Sehe ich auch so. Selbst wenn es anders wäre, müssten wir Europäer fremde Völker für die Pest "verantwortlich" machen.Bringt also nichts, sondern ist ein Bestandteil der Evolution.Zu Terra Preta höhre ich hier zum ersten Mal.Das Problem scheint zu sein, dass keiner der Diskutanten über Informationen verfügt, die eine emotionsfreie Diskussion zulassen.Wenn es sich tatsächlich um eine sensationelle Entdeckung handelt, hätte sich doch die seriöse Agrarwissenschaft gewiss längst darauf gestürzt.Das mit den Seuchen ist eine alte Legende, nur sehr teilweise richtig.
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Terra Preta (Gelesen 305711 mal)
Re:Terra Preta
Re:Terra Preta
Für eine Legende halte ich die Seuchentheorie nicht. Aber ich bin auch kein Wissenschaftler und habe mich nicht im Detail damit beschäftigt. Deswegen - bleiben wir mal bei der Erde.
Doch jeder hat ja einen gesunden Menschenverstand
Zweifelsohne ! Menschen haben diese Erde geschaffen. Aber wie gesagt, ich bin kein Wissenschaftler.Ich kenne daher auch die Namen der hiesigen Erden, aber im Detail zu beschrieben wie sie entstanden sind ...Und dort stammen die zusätzlichen Nährstoffe, wie schon erwähnt, aus eher menschlichen Quellen, bzw. wurden von Menschen dorthin verbracht.


Re:Terra Preta
Könnten wir nichtSelbst wenn es anders wäre, müssten wir Europäer fremde Völker für die Pest "verantwortlich" machen.

Re:Terra Preta
Es ist noch nicht einmal eine Theorie, sondern ein Faktum, aber die Seuchen waren nur z.T. verantwortlich zu machen. Es mag aber durchaus kleine Eingeborenenstämme gegeben haben, die aufgrund eingeschleppter Seuchen total ausgelöscht wurden.Zurück zur Erde:Gesunder Menschenverstand hilft da nicht weiter, solange keine harten Fakten aufgetischt werden. Man gerät sonst allzuleicht in das "Kuhhorn"-Fahrwasser.Für eine Legende halte ich die Seuchentheorie nicht.
Re:Terra Preta
Genau das ist für mich das Problem: Die Selbstbeschreibung der Firma klingt nach Heilsversprechen und Heilsversprechen glaube ich nicht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Terra Preta
Zum Verständnis:Das von Böttcher angebotene Produkt heisst Palaterra. Terra Preta bedeutet übersetzt Schwarze Erde. Damit wird der Boden in den Amazonas bezeichnet womit die Hochkulturen ihre Böden dauerhaft fruchtbar gemacht haben.Von daher habe ich bewusst den Threadtitel Terra Preta genannt, um gerade darüber zu erfahren wie weit die Wissenschaft auf diesem Gebiet ist.Wie Re-Mark ja schon schreibt: Es geht hier um diese Erde des Amazonas und dann in zweiter Linie um das Produkt von Böttcher.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
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Re:Terra Preta
Ein bißchen Übersicht:http://en.wikipedia.org/wiki/Terra_pretaund dann noch diverse links weitergraben.
Re:Terra Preta
ja, mir fehlt es auch an einer Antwort auf die Grundfrage: Was sagt uns das?Was genau ist der Vorteil gegenüber unseren Böden? Sämtliche Aspekte über den speziellen Fall von Regenwäldern wurden ja genannt. Aber die Frage warum wir was davon haben und warum solch ein Boden hier künstlich hergestellt worden ist, die erschließt sich leider nicht.Nur die CO2-Speicherungsfantasien sind Mode. Aber wir könnten uns hier mit den gärtnerischen bzw. landwirtschaftlichen Aspekten befassen.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Terra Preta
aber, aber, von Völkern am Amazonas von denen hier die Rede ist gibt es nur archäologische Befunde. Genauso wie von den Olmeken und den Maya.Kleiner Hinweis: Die Völker am Amazonas sind aus den gleichen Gründen ausgestorben wie so viele andere auf dem amerikanischen Kontinent: von den Europäern mitgebrachte Seuchen aus Eurasien (z.B. die Grippe und die Pocken).
