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Terra Preta (Gelesen 300436 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Gartenplaner
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Re: Terra Preta

Gartenplaner » Antwort #1080 am:

Sachlich-nüchtern darlegt ist das auf jeden Fall so.
Schade nur, wenn da Emotionen aus wohl eigenen Frustrationen des Schreibenden reinrutschen.
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M19E55
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Re: Terra Preta

M19E55 » Antwort #1081 am:

Hallo, ich bin auch wieder mal dabei. werde aber nicht viel dazu schreiben. Die Gründe dürften bekannt sein.

Zur Frage von Hawu. Ich versuche es so kurz wie möglich zu erklären-
Kompostieren =pflanz. Material wird von Kleinstlebewesen verdaut. Umwandlung erfolgt mit Hilfe von Sauerstoff,aufgeschüttete Pflanzenrückstände auf dem Komposthaufen werden sehr warm ,manchmal mehr als 50 Grad+, damit werden auch viele Humusbildenenden Bakterien eliminiert,diese mögen hohe Temperaturen nicht
kompostiertes Bokashi = bedeutet anärobe Umsetzung (ohne Sauerstoff) stark verdichtet,
( ich kenne sowas noch von früher vom Stapelmist, er wurde regelrecht festgetrampelt)
durch das Verdichten wird der Pflanzabfall fermentiert,ohne Hitzeentwicklung,dieser Kompost riecht sehr angenehm und ist ein gute Pflanzennahrung
mehr werde ich diesbezüglich nicht schreiben, mein Beitrag wird sowieso wieder in alle Richtungen negativ zerpflückt Gruß
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Re: Terra Preta

Hawu » Antwort #1082 am:

M19E55 hat geschrieben: 28. Jan 2021, 15:11
kompostiertes Bokashi = bedeutet anärobe Umsetzung (ohne Sauerstoff) stark verdichtet,
( ich kenne sowas noch von früher vom Stapelmist, er wurde regelrecht festgetrampelt)

Aber so kommt der doch nicht in den Boden, oder?
Es kann doch nicht Sinn der Sache sein, verdichtete, anaerobe Schichten in den Boden einzubringen.
Also wird sich das Bokashi doch spätestens im Boden genauso zersetzen, wie in einem normalen Kompost. (Der wird übrigens nicht zwangsläufig heiß, bei Flächenkompostierung z.B. überhaupt nicht).
Worauf ich hinaus will: auch wenn bei der Fermentierung Vitamine und Aminosäuren entstehen, werden die doch bei der Vererdung eh wieder zersetzt.
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Re: Terra Preta

Hawu » Antwort #1083 am:

MarkusG hat geschrieben: 28. Jan 2021, 14:55
Alles -aus meiner Sicht- nichts Schlimmes! :D

Für mich auch nicht. Für EM-Anwender offensichtlich schon.
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Gartenplaner
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Re: Terra Preta

Gartenplaner » Antwort #1084 am:

Hawu hat geschrieben: 28. Jan 2021, 14:02
Nach den letzten Beiträgen (auch wenn sie inhaltlich richtig sind) werde ich hier von elis wohl keine Antwort mehr erhalten.
...

Wenn du nichts Schlimmes darin siehst, wieso hattest du dann die Vermutung aufgestellt, keine Antwort von Elis mehr zu bekommen?
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Hawu
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Re: Terra Preta

Hawu » Antwort #1085 am:

Weil ich denke, daß sie das anders sieht. Vermutlich so, wie M19E55 es empfindet und schreibt: "mein Beitrag wird sowieso wieder in alle Richtungen negativ zerpflückt"
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Re: Terra Preta

Gartenplaner » Antwort #1086 am:

Interessant 8)
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Re: Terra Preta

oile » Antwort #1087 am:

Es gibt ein paar Threads, bei denen sich Elis geäußert hat.
Hier
oder hier.

Dann gibt es noch diesen Thread (ohne elis). Mehr will ich dazu nicht sagen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

Unten ist das Niveau am niedrigsten.

