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Titel Wilde Wiesen
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Autor Thema: mein neuestes antiquarisches Gartenbuch  (Gelesen 89941 mal)

fars

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #45 am: 02. Februar 2010, 08:51:20 »

vermutlich vorrangig durch hunger, tod, vernichtung - und veränderte prioritätensetzungen in der folge. :P

Da dieser Sortenuntergang auch in Ländern ohne dramatische Kriegsschäden erfolgte, vermute ich eher wirtschaftliche Gründe.
Aus meiner zweifellos schmalen Perspektive: Aurikel waren schon recht früh "aus der Mode". Das berühmte Seidelsche Rhododendron-Sortiment litt unter Generationenwechsel und wirtschaftlichem Niedergang. Wie war es bei Foersters?
Berühmte englische Baumschulen und Staudengärtnereien waren irgendwann nicht mehr wettbewerbsfähig.
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fars

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #46 am: 02. Februar 2010, 09:05:07 »

In dem wunderbaren Buch Pflanzenschätze aus alten Gärten werden auch nicht die Kriege bzw. die Kriegsfolgen als wesentliche Ursache für den Untergang oder die Bedrohung von Sorten angeführt, sondern Schwierigkeiten bei der Anzucht und auch ein Sortenüberfluss. K. Foerster wird so zitiert: "Das Halbgute ist schwerer los zu werden als das ganz Schlechte; das halb- und dreiviertel Gute bildet das riesige Dickicht, aus dem man die Kleinodien herausholen muss."

Welcher Züchter kann es sich noch erlauben, wenig nachgefragte Pflanzen zu erhalten? Das sind dann die wenigen Raritäten-Gärtnereien.

« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 15:21:39 von Nina »
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sarastro

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #47 am: 02. Februar 2010, 09:17:35 »

Du sagscht es iiiberrdeitlich. ::)
Auch unsereins muss sehen, dass ihn die Zeit nicht straft.

Deswegen beharre ich trotzdem auf meinem "konservativen" Standpunkt, dass Gartenbauschüler jeglicher Coleure Begonia rex oder eine Schusterpalme kennen sollten. Erstere ist aus der Versenkung heraus wieder in Mode gekommen. Zweitere war schon immer da und ist wirtschaftlich unbedeutend.

Niemand spricht davon, ganze Sortimente auswendig zu lernen, das ist doch Quatsch. Dieses ständige Repetieren nützt der Menschheit nichts. Aber sich einen allgemeinen Überblick über die Pflanzenvielfalt zu verschaffen, dies kann verlangt werden. Und wenn ein Gärtnermeister eine Buche nicht von einem Ahorn unterscheiden kann, so hat er seinen Titel verwirkt.

Ich habe es vor Jahren in diesem Zusammenhang schon einmal geschrieben und jetzt sind wir wieder bei den antiquaren Büchern:
Meine Großmutter war auf der Gartenbauschule in Bad Godesberg. Ich besitze noch ihre alten Schulbücher und ihre Notizen. Nicht dass dies heute unbedingt zeitgemäß erscheint, aber was die damals bezüglich gärtnerischer Grundkenntnisse bzw. Pflanzenkenntnisse wissen mussten, da kann sich heutzutage manch G'studierter dahinter verstecken, von den heutigen Staudengärtner ganz abgesehen.





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fars

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #48 am: 02. Februar 2010, 09:26:12 »

Ganz so desaströs ist die Situation offenbar nicht. In vielen Schulen gibt es inzwischen Schulgärten. Ob dort in deinem Sinn unterrichtet wird, wage ich zu bezweifeln. Aber möglicherweise ist damit ein "Samenkorn" gelegt, das irgendwann einmal keimt.

In einer Welt, in der fast alles supermarktmäßig verfügbar ist, lässt das Wissensbedürfnis nach dem Ursprung nach.
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sarastro

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #49 am: 02. Februar 2010, 09:42:07 »

Genau dahin driftete die Tendenz nach Jahren.

Entweder entwickeln sich Schüler und Lehrplan "am Markt vorbei" oder wir nutzen die Chance und heben sich durch Pflanzenkenntnisse, gekoppelt mit fundierter Beratung von den Supermärkten ab. Damit wir auch in Zukunft uns wenigstens noch 20 % Käufersegment erhalten. :( ;) :o

Übrigens hat Prof. Dr. Peter Kiermeier in der 2. Ausgabe der Gartenpraxis 1975 schon damals ganz ähnlich auf das Desaster mit den Pflanzenkenntnissen und der Entwicklung in den Fachbetrieben hingewiesen.
« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 09:42:56 von sarastro »
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zwerggarten

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #50 am: 02. Februar 2010, 11:16:34 »

das fällt mir auch immer auf: die warnungen vor dem untergang aller kultur, immer wieder, alle paar jahre. wenn das alles so stimmte, dürfte sich unser wissen und unser verständnis im vergleich zu den großkopfigen altvorderen weit unten im negativen bereich befinden...
« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 12:24:44 von zwerggarten »
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sarastro

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #51 am: 02. Februar 2010, 11:54:27 »

unser Wissen verdoppelt sich alle 5 Jahre, stimmt's? Das besagt aber nicht, dass besonders das Allgemeinwissen in manchen Bereichen "ein wenig" brach liegt. Wie lautet doch wieder der Spruch mit dem breit gestreuten Halbwissen? ::) Deswegen sieht doch noch lange niemand die Kultur untergehen.

