im Hinblick darauf, dass es schon ein Produkt gibt, das die Mikroorganismen im Boden hemmt und Blaukorn beigegeben ist, bedeutet dieses Modellsystem für eine Kunstdüngerindustrie einen großen neuen Markt.
Warum ist noch mal Humus so wichtig? Weil er die Ackererde krümelig macht und weil sehr viele Feldfrüchte keine ausgesprochenen Steppenpflanzen sind und einen lockeren humosen dunklen Boden, der Wärme speichert, bevorzugen. Darauf sind sie über Jahrtausende ausgelesen worden.
Noch mal: um Cellulose zu verdauen brauchen und verbrauchen Mikroorganismen Stickstoff. Trotzdem ist das C/N Verhältnis im Humus 10 : 1. Im Gegensatz zu dem im AusgangsPflanzenMaterial von 40 : 1. Stickstoff kann von Cellulose verdauenden Mikroorganismen aus der Luft gebunden werden - energetisch ungünstig und der umgesetzte Stickstoff liegt im Boden in niedermolekularen organischen Verbindungen fest.
Zusätzlich ist die natürliche Dynamik des Humus, die Bilanz der abbauenden und der aufbauenden Prozesse, abhängig vom Standort und Boden. Basenreiche Böden - die berühmten Feldspäte - geben die besten Qualitäten von Humus.
Das beste für den Boden sind Ton-Humus-Komplexe. In europäischen Böden sind die Regenwürmer die Produzenten von guter Ackererde und guten Gartenböden. Charles Darwin, Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Regenwürmer. Gut, er übertreibt aus Begeisterung etwas, aber wenn man ein Exemplar dieser Veröffentlichung studiert, dann hat man seine Freude.
Humus ist also das aus Pflanzenmaterial verschiedenster Degradationsstufen und einer Fülle von Mikroorganismen, Würmern, Insekten und Kleinsäugern bestehende Lebewesensystem. Dieses System ist durch Coevolution mit autochthonen Pflanzen und Kulturpflanzen entstanden und beherbergt auch den ganzen Komplex der natürlichen Abwehr gegen Pathogene. Zusätzlich stellt er sämtliche Hilfmittel für die Gesundheit seiner Bewohner zur Verfügung.
Überlegung No. 4