner Baum. Geschnitten wird nicht. Soll 35 kg (!) Früchte pro Jahr bringen. Mit unseren Sorten und unserer Vegetationsperiode wird das nicht zu erreichen sind, ein schöner Ertrag ist aber bestimmt drin.