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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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Autor Thema: Kaminholzasche im Garten  (Gelesen 66045 mal)

riegelrot

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Kaminholzasche im Garten
« am: 06. Februar 2010, 12:58:07 »

Hallo,
in unserer Gemeinde ist Streusalz auf (Privat)Bürgersteigen verboten. Zum Glück, da einige meiner Vorgartenpflanzen direkt am Bürgersteig stehen. Die leiden schon genug durch pinkelnde Hunde. Wir haben dieses Jahr viel Asche aus unserem Kaminofen (es wird nur Kaminholz verbrannt) als Streumittel verwendet. Die Asche habe ich nun in den Garten gekehrt und überlege, die restliche Asche ebenfalls in den Garten zu streuen. Spricht was aus Umweltgründen dagegen? Gibt es Vorschriften für die Entsorgung von (Holz)Asche?
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Staudo

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #1 am: 06. Februar 2010, 13:05:55 »

Ich kenne keine Verbote. Holzasche wird auch als Kompostzugabe empfohlen. Ich halte sie für völlig unbedenklich.
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lumbricus

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #2 am: 06. Februar 2010, 14:55:19 »

Die Menge macht das Gift. Richtig bemessen wertvoller Dünger, bei großen Mengen wäre ich vorsichtig.
Hauptargument ist der hohe Kaliumgehalt in der Asche. Kalium ist in den meisten lehmigen Böden eh schon reichlich vorhanden. Weitere Kaliumdüngung kann nachteilig sein, weil andere Nährstoffe schlechter pflanzenverfügbar werden. Andere Argumente wären noch pH- Wert im Boden (Stichwort "kalken nicht vergessen aber nicht übertreiben") und Schwermetalle. Letzteres hängt natürlich von deinem Holz ab.

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riegelrot

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #3 am: 06. Februar 2010, 15:23:33 »

Vielen Dank!
Nein, es sind keine Mengen, weil wir den Kaminofen nicht jeden Tag benutzen.
Der Hinweis mit dem Kalium ist sehr nützlich, denn wir haben tatsächlich einen lehmigen Boden. Dass Schwermetalle drin sind, halte ich für unwahrscheinlich. Wo sollen die aus dem Holz herkommen? Gibt es da eine bestimmte Sorte, die davon betroffen ist? Wir haben überwiegend BB (Buche/Birke).
Einen Nachteil habe ich bemerkt: die sehr leichte Asche fliegt bei trockenem Wetter und Wind überall hin. Das ist nicht gut.
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lumbricus

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #4 am: 06. Februar 2010, 15:43:39 »

Schwermetalle sind ja eigentlich überall. Sie sind auch oft nicht giftig sondern überlebensnotwendig. Wie gesagt die Menge macht das Gift.
z.B. brauchen Bäume Zink können es aber nicht ausscheiden, sie lagern es im Holz ein da "stört es sie nicht". Verbrennt man das Holz liegt das Zink wasserlöslich in der Asche vor. Wieviel hängt wohl hauptsächlich davon ab wo der Baum wächst und wie alt er ist. Wahrscheinlich auch ein Grund wieso Holz neben der Autobahn gleich gehäckselt und liegen gelassen wird...
Aber wie gesagt keine Panik, alles eine Frage der Menge. Schwermetalle gibt es überall und das ist auch gut, soweit es sich im gesunden Rahmen hält. Weil sie sich aber nicht abbauen muß man aufpassen Schwellenwerte nicht zu überschreiten sonst hat man ein Problem das man kaum loswird.
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Susanne

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #5 am: 06. Februar 2010, 20:39:59 »



Ich habe früher mal mit Holzasche gestreut und dabei gemerkt, daß sie in größeren Mengen "seifig" wird und die Rutschgefahr erhöht. Deshalb nehme ich lieber Sand.
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Dietmar

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #6 am: 06. Februar 2010, 20:51:40 »

Ich verstehe eins nicht: Bei der Verbrennung von Holz gibt es angeblich eine Konzentration von Schwermetallen in der Asche. Wo bleiben diese Schwermetalle, wenn man das Holz bzw. die Pflanzen stattdessen schrapselt und kompostiert?

Da die Würmer die Schwermetalle nicht in den Nachbargarten schaffen, müsste nach aller Logik das Kompostieren genauso gefährlich sein.

Wirkliche Probleme sehe ich, wenn die Bäume in kontaminierten Boden gestanden haben bzw. wenn das Holz mit Holzschutzmitteln, Farben u.ä. behandelt war. Auch bestimmte Kunststoffe und bedrucktes Papier können bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen.

Ich könnte auch noch verstehen, wenn ganze Wälder durch den Kamin gingen wie z.B. in einem Biomassekraftwerk. Dort macht es die Masse, aber nicht die Konzentration der Schwermetalle in der Asche.
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Werner987

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #7 am: 06. Februar 2010, 21:04:42 »

natürlich gewachsenes holz ohne konservierungsmittel oder brandhemmende salze (dachstuhl) ist unproblematisch.
mäßige mengen holzasche verbessern den angesetzten kompost. viele für das pflanzenwachstum notwendige nährstoffe sind enthalten, besonders spurenelemente. manch einer versucht jahrelang herauszufinden, welches fehlende spurenelement das pflanzenwachstum beeinträchtigt. bei einsatz in leichten böden verbessert sich das wasser- und nährstoffspeichervermögen.
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partisanengärtner

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #8 am: 06. Februar 2010, 21:12:22 »

Dietmar Brennholz wächst gewöhnlich nicht im eigenen Garten ;D
Wenn Du jedes Jahr ein paar Kubikmeter Holz aus dem Wald in deinem Garten kompostierst reichert sich das enthaltene Schwermetall natürlich auch so an. Wenn Du deinen anfallenden Gehölzschnitt flächenkompostierst ändert sich natürlich nichts am Schwermetallgehalt deines Gartenbodens. Es verteilt sich schön gleichmäßig.
Man kann übrigens Schwermetall auch aus dem Garten entfernen. Pflanzen wie der Sachalinknöterich Fallopia sachalinensis sammeln diese Schwermetalle. Wenn man die Pflanzen erntet (oberirdisch)
und verbrennt kann man mit geigneter Filtertechik diese Schwermetalle sogar aus dem Biokreislauf entfernen.
Man hat einige Klone selektiert die da besonders effektiv sind die werden auch schon zur Sanierung von Böden versuchsweise angebaut.

