In gut gärtnerisch bearbeiteten Böden ist ein Humusaufbau sicher gegeben wenn man so die Kleingärtner anschaut und welche Mengen an organischem Material in die Gärten geschleppt werden.
In unserer Landwirtschaft sieht das im Schnitt gegenteilig aus. Stark humuszehrende Kulturen wie Mais, Getreide , Zuckerrüben überwiegen sehr. Das zudem noch ein großer Teil des Humus im normalen Ackerbau der Erosion zum Opfer fällt, kann man hier selbst auf den Lehmäckern gut sehen. Ist es nass schwimmt er weg ist es trocken wird hier so schön gepflügt, das ich mich oft frage ob der Bauer da eine Gasmaske trägt. Sollte er wohl.
Hier in der fränkischen Schweiz sind die Böden nur sehr punktuell gut gewesen. Die engen Flußtäler waren mal annehmbar fruchtbar. Aber ein Großteil dieses Humus hat durch Ackerbau so ziemlich alle Flüsse als Laichplätze für die Kieslaicher vernichtet.
Alle Lücken sind mit dem Humusschlamm zugesetzt und darum eher ein Lebensraum für die anaeroben Bakterien als für Kleinlebewesen und Fischlaich. Die einzigen Täler wo das noch halbwegs funktioniert sind nur von extensivem Grünland und Wald umgeben.
Ich kann mir kaum vorstellen das dies in anderen Gegenden gegenteilig aussehen soll. Bodenbearbeitung bewirkt einen vermehrten Humusabbau, wenn nicht erheblich nachgefüttert wird. Mit Blaukorn geht das sicher nicht, außer vielleicht man würde das ganze Ergebnis dort lassen. Das ist aber wohl nicht Sinn einer Landwirtschaft.
Es wird ein Teil des im Boden vorhandenen organischen Materials verstoffwechselt (sicher auch Dauerhumus) und was die Pflanzen nicht eins zu eins verbrauchen wird ausgewaschen oder gast aus. Hier im hügeligen Karst obwohl Lehm riechlich vorhanden ist fließt im Winter oder bei den Starkregen im Sommer, das als Schlamm vom Acker und verschwindet an den passenden Stellen im karstigen Untergrund. Da ist richtiges Düngen schwierig.
Das wäre besser Grünland. aus der kann man aber viel zu wenig gewinnbringendes Biogas machen.
Hier kenne ich nur einen Bauern der sogar einen erheblichen Humusaufbau hat. Er betreibt für den Landkreis ein Kompostwerk mit Anlieferung von Grüngut und Mist aus den unzähligen Hausgärten, Kleintierhaltern und kleinen Gartenbaubetrieben im weiten Umkreis und kann jedes Jahr unzählige Tonnen von dem kompostierten Material auf seine Äcker fahren. Sein Mais ist jetzt deutlich höher und dichter als auf allen umliegenden Äckern.
Aber das ist eher ein punktuelles Aufkonzentrieren wie in den Kleingärten, denn das Material kommt ja aus dem Umland oder ist gar importiert.
Auf Sandböden ist das sicher deutlich schlimmer. Da weht es im Sommer den Boden auch ohne Pflügen weg. Wenn es nicht gerade ausreichend Regen geben sollte. Das ist ja noch nie gewiss gewesen jetzt jedoch noch weniger.
Wenn das was einige behaupten nicht so wäre und die Landwirtschaft im Durchschnitt Humus aufbaut, dann kann ich mir die Probleme die viele mit dem Bodenverlust haben gar nicht vorstellen. Dann hätten wir die Trinkwasserschutzgebiete nicht mehr nötig. Das ist aber wohl eher ein frommer Wunsch.