Lest Timothy Snyder "Über Tyrannei"!
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Natternkopf
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Re: Terra Preta

Natternkopf » Antwort #1088 am:

Guten Abend

Es wird etwas länger.

Bokashi/ EM kann nützen.
Ist sicher interessant und lehrreich in der Handhabung.
Hatte in einem Behindertenheim gearbeitet wo dies in der Gärtnerei angewendet und teilweise hergestellt wurde.

Wurde ab und zu hin zugezogen wenn das zu erzielende Produkt olfaktorisch nicht dem zu erwartenen Ergebniss entsprach.
Da ich im Bereich der aeroben Kompostierung" zu Hause" bin, war das einschätzen des Fehlverlauf nicht so einfach.
(Musste mich da in EM Foren einlesen)

Grundsätzlich waren an diesem Ort folgende Problemzonen:
- Mangelnde Sauberkeit im Raum und den verwendeten Utensilien.
* Sind ja alles positive Bakterien und so, da kann nichts passieren. Bekam ich zur Antwort / Das konnte geklärt werden.
- Dünne Kenntnis von Prozessführung
- Es kam halt eben doch Sauerstoff dazu
- Es wurde selten die eignene Nase als Hilfsmittel genutzt
- * Nie wurde der eigne Mund dazu benützt.
(Was mich verwunderte siehe *)

Also nach mit den Augen schauen, mit der Nase riechen, im Mund schmecken war bald einmal eine klare Tendenz feststellbar was im "grünen Bereich" liegt.
Und nein, obwohl ich von EM Nr. .... und Nr... geschmekt und getrunken habe, ich kriegte nie Durchfall, Pickel oder sonst was.
Gut ab und zu schnell ausgespuckt und Mund gut nachgespült. Dann war auch klar so sollte es nicht sein. :)

Was ich damit sagen will für mich:
- Diese Prozessführung ist für mich zu aufwendig
- In der Natur läuft es in der Regel aerob (mit Sauerstoff) ab.
- So falsch kann ja das nicht sein wenn ich mich auf der Erde umschaue.
- Deshalb wird bei mir aerob Kompostiert, wie zwischendurch in Beiträgen ersichtlich ist

Was ich damit sagen will für alle die EM anwenden:
- Diese Prozessführung ist interessant und man lernt etwas.
- Dem Garten und sich was Gutes gönnen und auch tun, passt doch.
- Es wird mit oft mit TLC damit gearbeitet. Das ist auch Wertvoll. :)
- Macht weiter so, bleibt offen und interessiert an Natur Prozessen.


  • Es sind und bleiben chemische Prozesse.
    So
    oder so.



So :-X genug gequatscht. Was ist Stand der Forschung.
Der Biolandbau versprach sich einiges davon.

Bericht der Agroscope Schweiz
Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung und ist dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) angegliedert.
Forschungsbericht von 03.12.2010 zur EM und Bokashi Anwendungen.

Nützliche Mikroben aus der Flasche
„Effektive Mikroorganismen“
Das Produkt soll Pflanzen üppiger wachsen lassen und die Fruchtbarkeit der Böden verbessern. „Effektive Mikroorganismen" (EM) heisst es, besteht aus Wasser, Hefepilzen, Milchsäure- und Photosynthesebakterien und wird in Flaschen in der ganzen Welt vertrieben. Zum Einsatz kommt es vor allem im biologischen Landbau zur Förderung der Gesundheit von Tieren und Böden und zur Verbesserung des Pflanzenwachstums. Jetzt zeigen die Resultate eines Feldversuchs auf einem typischen Schweizer Boden der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, ... / Zürich, 03.12.2010 - agroscope.admin.ch


Dann noch eine Bitte an alle nicht EM / Bokashi Anwenderinnen und nicht Anwender.
Fährt denen die EM / Bokashi nutzen nicht so an der Karren.
Sie kümmern sich um Boden und Pflanzen, diese zu pflegen. Das ist immer noch um Längen besser als immer nur Blaukorn oder ähnliches zu streuen.


