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Terra Preta (Gelesen 300679 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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lerchenzorn
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Re: Terra Preta

lerchenzorn » Antwort #1125 am:

Warum nicht? Wein ist, zumindest im nördlichen Arealteil, der Rheinebene, eine Auwald-Pflanze. 8)
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Felcofan
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Re: Terra Preta

Felcofan » Antwort #1126 am:

das ist ein bischen wie mit der Permakultur, wo eigentlich alle Jünger ignorieren, dass Wirtschaften in (sub)tropischen Zonen, auf völlig anderen Böden
nur sehr bedingt auf gemäßigte Zonen zu übertragen ist

wg Biokohle kann ich mich dunkel an Studien erinnern, die fanden, dass in besonders grobe, armen, eher sandigen Böden Kohle mit Nährstoffspeicher helfen kann, weil sie die innere Oberfläche vergrößert
Microcitrus
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks

Re: Terra Preta

Microcitrus » Antwort #1127 am:

Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
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oile
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Re: Terra Preta

oile » Antwort #1128 am:

Nein, am besten ist es, die Braunkohle dort zu lassen, wo sie ist, also in der Erde.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

Unten ist das Niveau am niedrigsten.

Lest Timothy Snyder "Über Tyrannei"!
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thuja thujon
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Re: Terra Preta

thuja thujon » Antwort #1129 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 17. Jan 2023, 07:25
Warum nicht? Wein ist, zumindest im nördlichen Arealteil, der Rheinebene, eine Auwald-Pflanze. 8)
Ja, ich habe allerdings noch nie eine bewusst gesehen. Neben den Drischen verwildern sie eher. Wenn du aber mal welche siehst, wäre es etwas für den Lianen Thread: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,71467.0.html
Dann ist die Weinrebe auch eine Kulturpflanze, also der Weinbau hat mit der ursprünglichen Rebe etwa so viel gemeinsam wie eine Kohlrabi mit Meerkohl.
Unsere Vorgänger wussten jedenfalls schon das Wein Spätfrostgefährdet ist, also die Hanglage oben besser ist. Auch sind die Schwemmlandböden zu Nährstoffreich für Wein, das erhöht unnötig die Pilzgefahr. Und dann lässt sich auf Schwemmland eher anspruchsvolles und teures Gemüse anbauen, da wäre der vergleichsweiße billige Wein eine Verschwendung.
Und mit der aktuellen Entwicklung im Gemüsebau, immer anspruchsvoller, dem Höfesterben und Co kommt es in den Randlagen nun eben vor, das da jemand Weinreben pflanzt, das Produkt wird ja auch gehypt und macht weniger Arbeit als Gemüse, ist also freizeitfreundlicher und man kann mit einem eigenen Wingert prahlen.
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Microcitrus
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Re: Terra Preta

Microcitrus » Antwort #1130 am:

Auf dieser Website von Humintech steht bei der Beantwortung der letzten FAQ-Frage [i]"Hat Biokohle eine Berechtigung als Dünger oder zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft und im Gartenbau?" [/I] herbe Kritik zu Terra Preta. Durchaus diskussionswürdig
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Rhytidiadelphus
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Re: Terra Preta

Rhytidiadelphus » Antwort #1131 am:

thuja hat geschrieben: 17. Jan 2023, 09:51
lerchenzorn hat geschrieben: 17. Jan 2023, 07:25
Warum nicht? Wein ist, zumindest im nördlichen Arealteil, der Rheinebene, eine Auwald-Pflanze. 8)
Ja, ich habe allerdings noch nie eine bewusst gesehen.

Das dürfte dir auch schwerfallen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass zu meiner Studienzeit in Deutschland nur noch 2 Pflanzen von Vitis vinifera subsp. sylvestris am Rhein bekannt waren. Die Situation hat sich bis heute wohl nur unwesentlich verändert (aus Wikipedia):
"In Deutschland ist Vitis vinifera subsp. sylvestris als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Es gibt nur noch Bestände im Oberrhein-Gebiet, z. B. auf der Ketscher Rheininsel zwischen Mannheim und Speyer."
Die Signatur hält 2m Abstand und ist daher nicht sichtbar!
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lerchenzorn
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Re: Terra Preta

lerchenzorn » Antwort #1132 am:

