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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 242384 mal)

foxy

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Re: Terra Preta
« Antwort #1110 am: 29. Januar 2021, 14:26:20 »

Hallo thuja thujon, ich mische schon seit Jahrzehnten "Putzsand gebrochen" die größten Körner sind 6mm
In den Lehm auf grosse Flächen unter und fräse es zusammen mit verrotteten Hackschnitzel und Kompost ein. Hab damit gegenüber nur Lehm beste Erfahrungen und das über jetzt mehr als vierzig Jahren.

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thuja thujon

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Re: Terra Preta
« Antwort #1111 am: 29. Januar 2021, 15:09:52 »

Dann passts ja, Kompost und Hackschnitzel sind auch Humusquellen, du benutzt nicht nur Sand wie man es im vorhergehenden Beitrag hätte lesen können. 
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partisanengärtner

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Re: Terra Preta
« Antwort #1112 am: 29. Januar 2021, 19:22:44 »

In gut gärtnerisch bearbeiteten Böden ist ein Humusaufbau sicher gegeben wenn man so die Kleingärtner anschaut und welche Mengen an organischem Material in die Gärten geschleppt werden.

In unserer Landwirtschaft sieht das im Schnitt gegenteilig aus. Stark humuszehrende Kulturen wie Mais, Getreide , Zuckerrüben überwiegen sehr. Das zudem noch ein großer Teil des Humus im normalen Ackerbau der Erosion zum Opfer fällt, kann man hier selbst auf den Lehmäckern gut sehen. Ist es nass schwimmt er weg ist es trocken wird hier so schön gepflügt, das ich mich oft frage ob der Bauer da eine Gasmaske trägt. Sollte er wohl.

Hier in der fränkischen Schweiz sind die Böden nur sehr punktuell gut gewesen. Die engen Flußtäler waren mal annehmbar fruchtbar. Aber ein Großteil dieses Humus hat durch Ackerbau so ziemlich alle Flüsse als Laichplätze für die Kieslaicher  vernichtet.
Alle Lücken sind mit dem Humusschlamm zugesetzt und darum eher ein Lebensraum für die anaeroben Bakterien als für Kleinlebewesen und Fischlaich. Die einzigen Täler wo das noch halbwegs funktioniert sind nur von extensivem Grünland und Wald umgeben.

Ich kann mir kaum vorstellen das dies in anderen Gegenden gegenteilig aussehen soll. Bodenbearbeitung bewirkt einen vermehrten Humusabbau, wenn nicht erheblich nachgefüttert wird. Mit Blaukorn geht das sicher nicht, außer vielleicht man würde das ganze Ergebnis dort lassen. Das ist aber wohl nicht Sinn einer Landwirtschaft.
Es wird ein Teil des im Boden vorhandenen organischen Materials verstoffwechselt (sicher auch Dauerhumus) und was die Pflanzen nicht eins zu eins verbrauchen wird ausgewaschen oder gast aus. Hier im hügeligen Karst obwohl Lehm riechlich vorhanden ist fließt im Winter oder bei den Starkregen im Sommer, das als Schlamm vom Acker und verschwindet an den passenden Stellen im karstigen Untergrund. Da ist richtiges Düngen schwierig.

Das wäre besser Grünland. aus der kann man aber viel zu wenig gewinnbringendes Biogas machen.

Hier kenne ich nur einen Bauern der sogar einen erheblichen Humusaufbau hat. Er betreibt für den Landkreis ein Kompostwerk mit Anlieferung von Grüngut und Mist aus den unzähligen Hausgärten, Kleintierhaltern und kleinen Gartenbaubetrieben im weiten Umkreis und kann jedes Jahr unzählige Tonnen von dem kompostierten Material auf seine Äcker fahren. Sein Mais ist jetzt deutlich höher und dichter als auf allen umliegenden Äckern.

Aber das ist eher ein punktuelles Aufkonzentrieren wie in den Kleingärten,  denn das Material kommt ja aus dem Umland oder ist gar importiert.

Auf Sandböden ist das sicher deutlich schlimmer. Da weht es im Sommer den Boden auch ohne Pflügen weg. Wenn es nicht gerade ausreichend Regen geben sollte. Das ist ja noch nie gewiss gewesen jetzt jedoch noch weniger.

Wenn das was einige behaupten nicht so wäre und die Landwirtschaft im Durchschnitt Humus aufbaut, dann kann ich mir die Probleme die viele mit dem Bodenverlust haben gar nicht vorstellen. Dann hätten wir die Trinkwasserschutzgebiete nicht mehr nötig. Das ist aber wohl eher ein frommer Wunsch.
« Letzte Änderung: 29. Januar 2021, 19:40:36 von partisanengärtner »
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Axel

thuja thujon

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Re: Terra Preta
« Antwort #1113 am: 29. Januar 2021, 20:44:08 »

Tja, was soll man dazu sagen?
Es gibt Menschn, die leben von der Qualität ihrer Ackerkrume, an der hängt deren Existenz und die ihrer Familie und Nachfolgegeneration.
Und es gibt Menschen die kompostieren Bokashi als Hobby.

Ich würde gerne auf ein paar Punkte von deinem Post näher eingehen.
Können wir in den Landiwrtschaftsfaden bei den Gartenfreunden umziehen um den Terra Pretta Faden nicht schon wieder zu sprengen?
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Nemesia Elfensp.