Man kann ja auch einfach mal die Finger still halten und nichts dazu schreiben.

Weiterhin allen und damit meine ich wirklich Alle.
Sei es mit oder ohne EM, mit Heisskompostierung oder mit Kaltrotte, mit oder ohne Blaukorn, mit oder ohne Gesteinsmehl.
Ein gute, gelingende der Gartensaison 2021 Allen von uns.

Grüsse Natternkopf
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Re: Terra Preta

Natternkopf » Antwort #1089 am:

Damit es h i e r nicht vergessen geht.

Es ist ein Terra Preta Themenfaden.
Dankeschön

Ansonsten siehe bei oile #1087
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Re: Terra Preta

Natternkopf » Antwort #1090 am:

Die Beigabe von Kohle im Kompostablauf kann hilfreich sein.

Kann auch ein bisschen in der Hygiene unterstützen.
Ersetzt jedoch nicht die fachlichen Grundlagen des Kompostierens in Hygienebelangen.
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Re: Terra Preta

thuja thujon » Antwort #1091 am:

Wenn man die anaerobe Vergärung im Hinterkopf behält und beim hinterfragen evtl nicht die passenden Antworten findet: Gärreste aus Biogasanlagen sind im wesentlichen nichts anderes als Bokashi und recht gut untersucht auf Düngewirkung und Umweltverhalten.
https://plantnutrition.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/plantnutrition/Duengung_mit_Bodenchemie/Leitfaden-Berater09092009.pdf

Da gibt es nichts zu zerpflücken, sondern nur zu durchleuchten, auszuprobieren und zu vergleichen.

Die Frage mit der aufgeladenen Bokashikohle kompostieren ist allerdings gerechtfertigt. Das könnte bei Umweltschützern als Nährstoffverschwendung gewertet werden. Es kompostiert ja auch fast niemand Blaukorn.
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RosaRot
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Re: Terra Preta

RosaRot » Antwort #1092 am:

Es geht ja um die Herstellung von Dauerhumus, ähnlich der alten "Terra Preta" aus dem Amazonasgebiet, dazu brauchts die aufgeladene Kohle.
(Mit Blaukorn kann man zwar prima düngen, aber Dauerhumus entsteht dabei nicht.)

Ergänzung und Erinnerung: Im BoGa Berlin gibt es seit 2010 Forschungen zum Thema, hier einzusehen.
Viele Grüße von
RosaRot
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partisanengärtner
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Re: Terra Preta

partisanengärtner » Antwort #1093 am:

Anaerobe Vergärung erinnert mich etwas an die Vorgänge bei der Verdauung, Da sind ja genau die Gruppe an Verwertern beteiligt die auch Bokashi das Geschmäckle geben. Sie haben vermutlich auch die eigenen Fälkalien mitverwertet. Viehhaltung war da ja dort nicht so verbreitet. 8)
Das was in den Gefäßen der Amazonasbewohner stattfand ist also sicher nicht weit davon erntfernt.

Die eigene Verdauung ist auch recht oft nicht so optimal, wie olfaktorische private Testreihen mir vermitteln. Dennoch sollte das Ergebnis nach einer gewissen aeroben Weiterbehandlung sicher als Bodenverbesserer brauchbar sein. Das ist aber heutzutage etwas aus der Mode gekommen und aus hygienischen Vorbehalten wohl auch nicht wünschenswert. War mal Ackergold. 8)
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re: Terra Preta

partisanengärtner » Antwort #1094 am:

Eigentlich sind ja auch in jedem Kompost und auch bei den natürlichen Abbauvorgängen anaerobe Lebensgemeinschaften aus den unterschiedlichen Darmbiomen der tierischen Verwerter beteiligt.

Also kleine Bioreaktoren die ihr eigenes "Bokashi" beherbergen. Da sehe ich auch keinen Grund gleich Religionskriege von Zaum zu brechen. Es lebe die Vielfalt.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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