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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 242235 mal)

Paulownia

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Terra Preta
« am: 06. Februar 2010, 21:06:35 »

So stand es heute bei mir in der Zeitung:

Joachim Böttcher vom Hengstbacherhof soll die Herstellung von der Schwarzerde aus den Amazonas gelungen sein.

Böttchers Rezept:
45% geschredderter Grünschnitt, 45% organische Abfälle Gärreste aus Biogasanlagen und 10% Holzkohle.
Temperatur und der Sauerstoffgehalt ist für die Herstellung wichtig, aber auch 5 bestimmte Bakterien und 4 spezielle Pilzarten.
Wen es interessiert hier ein Link:
http://www.das-gold-der-erde.de/index.php?id=45

Da Böttcher nur ein paar Dörfer weiter von mir wohnt, werde ich mir seine Produktionsanlage, die im Juni in Betrieb gehen soll mal ansehen.

« Letzte Änderung: 06. Februar 2010, 21:07:08 von Paulownia »
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #1 am: 06. Februar 2010, 22:04:47 »

wozu soll das gut sein?
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #2 am: 06. Februar 2010, 22:07:58 »

Eine neue Modegeschichte.
Von Verfahren, atmosphärisches CO2 via Pflanzen und deren Verkohlung permanent zu binden, bis zur Verbesserung von Böden schlechthin durch Holzkohleneintrag.
Noch sehr im Fluß, und schon weidlich ausgeschlachtet.
Jetzt auch mit EM ???? ::)
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #3 am: 06. Februar 2010, 22:11:07 »

wieso können die Leute nicht einfach unsere Böden schonender behandeln? Schwarzerde könnte es noch mehr geben, Waldboden wäre doch auch nicht schlecht.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #4 am: 06. Februar 2010, 22:15:21 »

Schwarzerde und Terra Preta sind nicht ident...
Trotzdem ist vernünftige angepaßte Bodenbehandlung vermutlich vorzuziehen.
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #5 am: 06. Februar 2010, 22:22:08 »

ich bin auch immer für schützen und bewahren was man hat und was sich als sehr wertvoll erweist.

Nur gibt es eben auch eine Haltung die nur irgendetwas umständlich produziertes schätzt.

Gesellschaftiche Prozesse gehen eben langsam. Biologische leider auch.
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #6 am: 07. Februar 2010, 09:01:12 »

wozu soll das gut sein?

Das soll Jeder für sich selbst entscheiden.

Das es sich hier in erster Linie um Komposterde handelt ist ja klar, doch ich stehe allen Dingen erstmal neutral und offen gegenüber.

Ich lebe hier in einer sehr einkommensschwachen Gegend und wenn mit einer Geschäftsidee, dazu beigetragen wird, dieses zu mindern und auch den Restmüll zu verarbeiten finde ich das erst mal durchaus positiv.
Nicht jeder hat einen Komposthaufen. An unseren Grünabfallplätzen muß einmal im Jahr ein Lohnunternehmen zum Schreddern anrücken und das Gut wird versucht so zu verkaufen, dass zumindest die Schredderkosten wieder raus kommen.

Soweit ich informiert bin, ist noch heute nicht bis ins Detail geklärt wie diese Humusschicht im Amazonas produziert wurde.
Fest steht, dass es ein sehr nahrhafter Boden ist und sich Geologen etc. durchaus intensiv damit beschäftigen.
Und beachten wir mal Böttchers Aussage nicht, dass er soundso viele Pilze und x Bakterien seinem Gemisch zufügt. Klappern gehört zum Handwerk. Warten wir es ab, ob die Laborbefunde seinem Produkt den 'genetischen Fingerabdruck' zur Terra Preta bestätigen.

Doch wenn ich wertvollen Humus produzieren kann der intensiver genutzt wird als irgendein Kunstdünger etc., noch dazu meinen Restmüll recyclet weiß, finde ich das eine ganz gute Sache.

Unsere Böden sind im Verhältnis zum Amazonasgebiet relativ gut und ich denke eine riesige Fruchtbarkeitssteigerung ist hier damit nicht zu erwarten.
Doch wenn ich hochwertige Komposterde zu einem annehmbaren Preis hier beziehen kann bin ich zufrieden. Ich habe immer zu wenig davon.
Ach ja, so umständlich produziert finde ich es nun gar nicht und bei meiner Pflanz-/Aussaaterde die ich kaufe, frage ich ja auch nicht nach wie sie hergestellt wurde.
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Re:Terra Preta
« Antwort #7 am: 07. Februar 2010, 09:26:39 »

Was der Typ produziert dürfte ziemlich wenig mit der 'Terra Preta' vom Amazonas zu tun haben - außer vielleicht dem Holzkohleanteil.
"5 bestimmte Bakterien und 4 spezielle Pilzarten"? Na klar... im Boden sind etliche tausend unterschiedlicher Bakterien- und Pilzarten zu finden, von denen die meisten noch nichtmal erforscht sind. Und er hat ausgerechnet die 5 entscheidenden Bakterien und 4 speziellen Pilze identifiziert, und die sind auch noch ohne weiteres von den Bedingungen am Amazonas in seine Kompostanlage übertragbar. Aber sicher...!
Im übrigen enthält die Schwarzerde am Amazonas keineswegs nur Biomaterial wie bei B., sondern natürlich auch einen mineralischen Anteil, wie die meisten natürlichen Erden.
Weitere Anteile, die sonst immer erwähnt werden, hier aber offenbar ignoriert werden: Tonscherben und Fischabfälle.