Ja, das ist wohl so. Schon vor etlichen Jahren sollen sich die meisten wilden Pflanzen in den Oberrhein-Auen nach näherer Prüfung als Verwilderungen von nordamerikanischen Vitis-Arten gezeigt haben.
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Re: Terra Preta

Microcitrus » Antwort #1133 am:

(gelöscht)

Bitte OT-Diskussionen zum Weinanbau woanders führen!
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Re: Terra Preta

Microcitrus » Antwort #1134 am:

Microcitrus hat geschrieben: 18. Feb 2023, 10:32
Auf dieser Website von Humintech steht bei der Beantwortung der letzten FAQ-Frage [i]"Hat Biokohle eine Berechtigung als Dünger oder zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft und im Gartenbau?" [/I] herbe Kritik zu Terra Preta. Durchaus diskussionswürdig


Zitat "Die Amazonas-Schwarzerden/Terra Preta Böden sind also aufgrund der hohen Gehalte an Huminstoffen so dunkel und so fruchtbar, pyrogener Kohlenstoff spielt dabei eine geringe oder gar keine Rolle. Der gesamte Hype um die Biokohle als dem schwarzen Gold des Amazonas fällt damit in sich zusammen"

Der ganze Hype nur wegen falscher Analysenmethoden?
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Re: Terra Preta

thuja thujon » Antwort #1135 am:

Das Terra Preta `nix taugt´ ist nun kein Geheimnis, es möchte halt nur noch nicht jeder dran glauben.
Dafür hat noch nie wirklich was gesprochen.

Ist halt schwer zu vermitteln wenn jemand dran glauben möchte, für Argumente nicht empfänglich ist und andere Leute viel Geld mit verdienen.
Ithaka und Co, es fällt doch selbst dem Laien auf, das es Schwurbler sind...

Zu Wein und Ketscher Insel, in dem Gebiet und drumrum bin ich durchaus öfters mal, nicht das ich da alle 2 Wochen zwischen den Stechmücken schlafen würde, aber man ist da als Angler schon unterwegs. Und auch andere Angler die auch Winzer sind, also Weinreben erkennen können, auch aus dem Augenwinkel, haben noch keine gesehen. Verwilderte Kultursorten gibt es dagegen regelmäßig.
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Re: Terra Preta

partisanengärtner » Antwort #1136 am:

Unser hiesiger botanischer Garten fördert Terra Preta Projekte in Tettau wo mit der Abwärme einer Gloashütte tropisches Obst gezogen wird.
Im Berliner Botasnischen Garten gibts auch Projekte https://terraboga.de/
So ganz ist die Sache mit der Biokohle nicht so einfach von der Hand zu weisen.

Das da viel Geschäftemacherei damit gemacht wird ist auch kein Wunder.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re: Terra Preta

Gartenplaner » Antwort #1137 am:

Da würde mich sehr interessieren, was das denn für Huminstoffe sind, die in dem tropischen Klima so dauerhaft im Boden erhalten bleiben - in Gegensatz zu dem Boden im Amazonasbecken außerhalb der ADE.

Und wer PD Dr. Jörg Gerke ist, was die „Ostdeutsche Bodenpolitik“ für Ziele verfolgt, warum es keine konkrete Angabe der Studien gibt, sowie der Studien, die die Überprüfung der verwendeten Methoden zum Inhalt hatten.
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Re: Terra Preta

thuja thujon » Antwort #1138 am:

Wie gesagt, Kohlenstoff ist persistent im Boden.
Wenn man Kohlenstoff misst und auf Huminstoffe hochrechnet findet man da Gehalte, die es nicht gibt.
Elementarer Kohlenstoff hat keine Ertragsvorteile, ist aber durch die Persistenz eine CO2-Senke. Pflanze nimmt CO2 aus der Atmosphäre auf, durch Pyrolyse in persistente C-Form überführen, Geld mit verdienen solange Klimawandel noch gehypt wird, deshalb die aktuelle Forschung und Förderung.

Traurig, aber so ists nun mal in der Gesellschaft wenn mehr Überschriften und Pressemeldungen gelesen werden als die eigentlichen Paper miteinander verglichen und ohne Praxiserfahrungen, wem soll es schon auffallen?
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Re: Terra Preta

partisanengärtner » Antwort #1139 am:

Deine Äußerungen riechen leicht nach einem milden Semmelweis Reflex. ;) 8)
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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