Hallo, Dicentra,
15 cm Holzdurchmesser ist eine ganze Menge, da brauchst du was Solides und zugleich Leichtgängiges.
Die japanischen Sägen, die Mame genannt hat, haben den Riesenvorteil, dass sie auf Zug funktionieren; das spart viel Kraft, und wegen des nicht verdickten Rückens verklemmt sich das Blatt kaum je. Sie schaffen viel weg, da sie sehr harte, glatte Oberflächen haben (gleitet gut) und enorm scharf sind. Beide Eigenschaften behalten sie lange Zeit, da kann ich Mames gute Erfahrungen nur bestätigen.
Was für dich sinnvoll ist, hängt von deinen Verwendungszwecken ab. Je dicker und je grüner das Holz, desto gröber sollte die Zahnung und desto steifer sollten Blatt und Blatt-Griff-Verbindung sein. Eng gezahnte Blätter schneiden feiner und sauberer. Fürs Auslichten von Sträuchern muss das Blatt möglichst schmal sein (Engstellen an der Strauchbasis - ein zu breites Blatt passt da nicht rein oder kann mit dem Rücken Triebe verletzen, die bleiben sollen), und eine verstellbare Blattposition ist von Vorteil. Musst du oben im Baum sägen, wo du nicht ohne weiteres von allen Seiten an die Schnittstelle drankommst, nützt ein gebogenes Blatt. Hartem Zeuchs, das gut erreichbar ist - z. B. Wurzeln -, kommst du mit einem geraden Blatt besser bei.
Und wenn's um Reichweite geht, würde ich das Blatt etwas länger wählen als eigentlich nötig; dann kann man nämlich auch auf Distanz noch ziehen
.
Ich habe vier
Silky-Sägen im Dauereinsatz:
1. eine klappbare "Pocket Boy", 13 cm-Taschenformat, mittlere Zahnung, fürs Auslichten (das Blatt finde ich manchmal etwas kurz, Mames F180 könnte da günstiger sein),
2. eine klappbare "Top Gun" (!!
), grob gezähnt, 24 cm - schön leicht, schön scharf, Allround-Teil; nur ist die Blatt-Griff-Verbindung etwas schlabbrig - fürs ganz Harte ist selbst die beste Klappsäge nix,
3. eine "Zübat", nicht klappbar, grob gezahnt, 33 cm, gebogenes Blatt, fürs Grobe und als Superturbo, genial scharf (fast schon gefährlich
- ein einziges Mal hatte ich sie versehentlich ohne Handschuhe im Einsatz, nach einem hauchleisen Handstreifer musste ich Pflaster holen...),
4. eine "Gomtaro", nicht klappbar, grobzahnig, 24 cm, gerades, steifes Blatt, für Wurzeln und besonders Widerspenstiges.
Nr. 3 und 4 mussten jüngst ran zum Zerlegen meiner
umgefallenen Kiefer. Nr. 3 hat es bis 23, 24 cm Stammdurchmesser tapfer geschafft, dann war ein neues Blatt fällig (das erste seit Jahren). Mit Nr. 4 habe ich wadendicke Starkwurzeln gekappt, ging gut; aber auch da brauchte ich jetzt nach Jahren erstmals ein Ersatzblatt, ich hatte nämlich nicht bedacht, dass das Holz
gefroren war
. Zuvor hatte ich damit schon Wildkirschstümpfe und Ebereschenwurzeln planiert (ohne Frost
), also viel dichteren, härteren Kram; dabei hat sie nichts an Schärfe eingebüßt.
Von Ars kenne ich nur Scheren. Wenn die Sägen ebenso gut sind wie die, dann sind sie top
.
Diese Sägen kriegt man leider nicht überall.
Hier z. B. gibt es eine gute Auswahl.
Hier sind immerhin zwei Klappsägen zu haben.
So'n Ding kostet was, ist aber beim Arbeiten ein Vergnügen. Und 'ne Anschaffung "fürs Leben"
.
Schöne Grüße
Querkopf