Mal abgesehen von dieser Geschäftemacherei interessiert mich das Thema 'Terra Preta' schon sehr. Im Geo-Heft vom März 2009 war ein ausführlicher Artikel, in dem es auch hauptsächlich um das Vorkommen der Terra Preta am Amazonas und ihre mögliche Bedeutung für dortige Kulturen ging. Und nicht um den CO2-Zertifikate-Blödsinn, der jetzt in Schwung gebracht wird.
Diesen Artikel kann ich sehr empfehlen. Immerhin geht es bei der Erde nicht um irgendetwas mythisches, dessen Existenz nur postuliert wird. Nein, die ist tatsächlich da, kann betrachtet, angefasst und fotografiert werden, obwohl sie dem widerspricht, was man auch mir in der Schule beigebracht hat (dass der Boden unter dem Regenwald immer unfruchtbar sei).

Mich interessiert das Konzept, einerseits unter dem Gesichtpunkt der Aufwertung unserer märkischen Sandböden. Und andererseits für meine Kübelpflanzen und Balkonkästen.

Es gab auch einen Film der BBC (glaube von 2002): "The Secret of El Dorado"
Auf arte lief "Terra Preta - Das schwarze Gold des Amazonas" (von MDR und arte 2004).
Müsste eigentlich noch mehr haben, finde sie nur gerade nicht...

Grüße,
Robert

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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #8 am: 07. Februar 2010, 10:46:15 »

Terra Preta ist noch eine sehr obskure und sehr "modische" Angelegenheit.
Wesentlich dabei scheint mir nicht so sehr die Anwesenheit von Holzkohle als der Zusatz von sonstigen Düngestoffen (Mist.pflanzliche Abfälle, Knochen, udgl.), die Kohle stabilisiert das Ganze bestenfalls.
Noch zweifelhafter erscheint mir die Legende, daß dieser Boden nachwächst...
Zur Bodenverbesserung ist Holzkohle sicher weniger geeignet als Kompost - in der Kohle sind nur mehr die Mineralstoffe, im Kompost ist wenigstens ein Teil des Stickstoffs erhalten. Und wenn man den Kompost aus vor Ort gewachsenen Pflanzen produziert, werden die Nährstoffe - mit bedingter Ausnahme eben des Stickstoffs - nicht mehr. Auch die Terra Preta muß ihre zusätzlichen Nährstoffe von außerhalb, möglicherweise weit außerhalb, bezogen haben. DER Boden in diesen Bereichen ist meist Laterit, rot und sehr nährstoffarm.
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brennnessel

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Re:Terra Preta
« Antwort #9 am: 07. Februar 2010, 10:49:06 »

Vielleicht wird in der Holzkohle etwas von diesen Nährstoffen länger gespeichert - nicht so schnell ausgewaschen ?
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oile

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Re:Terra Preta
« Antwort #10 am: 07. Februar 2010, 10:49:34 »

Wenn ich den - wirklich beeindruckenden - Geoartikel richtig im Kopf habe, wird angenommen, dass die echte Terra Preta das Ergebnis einer alten und bisher dort nicht vermuteten Kultur ist. Also nicht gewachsen sondern sehr ausgetüftelt und auf die Bedingungen am Amazonas abgestellt - eine Art Großkompostierung. Aber ich müsste jetzt erst nochmal wühlen, wo dieses Heft gerade ist.
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Re:Terra Preta
« Antwort #11 am: 07. Februar 2010, 10:51:12 »

Vielleicht wird in der Holzkohle etwas von diesen Nährstoffen länger gespeichert - nicht so schnell ausgewaschen ?

Sicher.
Gespeichert kann aber nur etwas vorhandenes werden.
Auch deswegen hab ich "stabilisiert" geschrieben.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #12 am: 07. Februar 2010, 10:52:58 »

Wenn ich den - wirklich beeindruckenden - Geoartikel richtig im Kopf habe, wird angenommen, dass die echte Terra Preta das Ergebnis einer alten und bisher dort nicht vermuteten Kultur ist. Also nicht gewachsen sondern sehr ausgetüftelt und auf die Bedingungen am Amazonas abgestellt - eine Art Großkompostierung. Aber ich müsste jetzt erst nochmal wühlen, wo dieses Heft gerade ist.

Wäre die Geschichte gewachsen, könnte sie überall sein. So sind die Fläche doch eher beschränkt, und sehr ausgebreitet dürften diese Kulturen nicht gewesen sein.
Warun sind sie übrigens verschwunden?
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MD9

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Re:Terra Preta
« Antwort #13 am: 07. Februar 2010, 10:56:27 »

Soweit ich weiss arbeiten Forascher seit der Entdeckung des Terra Preta daran die Zusammensetzung und der Produktion, und es ist ihnen bisher unter den Dortigen Klimabedingungen nicht gelungen. Es ist schwer zu Glauben das es jetzt hier in Mitteleuropa unter gänzlich anderen bedingungen jemandem gelungen sein soll.
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Re:Terra Preta
« Antwort #14 am: 07. Februar 2010, 11:00:41 »


Wäre die Geschichte gewachsen, könnte sie überall sein.
Eben.


Zitat
Warun sind sie übrigens verschwunden?

Seuche? Krieg? Göttliche Weissagung? Warum verschwinden Kulturen?
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