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Re:Terra Preta
Zum Thema Untergang von Kulturen gibt es ein interessantes Buch:Jared Diamond: Kollaps (Warum Gesellschaften überleben oder untergehen)Vielleicht gibt es das Buch in der nächsten Bibliothek. Für ein paar Euronen gibt es das Buch auch bei Amazon:http://www.amazon.de/Kollaps-Warum-Gese ... &sr=1-1Zum Thema industrielle Substratherstellung habe ich zwiespältige Erfahrungen. In Dresden gibt es seit mehreren Jahrzehnten eine sogenannte mechanisch-biologische Müllverwertung. Nachdem alle nutzbaren Stoffe abgetrennt wurden, bleiben im Prinzip nur noch keramischer Schutt und biologisch verwertbare Anteile üblig. Letztere werden abgetrennt, zerkleinern und zusammen mit Laub und Holzschnitzeln von der städtischen Baumpflege sowie dem Sammelgut von den braunen Tonnen (Bioabfälle) in großen Anlagen kompostiert.Anschließend wird der Kompost verkauft oder als Mutterboden angeboten.Für Grünanlagen mag das O.K. sein, aber für den Garten habe ich folgende Bauchschmerzen:1. Man weiß nie, was für Schadstoffe bei der mechanisch-biologischen Müllverwertung mit in den Kompost kommen.2. Das Laub stammt teilweise von den Straßenkehrmaschinen und ist damit mäßig schadstoffbelastet3. Der Kompost wird thermisch oder chemisch sterilisiert. Damit sind zwar Unkrautsamen, Krabbeltierchen, Krankheiterreger (aus der braunen Tonne) tot, aber auch die nützlichen Mikroorganismen, die den Kompost im Boden aufschließen sollen. Ich hatte mal eine LKW-Ladung derartigen "Mutterboden" gekauft. Zwei Jahre wuchs darauf überhaupt nichts, nicht mal Unkraut. Andere Kunden hatten aber dieses Problem nicht.4. Der aus dem Industriekompost (70 %) und Lehm (30 %) gemischte Mutterboden sah schön schwarz, locker und humusreich aus. Ich hatte eine ca. 15 ... 20 cm dicke Schicht in einigen Gartenbereichen aufgeschüttet und Rasen gesäht. Abgesehen von der zweiten Lieferung, wo nichts wachsen wollte, wuchs der Rasen sehr gut, so dass ich diesen sehr häufig mähen musste.Drei Jahre später musste ich mal ein Loch graben - und siehe da, von dem Mutterboden war nur noch der Lehmanteil übrig. Der war nach ausgiebigen Regen wie Pudding und sonst hart wie Beton.Ich würde nie mehr solchen "Mutterboden" kaufen, aber anderen gibt es bei uns nicht und beim Straßenbau bzw. Hausbau fällt praktisch nichts an.Der Kompost ist verwendbar, aber ich würde diesen nur abseits des Obst- und Gemüsegartens einsetzen. Eigener Kompost ist eben das Beste. Das weiß man, was drin steckt. Leider reicht der eigene Kompost bei Weitem nicht aus, da die Ausgangsbedingungen zu schlecht waren.
Re:Terra Preta
Ich denke da vielleicht mehr globaler als nur an meine 3 qm.Die Bodendegration beträgt Weltweit so ca. 1Mrd. Hektar.Allein in Europa besteht die Ursache zum größten Teil durch Abholzung gefolgt von Ackerbau und Überweidung.Da nützt mir auch bald die immer kleiner werdende Walshumusbodenschicht nix mehr. Unsere Böden verarmen. Wenn es den Wissenschaftlern gelingt die Umstände, Zusammensetzung etc. der Terra Preta zu entschlüsseln, ist dieser dauerhafte Humus auch für unsere verarmten Böden von Interesse. Und ich glaube jetzt nicht, dass Bruno Glaser (Uni Bayreuth) oder Merle Richter (Bernd Rendel Preisträgerin) aus rein geschäftstüchtigen Beweggründen an der Thematik arbeiten oder gar an der Vermarktung beteiligt sind.Aber sei es drum, jetzt habe ich den ganzen Nachmittag mit diesem Thematik verbracht. Ich werde es im Auge behalten und weiterhin offen der Sache gegenüberstehen.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
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Re:Terra Preta
das ist aber schon lange her.Wir verbauen die meisten Böden und versiegeln die Landschaft. Das ist der Grund, warum ich die Frage schon eingangs stellte, ob es da nicht sinnvoller sei unsere eigenen Böden zu schützen.Allein in Europa besteht die Ursache zum größten Teil durch Abholzung gefolgt von Ackerbau und Überweidung.
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Re:Terra Preta
An sich weiß man ja wenig über die Nachhaltigkeit von Terra Preta.Die immer wieder zitierte Meldung, daß die dortigen "Landwirte" sich Vorräte von dort holen, spricht eigentlich dagegen.Ein vor 500 Jahren fertiger Komposthaufen wird so genutzt......