Das gilt auch für jede Biomasse die Du von aussen einbringst. Holz enthält halt besonders viele solche Stoffe da diese Pflanzen diese Substanz auch dazu benutzen ihnen schädliche Stoffe zu "entsorgen"
« Letzte Änderung: 06. Februar 2010, 21:16:09 von axel partisanengärtner »
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Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel

riegelrot

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #9 am: 06. Februar 2010, 22:08:42 »

Danke, das ist ja alles gut zu wissen. Habe nie und nimmer an den Schwermetallen gedacht. Bis jetzt auch noch nie was darüber gelesen. Eigentlich sollte man dann beim Kauf des Brennholzes fragen, wo's herkommt und ob das Holz mit Pestizden u.ä. belastet ist. Aber, da bekommt man bestimmt keine Antwort oder die halten einen für etwas "eigenartig"! Wie geschrieben, es fallen bei uns nur kleine Mengen an, da der Kamin das Holz sehr gut verbrennt.
@Susanne, nein seifig zum Glück nicht. Hatte nicht dazugesagt, dass wir mit Sand (Spielsand!) vermischen.
Ich wünsche ein Wochenende ohne Streupflicht.
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Günther

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #10 am: 06. Februar 2010, 22:18:06 »

Auf alle Fälle ist Holzasche stark alkalisch, zusätzliches Kalken sicher überflüssig.
Ich ließe 8bzw. ließ) sie lieber über den Kompost gehen.
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riegelrot

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #11 am: 06. Februar 2010, 22:21:21 »

Soll ich was verraten? Ich habe keinen Komposthaufen! Da liegt jetzt der Vorrat an Brennholz ;D
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lumbricus

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #12 am: 08. Februar 2010, 19:30:10 »

Ich verstehe eins nicht: Bei der Verbrennung von Holz gibt es angeblich eine Konzentration von Schwermetallen in der Asche. Wo bleiben diese Schwermetalle, wenn man das Holz bzw. die Pflanzen stattdessen schrapselt und kompostiert?

Das stimmt natürlich. Bzw. ist wohl sogar mehr als richtig, weil bei der Verbrennung sicher auch etwas in die Atmosphäre gelangt. Wenn man das Holz direkt in den Boden bringt, kommen sicher mehr Schadstoffe in den Boden, als wenn man nur die Asche ausbringt.

Der Unterschied liegt in der Verfügbarkeit. Wasserlösliche Asche ist da etwas ganz anderes als Biomasse die zu Humus wird.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Stoffe in der Asche stark konzentrieret sind und man einen Komposthaufen dadurch kontaminieren kann. Wenn man die Häcksel direkt kompostiert erreicht man nur schwer zu hohe Schwermetallgehalte.
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Günther

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #13 am: 08. Februar 2010, 19:40:13 »

Der Unterschied liegt in der Verfügbarkeit. Wasserlösliche Asche ist da etwas ganz anderes als Biomasse die zu Humus wird.

Hast Du schon mal Holzasche versucht in Wasser aufzulösen?
Da bleiben Unmassen Schlamm über, die den Löwenanteil der Schwermetalle enthalten. In Kaliumkarbonatlösung (Pottasche, der wesentliche lösliche Anteil der Holzasche) lösen sich kaum Schwermetalle bzw. werden als Karbonate, Hydroxide, udgl. ausgefällt.
Noch dazu sind sie in der Asche schon teilweise als faktisch unlösliche Silikate drin, auch in der Holzasche.
Biologisch "gebundene" Schwermetalle hingegen sind fast immer als mehr oder minder lösliche Organokomplexe vorhanden.
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lumbricus

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Re:Kaminholzasche im Garten
« Antwort #14 am: 08. Februar 2010, 20:59:26 »

auch damit hast du sicher recht.
ich lerne ja gerne dazu.
Das sich nicht alles löst ist klar. Es erscheint mir trotzdem logisch dass Schadstoffe die konzentriert in der Asche vorliegen schneller auswirken als solche in Holzhäckseln die erst verrotten müssen.
Dass es eigentlich nicht korrekt ist Asche als wasserlöslich zu bezeichnen glaube ich auch gerne. Trotzdem liest man es oft so. Die Schweizer haben Asche zu Pellets gepresst bevor sie sie im Wald ausbringen, um die Lösung zu verlangsamen.

kurzes Zitat vom BUWAL dazu:
"Nicht verfestigte Holzasche ist sehr leicht löslich und führt
zu gravierenden Veränderungen der Bodenchemie. Dies konnte von uns aufgrund der beiden unterschiedlichen Ausbringungszeitpunkte belegt werden. Zudem ist jede Holzasche mehr oder weniger stark mit Schadstoffen, insbesondere Schwermetallen, belastet, was langfristig zu einer Gefahr für den Waldboden werden kann"
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