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Re: Terra Preta
« Antwort #1114 am: 29. Januar 2021, 21:21:01 »

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elis

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Re: Terra Preta
« Antwort #1115 am: 30. Januar 2021, 22:57:39 »

Hallo !

Gestern kam im Fernsehen ein Bericht auch über Terra Preta, zwar nur kurz, aber von der Uni Bayreuth begleitet. Da geht´s um Südfrüchte im Treibhaus und ein Versuch mit Terra Preta.

https://www.br.de/mediathek/video/querbeet-classix-29012021-gartenzwerge-bayerische-tropenpflanzen-wintergemuese-av:5e2c1ea6f38387001a6dc891

lg elis
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Re: Terra Preta
« Antwort #1116 am: 31. Januar 2021, 14:58:55 »

ungefähr ab Minute 33  ;)
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Re: Terra Preta
« Antwort #1117 am: 14. Januar 2023, 23:33:29 »

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Re: Terra Preta
« Antwort #1118 am: 14. Januar 2023, 23:59:40 »

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zorro

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Re: Terra Preta
« Antwort #1119 am: 16. Januar 2023, 16:04:16 »

Der Kernsatz aus der Zusammenfassung dieser Veröffentlichung:
"Unsere Daten deuten darauf hin, dass indigene Völker natürliche Prozesse der Landschaftsbildung nutzten, die zu den einzigartigen Eigenschaften der ADEs (Amazonian Dark Earths: Amazonas-Schwarzerden, "Terra Preta") führten, aber nicht für ihre Entstehung verantwortlich waren. Sollte sich diese Hypothese andernorts bestätigen, würde sie unser Verständnis des menschlichen Einflusses verändern."
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thuja thujon

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Re: Terra Preta
« Antwort #1120 am: 16. Januar 2023, 16:22:15 »

Anders formuliert könnte die Aussage sein: unsere Vorfahren haben dort erfolgreich Landwirtschaft betrieben, wo die Böden von Natur aus fruchtbar waren.

So, und jetzt warten, das diese Hypothese widerlegt oder bestätigt wird.
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pearl

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Re: Terra Preta
« Antwort #1121 am: 16. Januar 2023, 17:04:11 »

in der Jungsteinzeit wanderten Ackerbaukulturen aus Anatolien entlang der großen Flussläufe nach Norden und siedelten in den Auen und im Schwemmland, rodeten und beackerten die Flächen. Auf höher gelegenen bewaldeten nicht fruchtbaren Böden weideten sie ihr Vieh. Jahrhunderte lang wurde nur auf den flussnahen Flächen, die regelmäßig überschwemmt wurden Ackerbau betrieben. Das ist entlang des Neckars an den sehr engen Tallagen mit steil aufsteigenden Felsen immer noch so, dass in den ufernahen flachen Zonen Gemüsegärtchen in den Talwiesen bewirtschaftet werden. Satter schwarzer Lehmboden, Hortisol. Es gibt auch von den Gletschern zurückgelassene Schwarzerdeböden in Norddeutschland. Hier im Odenwald kam eine etwas kultiviertere Landwirtschaft erst mit den Benediktinern gefolgt von den Zisterziensern an. Die technologischen Fortschritte südlich der Alpen machten auch auf suboptimalen Böden Erträge möglich und ein Bevölkerungswachstum.
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Re: Terra Preta
« Antwort #1122 am: 16. Januar 2023, 18:29:00 »

Mitteleuropäische Schwemmlandböden haben aber wenig mit den nährstoffarmen, ausgewaschenen und sauren Regenwaldböden Amazoniens gemein.

Interessant auch dies aus dem Link:
„… Bei experimenteller Anwendung hat sich jedoch Biokohle allein (oder in Kombination mit Düngemitteln) als unzureichend erwiesen, um grundlegende Eigenschaften einheimischer ADEs zu replizieren, wie z. B. ihre lang anhaltende mineralische Fruchtbarkeit 21 , 22 , 23. Dies offenbart einen Mangel an Verständnis, der eine weitere Untersuchung der Genese von ADEs rechtfertigt. …“

Und die recht aktuellen Studien dazu (die Fußnoten 21,22,23 aus dem Artikel):

Biochar application to low fertility soils: A review of current status, and future prospects

Soil organic matter and fertility of anthropogenic dark earths (Terra Preta de Índio) in the Brazilian Amazon basin

Pyrogenic Carbon Lacks Long-Term Persistence in Temperate Arable Soils
« Letzte Änderung: 16. Januar 2023, 18:32:02 von Gartenplaner »
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Re: Terra Preta
« Antwort #1124 am: 16. Januar 2023, 22:57:38 »

Es gibt allerdings noch den Unterschied zwischen sprachlich übersetzen und fachlich übersetzen.
Mitteleuropäische Schwemmlandböden haben aber wenig mit den nährstoffarmen, ausgewaschenen und sauren Regenwaldböden Amazoniens gemein.
Erzähle das mal den Terra Preta Anhängern.
Wie pearl zum Neckar schreibt, so sieht es auch hier am Rhein aus. Auch wenn der lukrative Weinbau immer mehr in die Ebene drängt, da gehört er eigentlich nicht hin.
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