Wir haben in unserem großen "altbebaumten" Garten in der Mitte von Hamburg auch jedes Jahr Riesenmengen von gemischtem Laub, u.a. von Pappeln (verrottet ganz schnell), Ahorn und Linden (geht ganz ordentlich), Apfelbäumen (auch ziemlich flott), Hainbuchen und Eiche (das dauert) und nicht zu vergessen von vielen Sträuchern.
Vor ein paar Jahren noch haben wir einen Teil davon an den Straßenrand gekarrt, wo es dann mehr oder weniger murrend von der städtischen Laubreinigung mitgenommen wurde, zusammen mit dem Laub der Straßenbäume. Wir wussten einfach nicht mehr wohin mit diesen Mengen, denn das neue Laub war schon wieder auf dem Rasen, bevor der "Humus"-Haufen vom Vorjahr seinen Platz wieder geräumt hatte (sprich: von mir auf die Beete verteilt worden war).
Das machen wir jetzt nicht mehr; zum einen gibts massiven Ärger mit der Stadtreinigung (verständlich), da einige der Nachbarn auch ihren gesamten sonstigen unsortierten Gartenmüll bei Nacht und Nebel auf die Gehwege kippten. Zum anderen fand ichs irgendwann albern, jede Bananenschale und jedes Fitzelchen pflanzlichen Küchenabfall akribisch zu sammeln und auf den Kompost zu schleppen, und dann eine Fuhre Laub nach der anderen an die Straße zu kippen.
Früher dachte ich immer, man müsse Laub, Rasenschnitt, Küchenabfälle, Strauchhäcksel usw. in fein ausgewogenem Verhältnis schichtweise und nur bis zu einer bestimmten Höhe, Tiefe und Breite zu einem Komposthaufen komponieren, und das hat mich bei diesem großen Garten dann irgendwann überfordert.
Im vergangenen Jahr hab ich das gesamte Laub des Herbstes(von Wegen und vom Rasen) auf einen Riesenhaufen geworfen, mit dem guten Vorsatz, das Laub dann peu á peu einzufüttern.
Hat nicht lange geklappt, aber erst am letzten Wochenende habe ich bemerkt, dass dieser Haufen, gewaltig zusammengeschnurrt, richtig gut vergangen ist und tatsächlich sowas wie Laubhumus darstellt.
War all die kompostologische Mühe der letzten Jahre also umsonst? Ich weiß es nicht.
Mir scheint zumindest wichtig, dass immer noch genug Sauerstoff an das zu zersetzende Laub herankommt (also mal etwas Gesträuch und Reisig dazwischenpacken), damit die Rottevorgänge aerob ablaufen können und man keine Matsche kriegt. Man sollte daher wohl doch nicht zu hoch und enggepackt schichten.
Und die Feuchtigkeit scheint mir auch wichtig, da ich nach trockenen Sommern manchmal im Kompost regelrechte mumifizierte Laubpäckchen, ganz trocken, fast wie Brikett, im Kompost fand.
Ansonsten beginnt gerade wieder der Kampf mit der Harke, und mich tröstet dann, dass ich mir sage, ich bin an der frischen Luft, tue ein gutes Werk und spare das Fitness-Center.
Liebe Grüße Barbara
PS: Nur am Rande: Am Ende des Winters finde ich auf den Beeten, auf denen ein Teil des Laubs liegenblieb, wünderhübsche zarte Blattskelette von Pappel und Magnolienblättern; deren Blattsubstanz, außer den Leitgefäßen, ist über den Winter von Mikroorganismen verputzt worden, und der Rest sieht einfach zauberhaft aus.