Puh, ich bin wirklich heilfroh meine beiden Cyclamen bereits vor 9 Jahren bei Kayser und Siebert gekauft zu haben. Ich hoffe, dass ein Frevel nicht stattgefunden hat und wenn, dann verjährt ist. Die Cyclamen gehörten zu der ersten Bestellung, welche ich für meinen Garten aufgegeben habe. Von all den Schätzchen leben heute noch die Nepeta faassenii, das Eriophyllum lanatum und der Ceratostigma plumbagiones.
Aber zum Thema und zu Euren Vorschlägen.
Ich glaube nicht, dass Pulmonaria bei mir gedeihen würde, ich habe gelesen, dass sie lehmigen Boden braucht, den kann ich ihr an dieser Stelle nicht bieten.
Hellboren sind mir in diesem Beet schon 6 Stück verendet, H. foetidus, H. niger und H. orientalis. An anderer Stelle im Garten gedeihen sie, aber hier mag ich es nicht mehr versuchen.
Türkenbundlilien waren ein teures Fiasko. Im ersten Jahr mickrige Stängel im zweiten Jahr Exodus.
An Daphne habe ich schon oft gedacht. Aber wegen der Giftigkeit vermieden. Ich werde noch einmal darüber nachdenken.
Farne, insbesondere Wurmfarn, wachsen bei mir wild und in Massen. Ich habe zur Zeit 3 Horste getopft, wel sie mir im Wege waren. Farne geben gute Struktur und ich bin schon fast überzeugt.
Digitalis samt sich hier immer gut aus. Man kann sich aber nicht darauf verlassen.
Ich beschreibe Euch mal das wilde Sammelsurium, welches in dem Beet herrscht:
Da sind einmal 4 m² Hemerocallis fulva. Nach der Blüte im Juni habe ich für 2 Monate an dieser Stelle 4m² verwelktes Laub.
Dann einige Horste verwilderter Iris Barbata Eliator in hellgelb.
Weiterhin zur Begrenzung am unteren Rand des Beetes in Streifen Stachy byzantina. Ihr könnt Euch vorstellen, wie hübsch die unscheinbaren aber violetten Blüten zu der orangebraunen Hemerocallis aussehen. Der Stachys könnte bleiben.
Ganz furchtbar finde ich auch die Convallaria, welche durch das Beet mäandern. Im April sind sie ja ganz nett, obwohl mich da schon die Struktur des Laubes zwischen dem Stachys stört, aber danach für Ewigkeiten gelbverwelktes Laub.
Da sind noch zahlreiche wild ausgesamte Aquilegia vulgaris überwiegend in sehr dunklen Violetttönen, zu gleicher Zeit blüht dort nichts anderes.
Und es fristen zwei Pulsatilla vulgaris ihr Leben, sie werden nicht höher und nicht fröher.
Aber der Eranthis scheint sich wohl zu fühlen, ich finde jedes Frühjahr neue Sämlinge.
Wie überall wuchert auch hier das Cerastium, stört aber nicht sehr.
Am westlichen Rand im Schlagschatten einer Mauer wachsen seit kurzem Bergenien als zuverlässige Gierschkonkurrenz.
Zu den Zwiebelpflanzen, die Muscaris wachsen sehr dicht und nach der Blüte deckt das einziehende Laub alles andere für lange Zeit zu und erstickt den Neueaustrieb. Am oberen Rand sind Hyazinthen und Narzissen gepflanzt. Die Narzissen will ich dort unbedingt belassen.
An Gehölzen gibt es einen älteren Goldregen, welcher wohl dabei ist abzunippeln. Und relativ neu gepflanzt ist ein Osmanthus heterophyllus.
Der Standort ist überwiegend halbschattig. Südlich stehen zwei mindestens 20 Meter hohe Birken. Im Sommer liegt das Beet allerdings über 6 Stunden in praller Sonne. Der Boden ist sandig humos und das Beet liegt am Hang ca. 45°.
Das hier so langatmig beschriebene Beet geht mir zunehmend auf die Nerven. Am liebsten möchte ich alles rausschmeissen und es komplett neu gestalten. Aber ich habe hauptsächlich Sorge wegen der Cyclamen und den Eranthis.
Sollte jemand noch eine Idee oder einen Vorschlag haben, bin ich auf jeden Fall dankbar.
Danke auch für die Geduld eines jeden, der bis hierher gelesen hat.
LG Lilo