Hier gibt's die Millionenshow, wie in D auch. Die Leute schleudert es am meisten bei den Fragen aus der Geschichte, der Geografie und der Biologie. Spricht für mich Bände. Lauter Fachidioten. Mich dagegen regelmäßig bei Schauspielern, Promies, Models und Movies, da habe ich keinen blassen Dunst, weil mich das absolut nicht interessiert. Lernt man aber auch nicht in der Schule.

Heute hat sich das gärtnerische Wissen verlagert, die Ansprüche haben sich geändert. Andere Prioriäten wurden deswegen zu Recht gesetzt.

Nichtdestotrotz hapert es bei einer allgemeinen Pflanzenkenntnis, nicht nur bei den Gärtnern, sondern auch in der Bevölkerung. Und dies fängt bereits in der Volksschule an. Weil die Lehrer da keinen Bock darauf haben, ist nicht zeitgemäß, wird deswegen nicht im Lehrplan verankert, ist ja außerdem nicht cool, ist nicht gesellschaftskonform und was weiß ich noch alles....
« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 11:59:54 von sarastro »
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pearl

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #52 am: 02. Februar 2010, 13:02:58 »

um den Klagen über unsere Gartenkultur und dem Spekulieren über die Ursachen ihres Niedergangs, ausgelöst und aufgezeigt am Beispiel des gefüllten weißen Leberblümchens etwas konkretes entgegenzusetzen:

Karl Foerster, Staudenkatalog zugleich ein Wegweiser durch das Staudenreich von 1928/1929:

Seite 45: Gefüllte Hepatica im Jahre 1928 nicht abgebbar.

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sarastro

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #53 am: 02. Februar 2010, 13:36:05 »

Na, der hat sich in erster Linie mit Delphinium, Helenium und Phlox verdient gemacht. Mit so "Futzelkram" haben die Foersterianer sich nicht abgegeben, bei aller Ehre! Da musst du schon bei Wocke oder Sündermann schauen.
« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 13:36:35 von sarastro »
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pearl

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #54 am: 02. Februar 2010, 13:47:27 »

welch bizarre Vorstellung! ;D Ich möchte nicht bei Karl Foerster bestellen! ;D

Ich kam auf das gefüllte weiße Leberblümchen, weil ich Steingarten der sieben Jahreszeiten geschickt bekommen hatte. Die Ausgabe im Neumann Verlag ist vermutlich aus den 60er Jahren.

Karl Foerster kultivierte sie also in der Zwischenkriegszeit und auch in der DDR Zeit.

Das gefüllte rote ist in Mengen verbreitet gewesen noch um die Jahrhundertwende. Heute sehr viel seltener.

« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 15:20:04 von Nina »
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fars

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #55 am: 02. Februar 2010, 14:31:54 »

Ha, das habe ich auch antiquarisch erstanden. Leider keine Jahresangabe. Aber derselbe Verlag.
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*Falk*

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #56 am: 02. Februar 2010, 14:53:25 »

Im Nachdruck "Das große Herbarium des Basilius Besler von 1613" sind insgesamt 4 Leberblümchen aufgeführt, eins davon blau voll gefüllt. Die anderen in weiß, rosa und blau.
Ich bin beeindruckt von der Vielfalt der Pflanzenformen in diesem Buch von 1613, alles hätte ich erwartet, nur das nicht!

Der Garten von Eichstätt
« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 15:29:52 von Upico »
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sarastro

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #57 am: 02. Februar 2010, 15:13:04 »

Im Hortus Eystettensis sind noch so manche Schätze abgebildet, wo man 300 Jahre später nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Auch was Rosen und Nelken anbelangt!

Im Steingarten der sieben Jahreszeiten wurde davon geschrieben, das ist richtig. Aber auch zu Zeiten K.F. waren sie schon selten, da sind wir heute schon wesentlich besser dran, dank einigen Plantsmen.

Ein alter Gärtner, der über 90 wurde und kürzlich verstarb, erzählte mir vor vielen Jahren, dass sein Vater sich an seine Kindheit erinnerte, wo gefülltblühende Aurikeln, gefüllte Hepatica und gefüllte Kissenprimeln als Einfassungspflanzen an Herrschaftssitzen sehr usus waren.

Heute müssen für diesen Zweck ungefüllte Bergenien herhalten.
« Letzte Änderung: 02. Februar 2010, 15:19:23 von Nina »
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pearl

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #58 am: 02. Februar 2010, 16:07:06 »

genau davon hatte ich ja geschrieben. So lautet auch die Anleitung in Der Jugend Gartenbuch! Gefüllte Kissenprimeln sind im Steingarten der Sieben Jahreszeiten ebenfalls vertreten. Es müssen damals langlebigere Sorten gewesen sein.
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sarastro

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Re:mein neuestes antiquarisches Gartenbuch
« Antwort #59 am: 02. Februar 2010, 16:35:38 »

... und man war öfters im Garten. ::)
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