Hallo,
ein solch trocken heißer Standort kann ein Fluch sein oder aber ein willkommener Segen, wenn man standortgerechte Pflanzen auswählt.
Einige Deiner 4 Gehölze sollten sich eigentlich besonders wohl auf Deinem Standort fühlen. Perückenstrauch und Schmetterlingsstrauch gehören auf jeden Fall dazu. Die Felsenbirne (Nomen est omen) kann damit auch zurecht kommen (dauert auf sandigem Boden etwas länger), insbesondere die Art Amelanchier ovalis hält Trockenheit, einmal etabliert, gut aus. Beim Holunder würde ich da schon größere Abstriche machen, denn der mag eher lehmige frische, nährstoffreiche Böden, wenn in voller Sonne oder Halbschatten. Sein traditioneller Lieblingsplatz in alten Garten war zurecht der Platz in der Nähe oder neben dem Komposthaufen.
Um so älter/größer ein Gehölz beim Pflanzen ist, so lange und schwierig ist manchmal das Anwachsen, insbesondere auf diesem Hitze-exponierten, trockenen Standort. Wenn dann manchmal noch Container-Ware mit Torfballen verwendet wird (wäre interessant zu wissen?), ist das Anwachsen mitunter sehr schwierig (Torfballen trocknet rasch aus und nimmt dann keine Feuchtigkeit mehr auf, verdrehte Wuzeln in Container...).
Wirklich schierig wäre auch, wenn die durchwurzelbare Schicht wirklich nur 30 cm betragen würde. Ich vermute aber, dass die Wurzeln in den gerölligen Sandstein eindringen können und dass die Pflanzen ihre Wasserversorgung längerfristig verbessern können.
Was auf jeden Fall hilft, ist Mulchen der Gehölzscheiben und richtiges Gießen, nicht täglich wenig, sondern wöchentlich richtig intensiv wässern.
Deine Entscheidung oder Überlegung den pflegeintensiven, durstigen Rasen zu opfern, halte ich für eine goldrichtige Wahl. Der Standort schreit geradezu nach einer Bepflanzung mit Gehölzen und Stauden, die auf diesem Standort nicht nur zurechtkommen, sondern ihn geradzu lieben.
Das können Stauden aus den Lebensbereichen trockene Freifläche (FR 1 so), Steppenheide (SH) oder gar Felssteppe (FS) sein. Mediterran angehauchte Bepflanzungen (siehe Vorschlag oben) bieten sich hier bei entsprechendem milden Klima auch an. Ich habe einen Link angehängt, der eine Auswahl sehr gut geeigneter (Kiesgarten-)Stauden enthält (da hatte auch Christian Kress alias Sarastro seine Hände mit im Spiel)
Eine kleine Auswahl weitere trockenheitsverträglicher Gehölze füge ich auch bei:
Amelnachier ovalis
Berberis ottawensis
Berberis thunbergii
Budleja
Colutea arborescens
Cotinus coggygria
Cotoneaster franchetii
Eleagnus in Arten und Sorten (z.B. E. angustifolius, E. ebbingei..)
Genista in Arten
Hippphae rhamnoides
Juniperus in Arten
Lespedeza thunbergii
Osmanthus heterophyllus
Perovskia
Pinus in Arten
Prunus spinosa
Rhus
Rosa gallica
Rosa glauca
Rosa pimpinellifolia
Salix repens argentea
Syringa
Tamarix
und viele mehr
Von der doch eintönigen Cotoneaster-Pflanzung (meine persönliche Meinung) würde ich Dir abraten. Eine Staudenfläche (Pflanzen siehe Liste) kombiniert mit einigen oben genannten Sträuchern ist doch bei weitem attraktiver und spannender als eine Monobepflanzung, sei es Rasen oder Bodendecker. Eine solche Staudenpflanzung ist kaum mehr pflegeintensiv (Fläche sollte unbedingt mineralisch gemulcht werden) und muß nach einer Anwuchszeit von einigen Monaten nur noch in sehr heissen Sommern, wenn überhaupt, gewässert werden.
Viele Grüße
Joachim
Liste mit trockenheitsverträglichen Stauden: